Ein historischer Blick auf den Konfliktherd Mittelmeerraum von 20. Juni bis 6. Oktober 2019
Innsbruck (schloss ambras) - Die Ausstellung Piraten und Sklaven im Mittelmeer lädt ein zu einer abenteuerlichen
Reise in den Mittelmeerraum der Seefahrer und Freibeuter. Sie erzählt von berühmten Piraten und vom militärischen
Konflikt zwischen dem Habsburgischen und dem Osmanischen Reich. Dabei standen sich die mächtigsten Herrscher
ihrer Zeit sowie berüchtigte Seehelden gegenüber. Es ging um die Kontrolle des westlichen Mittelmeerraumes
und der nordafrikanischen Küste. Schlüsselereignisse waren die Belagerung von Tunis 1535 und die Schlacht
von Lepanto 1571. Über Jahrhunderte wurden unzählige Frauen und Männer Opfer von Seepiraterie: Entführung,
Versklavung und Lösegelderpressung. Ein solches Schicksal prägte entscheidend ihren weiteren Lebensweg
und den ihrer Familien.
Piraten und Sklaven im Mittelmeer behandelt zum ersten Mal in einer Ausstellung das Thema der frühneuzeitlichen
kulturellen Kontakte und Konflikte in dieser Region. Darüber hinaus wird der einstige Kulturaustausch zwischen
Okzident und Orient auch im Lichte der aktuellen Entwicklungen in diesem Lebensraum beleuchtet. Aufgezeigt wird
ebenso der Wandel des Begriffs des Seeräubers und die Wahrnehmung des Piraten als »Helden« u.a.
durch die verschiedenen Medien von Film und Literatur.
Präsentiert werden Gemälde und Stiche, Waffen und Harnische sowie seltene originale Sklavenberichte aus
dem 16. bis ins frühe 19. Jahrhundert. Die Objekte stammen aus dem reichhaltigen Bestand der Sammlungen des
Kunsthistorischen Museums sowie von Leihgebern (Albertina, Wien, Benediktinerstift Göttweig, Franckesche Stiftungen
zu Halle an der Saale, Internationales Maritimes Museum Hamburg. Österreichische Akademie der Wissenschaften,
Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Universitäts-
und Landesbibliothek Tirol, Wienbibliothek im Rathaus, Österreichische Nationalbibliothek, Privatleihgeber)
Erstmalig in einer Ausstellung von Schloss Ambras Innsbruck ist das Ausstellungskonzept als Partizipationsprozess
entstanden. Es war eine Zusammenarbeit des Kunsthistorischen Museums mit der Universität Innsbruck und mit
Tiroler Bildungseinrichtungen (Institut für LehrerInnenbildung und Schulforschung, Institut für Organisation
und Lernen (Wirtschaftspädagogik), Akademisches Gymnasium Innsbruck, Bundeshandelsakademie und Bundeshandelsschule
Innsbruck, HTL Bau und Design Innsbruck). Entstanden ist es im Rahmen des Förderprogramms Sparkling Science,
gefördert vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung.
Piraten und Sklaven im Mittelmeer ist eine Sonderausstellung von Schloss Ambras Innsbruck in Kooperation mit der
Leopold-Franzens-Universität Innsbruck zum 350-Jahre-Jubiläum ihrer Gründung am 15. Oktober 1669.
Zur Ausstellung, kuratiert von Matthias Pfaffenbichler, erscheint ein reich bebilderter deutschsprachiger Katalog
mit Zusammenfassungen auf Englisch.
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