Klimt-Foundation widmet dem Künstler des „ewigen Blühens“ Schau im Klimt-Zentrum
am Attersee – Originalgemälde „Litzlbergkeller“ nach 100 Jahren wieder am Entstehungsort
Kammer-Schörfling/Wien (klimt foundation) - Ab 21. Juni 2019 widmet sich die von der Klimt-Foundation
kuratierte Sonderschau „Florale Welten – Blühender Jugendstil“ der Naturverbundenheit des Künstlers und
dem Phänomen Jugendstil im Wien um 1900. Als exklusives Highlight wird bis zu Klimts 157. Geburtstag am 14.
Juli das Landschaftsgemälde „Litzlbergkeller“ (1915/16) an seinem Entstehungsort präsentiert. Die vom
Direktorium der Klimt-Foundation, Peter Weinhäupl und Sandra Tretter, gestaltete Schau begleitet die Publikation
„Gustav Klimt. Florale Welten“ in der Reihe „Edition Klimt“. Bis 28. Juli ist die Virtual Reality Installation
„Klimt‘s Magic Garden“ von Digitalkünstler Frederick Baker zu erkunden und vor dem Klimt-Zentrum wird der
weltweit erste Gustav-Klimt-Garten eröffnet.
Nach über 100 Jahren am genius loci – Klimts Gemälde „Litzlbergkeller“, 1915/16
Seit der Eröffnung des Gustav-Klimt-Zentrums in Kammer-Schörfling im Juli 2012 ist nun wieder – bereits
in der achten Saison – ein hochkarätiges Meisterwerk des berühmten Jugendstilkünstlers am Attersee
zu Gast. Die stimmungsvolle Landschaft war im Erstbesitz der Klimt-Sammler Otto und Eugenia Primavesi und ist seit
2018 eine Dauerleihgabe aus Privatbesitz im Wiener Leopold Museum und bereichert dort die von Direktor Hans-Peter
Wipplinger gestaltete Dauerausstellung „Wien 1900. Aufbruch in die Moderne“. Nun, nach über 100 Jahren, kehrt
sie für kurze Zeit – bis 14. Juli 2019 – an den genius loci zurück. Das ursprünglich von der Brauerei
Litzlberg als Lagerkeller errichtete Gebäude war zu Klimts Zeit eine beliebte Jausenstation und ist heute
ein traditionsreiches Restaurant. Im Gemälde ist das Haus zweidimensional in die Bildmitte gesetzt und versinkt,
hell-weiß leuchtend und vom See isoliert, im nuancenreichen Grün-Blau der Baumlandschaft. Lediglich
die rosa blühenden Heckenrosen am Seeufer durchbrechen die blau-grüne Farbpalette.
Frederick Bakers Virtual Reality Installation „Klimt‘s Magic Garden“
Bis 28. Juli 2019 ist auch die Virtual Reality Installation „Klimt‘s Magic Garden“ im Klimt-Zentrum zu sehen.
Der Digitalkünstler Frederick Baker reinszeniert die im MAK – Museum für angewandte Kunst erhaltenen
Entwurfszeichnungen von Klimts Mosaikfries im Brüsseler Palais Stoclet und mixt Klimts Flächengestaltung
mit den Möglichkeiten des virtuellen Raums zu einem neuartigen Zusammenspiel von Zwei- und Dreidimensionalität.
Gustav Klimt arbeitete zwischen 1908 und 1910 während seiner Sommeraufenthalte am Attersee an den Entwürfen,
die bereits 2012 von MAK-Direktor Christoph Thun-Hohenstein exklusiv als hochwertige 1:1 Reproduktionen für
das Klimt-Zentrum zur Verfügung gestellt worden sind.
Refugium „Atelier Sommerfrische“
Gustav Klimt verlor sich mit Vorliebe in der Welt der Pflanzen und Blumen, ob im Hinterhofgrünraum seines
Josefstädter Ateliers, im verwunschenen Künstlergarten des Biedermeierateliers in Wien-Hietzing oder
vor allem an seinem motivisch ausgiebigsten »Sehnsuchtsort«, dem Attersee. Der Künstler setzte
der Region mit über 40 von rund 55 zwischen 1900 und 1916 entstandenen Landschaftsgemälden ein Denkmal
in Bildern. In seinem Wiener Wohn- und Arbeitsumfeld dominierte eine naturnahe, bodenständige Umgebung, durchzogen
von jährlich angelegten Blumenbeeten. Am Attersee inspirierten ihn üppig tragende Obstbäume, blühende
Wiesen und Hügel sowie mystische Birken-, Buchen- und Tannenwälder. Hier wie dort nahm Klimt dieses sinnliche
Ambiente bewusst auf und genoss es, in seiner Korrespondenz über reizvolle Natureindrücke zu schwärmen.
„Künstler des ewigen Blühens“ – Der erste Gustav-Klimt-Garten am Attersee
Der „Künstler des ewigen Blühens“, wie ihn Kunstkritiker Ludwig Hevesi bezeichnete, benötigte
optimale Wetterbedingungen und ein von farbenfrohen Blumen geprägtes Umfeld. Das verschönerte ihm den
Tag und schenkte ihm Motivation. Die sommerliche Umgebung samt See wird zu seinem Malmotiv. Eine bunte Mixtur unterschiedlicher
Frühlings- und Sommerblumen durchzieht seine Gemälde, auch wenn sie – botanisch betrachtet – kaum zur
selben Zeit blühen: Sonnenblumen, Dahlien, Glockenblumen, Astern, Malven, Ringelblumen, Petunien, Margeriten,
Nelken, Rosen, Lavendel, Kamille, Mohnblumen, Arnika u. v. m. – Pünktlich zu Sommerbeginn am 21. Juni wird
der rund 100 m² große Gustav-Klimt-Garten unmittelbar vor dem Klimt-Zentrum in Anwesenheit von Landeshauptmann
Thomas Stelzer sowie Vertreterinnen und Vertretern der beteiligten Projektinitiativen (Klimt-Foundation, Verein
Klimt am Attersee, Tourismusverband Attersee-Attergau, Marktgemeinde Schörfling) eröffnet. Die Anlage
ist von Klimts gemalten Gartenbildern inspiriert und wurde 2018 vom Bundesministerium für Tourismus und Nachhaltigkeit
als eines von sechs touristischen Leuchtturmprojekten in Österreich nominiert und gefördert.
Kunstvermittlung und exklusives Rahmenprogramm in der Villa Paulick
Auch heuer fördert die Klimt-Foundation mit dem Programm „Donnerstags bei Klimt“ den freien Eintritt für
Schulklassen. Individualbesucher genießen jeweils am Sonntag um 10.30 Uhr eine Gratisführung durch das
Zentrum. Traditionsgemäß lädt die gemeinnützige Privatstiftung auch in diesem Jahr wieder
zu besonderen Veranstaltungen in die 1877 errichtete Villa Paulick in Seewalchen, u.a. anlässlich von Gustav
Klimts Geburtstag am 14. Juli in Kooperation mit dem Attergauer Kultursommer zu Konzert & Lesung mit Starschauspieler
Karl Markovics und dem „Sonus Brass Ensemble“, einer Lesung von Margret Greiner am 13. Juli sowie an Emilie Flöges
Geburtstag am 30./31. August zu einem Gastspiel des Stückes „Wally : Emilie“, das 2018 in Wien uraufgeführt
wurde.
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