Neue Linearbeschleuniger im Donauspital im Teilbetrieb – Behandlungskapazität um 60 Prozent
erhöht – Behandlungen schonender und präziser
Wien (rk) - Der von der Stadt Wien und dem Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) in Angriff genommene massive
Ausbau im Bereich der Strahlentherapie für Krebspatientinnen und Krebspatienten befindet sich in der Endphase
– und liegt damit voll im Zeitplan. Das neue Zentrum für Radioonkologie und Strahlentherapie im Donauspital
hat bereits nach rund zweieinhalbjähriger Bauzeit seinen Teilbetrieb aufgenommen. „Wir hatten den Wienerinnen
und Wienern versprochen, rasch die Wartezeiten auf Strahlentherapien zu verkürzen und den Ausbau mit neuen
Geräten voranzutreiben. Das ist dem KAV gelungen. Innerhalb von nur zwei Jahren hat der KAV zwei neue Strahlentherapiezentren
in Betrieb genommen – im Herbst 2017 im Krankenhaus Hietzing und nun im Donauspital“, betont Gesundheitsstadtrat
Peter Hacker Mittwoch bei der Besichtigung des neuen Strahlentherapie-Zentrums. Die Wartezeiten auf Strahlentherapieplätze
mit den sogenannten Linearbeschleunigern (LINAC „linear accelerator) habe sich seitdem kontinuierlich verkürzt.
„Mit dem Vollbetrieb des neuen KAV-Strahlenzentrums im Donauspital Ende 2019 können deutlich mehr Wienerinnen
und Wiener behandelt werden“, so Hacker.
6.000 statt 3.600 PatientInnen im KAV in Behandlung
Im komplett neu errichteten Zentrum für Radioonkologie und Strahlentherapie im Donauspital sind bereits
zwei neue LINAC-Geräte im Probebetrieb. Ende 2019 werden dann alle vier Hightech-Geräte in Vollbetrieb
stehen. „Wir haben enorme Anstrengungen unternommen diesen Kapazitätsausbau mit der modernsten verfügbaren
Technologie umzusetzen. Gegenüber dem Jahr 2017 kann der KAV ab 2020 um rund 60 Prozent mehr Krebspatientinnen
und Krebspatienten an den LINACs behandeln“, unterstrich Michael Binder, medizinischer Direktor des KAV. Noch vor
zwei Jahren lag die Behandlungskapazität mit Linearbeschleunigern bei rund 3.600 Patientinnen und Patienten.
Ab 2020 werden es bis zu 6.000 sein. Das Strahlentherapiezentrum im Donauspital gehört zu den kapazitätsstärksten
Österreichs und ist nach jenem des AKH das zweitgrößte Zentrum in Wien. „Nicht nur die neuen Behandlungszentren,
sondern auch die kontinuierlich verbesserte Auslastung unserer Linearbeschleuniger im Wilhelminenspital und dem
Kaiser-Franz-Josef-Spital tragen zur Steigerung der Behandlungszahlen bei“, erläutert Binder. Mit dem Vollbetrieb
des neuen Zentrums im Donauspital ist der engagierte Ausbau im Bereich der LINAC-Strahlentherapie vorerst abgeschlossen.
Bis zu 2.400 Patientinnen und Patienten pro Jahr im Donauspital
Dem Donauspital stehen mit den neuen LINAC-Geräten ganz neue Technologien zur Verfügung. „Das setzt
aber auch eine Phase der Einschulung und ausgedehnten Qualitätssicherung für alle Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter voraus. Deshalb werden in den kommenden Wochen die Kapazitäten langsam hochgefahren und vorerst
nur Patientinnen und Patienten des eigenen Hauses behandelt“, sagte Beatrix Günczler, interimistische Leiterin
des Instituts für Radioonkologie und Strahlentherapie im Donauspital. Im Vollbetrieb werden in dem neuen Zentrum
bis zu 2.400 Patientinnen und Patienten pro Jahr mit den vier Linearbeschleunigern behandelt. Die Schwerpunkte
liegen unter anderem bei Prostatakrebs, Brustkrebs und Tumoren im Hirn oder im Rachen-Hals-Gaumenbereich.
Hightech-Geräte arbeiten präziser und schonender als je zuvor
Ausgestattet ist das neue Zentrum im Donauspital mit den modernsten Linearbeschleunigern und der dafür erforderlichen
Infrastruktur. Die neuen Linearbeschleuniger sind nicht nur deutlich schneller bei den Arbeitsvorgängen als
bisherige Modelle, sie sind auch zielgenauer. Die Geräte ermöglichen eine Bestrahlung mit fünf verschiedenen
Photonen-Energien. Dadurch können die Experten des Donauspitals die Dosis noch gezielter verabreichen, wodurch
die Behandlung für die Patientinnen und Patienten schonender erfolgt. Ein weiterer Fortschritt ist die Möglichkeit
der VMAT-Bestrahlung (Volumenmodulierte Strahlentherapie). Dabei wird die Dosisverteilung über eine Rotationstechnik
bei simultaner Bewegung des Bestrahlungskopfes um den Patienten appliziert. Es wird weniger umliegendes, gesundes
Gewebe geschädigt, das sich im Gegensatz zu den Krebsgeschwulsten wieder regenerieren kann.
Aufgrund der integrierten Röntgenröhre an den neuen Linearbeschleunigern erfolgt die Lagerungskontrolle
der Patientinnen und Patienten gleichzeitig mit der Behandlung. Die verwendete Strahlung ermöglicht eine höhere
Kontrastauflösung, zusätzlich ist eine Röntgenaufnahme während der Bestrahlung möglich.
Die neuen Linearbeschleuniger reagieren sogar auf Bewegungen der Patientinnen und Patienten, etwa auf die Atmungsbewegung:
Bewegt sich dadurch auch der Tumor, passt sich die Bestrahlung auf die leicht veränderte Lage des Tumors an.
Die Errichtung des neuen Zentrums sowie die künftige technische Betriebsführung der Anlagen verantwortet
die VAMED im Rahmen eines PPP-Modells mit dem Wiener KAV. Der medizinische Betrieb erfolgt durch das Personal des
KAV.
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