Blackout-Vorsorge-Experten vom OÖ Zivilschutz warnen vor den katastrophalen Auswirkungen"
Linz (lk) - Das Netzwerk für Sicherheit und Zivilschutz "Sicheres OÖ" beschäftigt
sich bereits seit mehreren Jahren mit diesem Thema. Auch nach dem Wechsel des zuständigen Landesrates für
Zivil- und Katastrophenschutz wird die Zusammenarbeit zwischen dem Land OÖ und dem OÖ Zivilschutz groß
geschrieben. "Wir danken Elmar Podgorschek für die gute Zusammenarbeit und freuen uns, dass beim neuen
Landesrat KommR Ing. Wolfgang Klinger die Prävention und der Zivilschutz weiterhin ein wichtiges Thema sind.
Mit seiner Erfahrung als langjähriges Feuerwehrmitglied sind die Themen Sicherheit, Selbstschutz und Eigenvorsorge
bei Landesrat Klinger in besonders guten Händen", betont OÖ Zivilschutz-Präsident NR Mag. Michael
Hammer.
Nicht nur beim Zivilschutz, sondern auch beim Netzwerk für Sicherheit und Zivilschutz
"Sicheres Oberösterreich" (eine Zusammenarbeit der Blaulichtorganisationen, gemeinnützigen
Rettungsorganisationen und Vereinen, weiteren Dienstleistungsanbietern sowie der Bildungsdirektion OÖ und
dem Land Oberösterreich), deren Drehscheibe der OÖ Zivilschutz ist, wird weiterhin intensiv gemeinsam
am Ziel, der Stärkung der Eigenvorsorge und des Selbstschutzes, gearbeitet.
Im Mittelpunkt der Aufklärungsarbeit steht seit mehreren Jahren das Thema
"Blackout". "Wie wichtig die Vorsorge für einen solchen Katastrophenfall ist, zeigt der enorme
Stromausfall in weiten Teilen Südamerikas am vergangenen Wochenende. Rund 48 Millionen Menschen waren ohne
Energieversorgung, Züge blieben stehen, U-Bahnen fuhren nicht mehr, die Ampeln fielen aus,….die alltäglichen
Abläufe jedes einzelnen Bürgers wurden zu einer großen Herausforderung", zeigt Landesrat KommR
Ing. Wolfgang Klinger auf.
Auch wenn die Energieversorgung in Südamerika sich stark von der europäischen unterscheidet, warnen die
Blackout-Vorsorge-Experten des OÖ Zivilschutzes die Bevölkerung davor, sich nicht mit dem Thema "längerfristiger
Stromausfall" auseinanderzusetzen.
"Die Wahrscheinlichkeit für einen Blackout steigt auch bei uns, deswegen ist es notwendig, dass jeder
Bürger vorsorgt und mindestens eine Woche autark, ohne fremde Hilfe leben kann", erklärt OÖ
Zivilschutz-Geschäftsführer Josef Lindner. "Durch die zunehmend schwankende Stromproduktion müssen
immer häufiger stabilisierende Netzeingriffe durchgeführt werden, die das sensible Gleichgewicht zwischen
Stromerzeugung und Verbrauch halten. Einfacher ausgedrückt, das Stromsystem ist anfälliger für Störungen
geworden. Dazu kommt, dass sich eine Großstörung innerhalb von wenigen Sekunden über weite Teile
Europas ausbreiten kann - was, wenn man die EU-Einwohnerzahl hernimmt, dann mehr als 500 Millionen Menschen betreffen
würde."
Der OÖ Zivilschutz hat sich zu der führenden Beratungsstelle zu diesem Katastrophenereignis entwickelt
und ist mit seinem Zivilschutz-Shop (http://www.zivilschutz-shop.at)
auch erste Anlaufstelle für notwendige Sicherheitsprodukte für solche Krisenfälle.
"Ob Notkochstelle, Notfallradio mit LED-Lampe oder Bevorratungstasche - wir bieten zahlreiche Artikel zur
Vorbereitung auf einen längerfristigen Stromausfall in unserem Webshop an. Allgemeine Informationen dazu gibt
es in der Zivilschutz-Broschüre ‚Krisenfester Haushalt' und dem dazugehörigen Blackoutfolder. Die Zivilschutz-Mitarbeiter
stehen bei Fragen gerne zur Verfügung", so OÖ Zivilschutz-Präsident NR Mag. Michael Hammer.
Damit soll dem fehlenden Bewusstsein für das Ausmaß einer solchen Katastrophe entgegengewirkt werden,
"Wir müssen den Bürgern noch verständlicher machen, dass die Einsatzorganisationen und Behörden
bei Notsituationen nicht überall sofort helfen können und deswegen Selbstschutzmaßnahmen unbedingt
notwendig sind."
Bewusstseinsbildung bereits für Jugendliche
Ein weiteres Großprojekt des Netzwerkes für Sicherheit und Zivilschutz steht kurz bevor, der Landessicherheitstag
2019 geht am 1. und 2. Juli über die Bühne. Unter dem Titel "DU bist wichtig" wird bei diesem
Landessicherheitstag mehr als 1.000 Schülerinnen und Schülern die Bedeutsamkeit der Eigenverantwortung
und von Selbstschutzmaßnahmen erklärt. Die Veranstaltung findet an den beiden Tagen jeweils von 9.00
bis 13.00 Uhr am Areal des Landesfeuerwehrkommandos in Linz statt.
Das Netzwerk für Sicherheit und Zivilschutz "Sicheres Oberösterreich" veranstaltet diesen Landessicherheitstag
aufgrund der positiven Rückmeldungen der Lehrer und Schüler heuer bereits zum dritten Mal. Teilnehmen
können Jugendliche der 7. und 8. Schulstufe. Die Veranstaltung wird vom Land OÖ und dem zuständigen
Landesrat KommR Ing. Wolfgang Klinger sowie von der Bildungsdirektion OÖ unterstützt.
Die Netzwerk-Sicherheitsorganisationen präsentieren dabei ihre Arbeitsschwerpunkte und informieren die Schüler
über mögliche Gefahrensituationen und das richtige Verhalten in Notfällen.
"Das Motto der Veranstaltung lautet ‚Sei der 1. Helfer in Notsituationen - sei dein eigener Held. In vielen
Fällen kann die Hilfe in den ersten Minuten lebensrettend sein. Wer in Notsituationen die Zeit bis zum Eintreffen
der Einsatzorganisationen dank Selbstschutzmaßnahmen überbrücken kann, ist klar im Vorteil, das
wollen wir den Jugendlichen verdeutlichen", erklärt OÖ Zivilschutz-Präsident NR Mag. Michael
Hammer.
Das beim Landessicherheitstag vermittelte Wissen sollen die Schüler zu Hause und an ihre Freunde weitergeben.
"Damit kommen wir der Netzwerk-Aufgabe, der Stärkung des Bewusstseins für mehr Eigenverantwortung
und Vorbereitung auf Katastrophenfälle in der Bevölkerung, gezielt nach. Wir informieren bereits Jugendliche,
die dadurch auch als Multiplikatoren dienen", erklärt Landesrat KommR Ing. Wolfgang Klinger.
Die Wirksamkeit des Zivilschutzes in der Bevölkerung soll unterstützt werden, indem die Erstmaßnahmen
aus den Kompetenzen der einzelnen Organisationen auf für jede/n Bürger/in lebbare Handlungen heruntergebrochen
werden, etwa im Sinne "du bist der /die erste Helfer/in in der Notsituation".
Stationsbetrieb und spannende Vorführungen
Beim Landessicherheitstag gibt es einen Stationsbetrieb, bei dem die im Netzwerk vertretenen Organisationen
die Schüler informieren.
Passend zu den bevorstehenden Sommerferien gibt die Wasserrettung über die Sicherheit beim Baden Auskunft.
Speziell auf die Jugendlichen zugeschnittene Informationen gibt es auch am Stand der Landespolizeidirektion. Der
Arbeiter-Samariterbund und das Rote Kreuz betonen die Wichtigkeit eines Erste-Hilfe-Kurses und zeigen dementsprechende
Maßnahmen vor, beim Zivilschutz geht es um die Zivilschutz-Sirenensignale, den krisenfesten Haushalt und
die damit verbundene, notwendige Bevorratung.
Das Landesfeuerwehrkommando und die Brandverhütungsstelle informieren über erste Löschmaßnahmen.
Selbstschutztipps für den Bergsport gibt es beim Stand der Bergrettung, wo sich die Schüler auch selbst
im sicheren Klettern üben können. Das Land OÖ/Direktion Inneres und Kommunales präsentiert
die Online-Services des Landes OÖ: DORIS, das Krisen- und Katastrophen-Portal sowie den Hydrografischen Dienst.
Das Bundesheer berichtet über seine Aufgaben bzw. Tätigkeiten im Katastrophenfall.
Alle Organisationen informieren auch über ihre Berufsbilder und Lehrberufe.
Außerdem gibt es verschiedene Vorführungen. Ein Highlight ist die gemeinsame Einsatzübung, bei
der ein Verkehrsunfall simuliert wird. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Aufgaben eines Ersthelfers:
das Absetzen eines Notrufes mit Beantwortung der 4 W-Fragen (Wo ist etwas passiert? - Was ist passiert? - Wie viele
Verletzte gibt es?
- Wer ruft an?) und das richtige Verhalten bis zum Eintreffen der Einsatzorganisationen. Die Übung wird vom
OÖ Zivilschutz moderiert, die einzelnen Arbeitsschritte von den Einsatzkräften umfassend kommentiert.
Das richtige Verhalten bei einer Hubschrauberlandung führt das Bundesheer vor. Auch eine Landung des Polizeihubschraubers
ist geplant, ebenso eine Vorführung der Rettungshundebrigade. Das Landesfeuerwehrkommando führt einen
Löschangriff mit schwerem Atemschutz vor.
"Der Landessicherheitstag hat sich bereits zu einem Highlight in der letzten Schulwoche entwickelt - wir haben
Anmeldungen aus ganz Oberösterreich", freuen sich LR Klinger und NR Hammer, "Die Netzwerkpartner
sind sich einig, dass durch die gemeinsame Arbeit wertvolle Synergieeffekte genutzt werden können, wir alle
wollen den Selbstschutz in der Bevölkerung steigern, gemeinsam lässt sich das besser erreichen."
Das Netzwerk
Im Mai 2013 wurde das Netzwerk für Sicherheit und Zivilschutz "Sicheres Oberösterreich"
gegründet. Es handelt sich dabei um eine Zusammenarbeit zwischen den Blaulichtorganisationen, gemeinnützigen
Rettungsorganisationen und Vereinen, weiteren Dienstleistungsanbietern sowie der Bildungsdirektion OÖ und
dem Land Oberösterreich.
Durch die gemeinsame Arbeit soll es zu einer Optimierung des Zieles, der Stärkung der Eigenvorsorge und der
Vorbereitung der Bevölkerung auf Krisenfälle, kommen. Die operative Umsetzung erfolgt in einer Arbeitsgruppe.
Die Mitglieder des Netzwerkes für Sicherheit und Zivilschutz "Sicheres Oberösterreich" sind:
- Amt der OÖ Landesregierung/Direktion Inneres und Kommunales
- Arbeiter-Samariter-Bund OÖ
- Bergrettung OÖ
- Brandverhütungsstelle OÖ
- Caritas der Diözese Linz
- Gemeindebund OÖ
- Landesfeuerwehrkommando OÖ
- Landespolizeidirektion OÖ
- Bildungsdirektion OÖ
- Militärkommando OÖ
- Rettungshundebrigade OÖ
- Rotes Kreuz OÖ
- Wasserrettung OÖ
- Zivilschutzverband OÖ
Den Vorsitz des Netzwerkes haben KommR Ing. Wolfgang Klinger als zuständiger Landesrat und NR Mag. Michael
Hammer als OÖ Zivilschutz-Präsident inne, als oberstes Gremium dient die Steuerungsgruppe mit den höchsten
Landesvertretern der Netzwerkpartner.
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