BWB berichtet über ihre Tätigkeit im Jahr 2018
Wien (pk) - Auf ein arbeitsintensives und sehr erfolgreiches Jahr 2018 blickt die Bundeswettbewerbsbehörde
(BWB) in ihrem aktuellen Tätigkeitsbericht (III-296 d.B.) zurück, der nun dem Parlament vorliegt. So
wurde mit 481 nationalen Zusammenschlüssen abermals ein neuer Rekordwert bei der Fusionskontrolle erzielt.
Auf Antrag der Bundeswettbewerbsbehörde wurden zudem in Summe etwa 2,4 Mio. € an Geldbußen vom Oberlandesgericht
Wien als Kartellgericht verhängt. Weiters wurden acht Kronzeugenanträge gestellt und vier Hausdurchsuchungen
bei Unternehmen durchgeführt. Inhaltlich befasste sich die BWB u.a. mit dem Luftverkehr, der Baubranche, dem
Online-Handel oder etwa Sektoren wie dem Handel mit Einweghandschuhen oder der A1 Tankstellenbetriebs GmbH.
Vom Fairnesskatalog für Unternehmen bis zur Transaktionswert-Schwelle: Rege Publikationstätigkeit
der BWB
Österreichs oberste Wettbewerbsschützer veröffentlichten überdies vier Publikationen zum Thema
fairer Wettbewerb, und zwar einen Fairnesskatalog für Unternehmen, einen Standpunkt zum Bestattungswesen,
einen Teilbericht zum Apothekenmarkt sowie einen Leitfaden zur Transaktionswert-Schwelle. Letzterer wurde gemeinsam
mit dem deutschen Bundeskartellamt erarbeitet und erhielt die internationalen Auszeichnungen "Best Soft Law"
und "Best Soft Law Readers Vote". Abgerundet wurde die Tätigkeit der Bundeswettbewerbsbehörde
durch sieben Competition Talks zwischen Unternehmen, Rechtsanwaltskanzleien, Gerichten und Behörden sowie
die nunmehr bereits vierte Auflage des Kartellrechts Moot Courts, den die BWB gemeinsam mit der Rechtsanwaltskanzlei
DORDA und der European Law Students' Association organisierte.
Whistleblowing-System als neues Instrument zur anonymen Meldung von Wettbewerbsverstößen
Neu war 2018 das so genannte Whistleblowing-System, das anonyme Hinweise an die BWB über Wettbewerbsverletzungen
ermöglicht. Bis Ende 2018 wurden 39 diesbezügliche Meldungen eingebracht. 22 Meldungen wurden als nicht
relevant eingestuft, vier Meldungen wurden an die materiell-rechtlich zuständigen Behörden weitergeleitet.
13 Meldungen befinden sich noch in einer intensiven Prüfungsphase.
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