LH Kaiser, LR Schuschnig und Oberbürgermeisterin Reker besprachen viele Möglichkeiten
der Kooperation – Kärnten ist Vorbild im Bereich autonomes Fahren
Köln/Klagenfurt (lpd) - Die Oberbürgermeisterin von Köln, Henriette Reker, stattete am 29. Juni
mit einer Delegation Landeshauptmann Peter Kaiser einen Besuch ab. Besprochen wurden viele unterschiedliche Möglichkeiten
zu kooperieren bzw. voneinander zu lernen. Unter den Gesprächspartnern waren auch Tourismusreferent LR Sebastian
Schuschnig, Landtagspräsident Reinhart Rohr und Veldens Bürgermeister Ferdinand Vouk.
„Das heutige Treffen bietet die Gelegenheit, unsere schon langjährigen gut funktionierenden Beziehungen auf
eine noch bessere Ebene zu stellen und die Stränge zu verdichten“, sagte der Landeshauptmann. Möglichkeiten
gebe es viele so beispielsweise im Bereich Tourismus über Landesrat Schuschnig oder auch im Bereich Technologie
über LHStv.in Gaby Schaunig. In diesem Zusammenhang verwies Kaiser auf die Teilnahme an den Silicon Austria
Labs, die für Kärnten ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zur Top-Forschungsregion in einer der Schlüsseltechnologien
der Zukunft sei. Hingewiesen hat der Landeshauptmann auch auf die 1,6 Milliarden Euro Investition von Infineon
in eine neue Chipfabrik für Leistungselektronik sowie neue Flächen für Forschung & Entwicklung
in Villach. „Mir ist es wichtig, damit auch die Internationalisierung des Landes voran zu treiben, um den Wirtschaftsstandort
zu stärken.“ Das Standortkonzept Kärntens soll ebenfalls dazu beitragen, dass man unser Bundesland nicht
nur als wunderschönes und erfolgreiches Tourismusland wahrnimmt. „Nicht vermittelt werden nämlich, dass
es 55 Prozent Industrie gibt.“ Die Attraktivität des Landes soll weitererhöht werden so soll der Klagenfurter
Flughafen durch den gemeinsamen Weg einer Private-Public-Patriot-Partnership wieder neu attraktiviert werden. Offen
für Kooperationen stünden aber auch die Bereiche Sport mit beispielsweise Trainingslagern und Fußball-
oder Eishockey-Spielen sowie das weite Gebiet der Kultur. Der Landeshauptmann berichtete auch über die Internationale
Holzmesse in Klagenfurt, die eine der führenden Fachmessen in Mitteleuropa sei. „Damit präsentieren wir
unser Land mit unseren Unternehmern weit über den Kontinent hinaus als Holzland.“
Tourismusreferent Schuschnig bot sich als Brückenbauer an und betonte, einen wechselseitigen Wissenstransfer
anstreben zu wollen. Sehr positiv sehe er, dass die Delegation aus Deutschland das autonome Fahren in Pörtschach
kennengelernt und als vorbildhaft hervorgestrichen habe. Das autonom fahrende Busshuttle mit CityPilot sei der
Stadtbus der Zukunft und erstmals in Österreich in Kärnten eingeführt worden. „Gerne werde ich mir
bei einem Gegenbesuch Ihre ungemein beeindruckende Wasserstofftechnologie ansehen“, kündigte Schuschnig an.
Hingewiesen hat Schuschnig auch auf die professionelle Zusammenarbeit mit Umweltlandesrätin Sara Schaar: „Wir
sind daran alle Hausaufgaben in der Klimathematik zu erledigen, um auch drohende Strafzahlungen zu vermeiden.“
Im Bereich Tourismus sei Kärnten ebenfalls sehr innovativ und habe in der Kulinarik mit dem Thema Slow Food
eine der wichtigsten Visitenkarten des Landes entwickelt. „Wir holen damit Produkte aus der näheren Umgebung
vor den Vorhang und präsentieren sie international.“
Landtagspräsident Rohr berichtete über seine Arbeit als Mitglied der Konferenz der Gemeinden und Regionen
im Europarat, wo man sehr intensiv an der Weiterentwicklung der Demokratie und der politischen Bildung sowie der
Einhaltung der Menschenrechte arbeite. „Es sollen die identitätsstiftenden Merkmale für ein gemeinsames
Europa gestärkt werden.“ Außerdem gebe es alle zwei Jahre Landtagspräsidenten-Konferenzen, so hätte
man im Jänner in Brüssel anlässlich der Europa-Konferenz die „Brüsseler Erklärung“ vorgelegt,
die Vorschläge einer verstärkten Einbindung und Mitwirkung der Regionalparlamente im Sinne einer gelebten
Subsidiarität beinhaltet habe. „Wir haben die große Verantwortung, die Gesellschaft in Balance zu halten“,
so Rohr.
Bürgermeister Vouk verwies auf die langjährige Freundschaft und die guten Beziehungen. „Uns sind die
Kontakte sehr wichtig und wir hoffen auf eine gute Weiterentwicklung.“
Oberbürgermeisterin Reker betonte, dass es wichtig sei, sich in der Gestaltung der Zukunft Europas, neuen
Herausforderungen zu stellen. Sehr begeistert zeigte sie sich von dem Projekt autonomes Fahren in Pörtschach.
"Wir müssen uns erfolgreiche Beispiele aussuchen, voneinander lernen und gemeinsame Erkenntnisse bzw.
Zielvorstellungen umwandeln.“ Interessant seien der Tourismusfaktor, das Thema Mobilität oder auch das Messenprogramm.
Angeregt hat die Oberbürgermeisterin eine Teilnahme Kärntens an der Food Messe Anuga in Köln, die
mit 7.405 Ausstellern und rund 165.000 Besuchern die klare Nummer 1 dieser Messen sei. „Das Kärntner Slow
Food-Thema ist sehr attraktiv und interessant, vorallem auch, weil die Produkte über die umweltfreundliche
Schiene nach Deutschland transportiert werden können.“ Großes Interesse zeigte Reker auch an der Holzmesse
bzw. am Produkt Holz: „Wir müssen in Köln in der nächsten Zeit sehr viel bauen, so beispielsweise
46 Schulen, da ist die Holzbauweise sehr interessant für uns.“
Der Einladung vorausgegangen war gestern, Freitag, die Einweihung des Kölner Platzes mit einem Denkmal in
Velden. Im Rahmen dieses Festaktes erhielt Jürgen Schwarz das Ehrenzeichen des Landes Kärnten. Schwarz
hat sich als Initiator des Wirtschaftsdialogs Kölner und Kärntner Unternehmer ausgezeichnet. Diese sehr
erfolgreiche Netzwerk- Veranstaltung mit langer Tradition lädt regelmäßig zum kulturellen und wirtschaftlichen
Austausch nach Velden.
An der Delegation teilgenommen haben Alexander Nottebrock, KölnBusiness Wirtschaftsförderungs-GmbH, Stephanie
Kleine Klausing, KölnTourismus, Christian Kerner und Marc Kurtenbach, Vorstände des Wirtschaftsclubs,
Lukas Wachten, Moderator des WDR Köln sowie Jürgen Schwarz mit Ehefrau als Organisator der Veranstaltung.
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