LH Kaiser in Diskussion mit EU-Kommissar Katainen: „Kärnten bekennt sich in Landesverfassung
zu Nachhaltigkeit. Müssen mit Ressourcen so umgehen, dass unsere Kinder und Enkelkinder intakte Zukunftschancen
vorfinden!“
Brüssel/Klagenfurt (lpd) - Zum Gespräch mit hochrangigen politischen Vertretern auf EU-Ebene nutzte
Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser seinen Aufenthalt in Brüssel in den letzten beiden Tagen. Zum Einen
diskutierte er u.a. mit EU-Kommissar Jyrki Katainen im Ausschuss der Regionen zum Thema Nachhaltigkeit und verwies
dabei beispielhaft auf die Bemühungen Kärntens. Darüberhinaus folgte er der Einladung der slowenischen
Botschaft in Brüssel zum Empfang anlässlich des Staatsfeiertages der Republik Slowenien, wo er als Ehrengast
herzlich begrüßt wurde und u.a. mit EU-Kommissarin Violeta Bulc, Verteidigungsminister Karl Erjavec,
den slowenischen Botschaftern Rado Genorio, Janez Lenarcic, Jelko Kacin, dem russischen Botschafter Wladimir Tschishow
sowie Österreichs Botschafter Nikolaus Marschik sprach.
Nachhaltigkeit, also der sich selbst unvermindert reproduzierende Umgang mit den natürlichen Gütern,
die den Menschen zur Verfügung stehen, war ein zentraler Diskussionspunkt im europäischen Ausschuss der
Regionen, an dem gestern und heute, als ständiges Mitglied auch Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser
in Brüssel teilnahm. Kaiser, dieses Mal Leiter der Delegation der österreichischen AdR-Mitglieder, nutzte
die Gelegenheit, um in der Diskussion mit dem Vizepräsidenten der Europäischen Kommission, dem EU-Kommissar
für Arbeitsplätze, Wachstum, Investitionen und Wettbewerbsfähigkeit Jyrki Katainen, Kärntens
Bemühungen für ein nachhaltiges Wirtschaften und Leben zu präsentieren und auf die Verantwortung
insbesondere aller in Europa politisch tätigen Akteure gegenüber „unseren Kindern, Enkelkindern und allen
nachfolgenden Generationen“ aufmerksam zu machen.
„Nicht zuletzt dank des aufrüttelnden Engagements der Friday’s for future-Bewegung der jungen schwedischen
Klimaaktivistin Greta Thunberg muss uns allen, der Politik insgesamt ebenso wie Wirtschaft und Industrie und jedem
einzelnen Menschen bewusst werden, dass wir alles zu tun haben, um den ökologischen und ökonomischen
Raubbau an unserer Mutter Erde unverzüglich zu beenden“, machte Kaiser vor den Parlamentariern aus rund 300
Regionen Europas unmissverständlich deutlich. Bisherige Lippenbekenntnisse für mehr Klimaschutz und einem
maßvollen Wirtschaften seien zu wenig. „From dreamers to doers! Wir müssen von Träumern zu Handelnden
werden“, zitierte Kaiser den Welt-Klima-Konferenz-Initiator Arnold Schwarzenegger.
Er, Kaiser, begrüße das Bekenntnis der EU zur UN-Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung und ihren
17 Nachhaltigkeitszielen.
Der Landeshauptmann verwies auf das Beispiel des Bundeslandes Kärnten, dass sich via Landesverfassung zu Nachhaltigkeit,
konkret u.a. „zur Wahrung der Verantwortung für künftige Generationen unter Berücksichtigung der
wirtschaftlichen, sozialen, gesundheitlichen, ökologischen und kulturellen Bedürfnisse der Bewohner des
Landes bekenne“.
Es gelte, in allen Regionen Europas entsprechende Maßnahmen konsequent - unter anderem mithilfe der EU-Kohäsionspolitik
- umzusetzen. „Es werden die von der UN formulierten 17 Nachhaltigkeitsziele als Schablone für zukünftige
politische Entscheidungen heranzuziehen sein, was zur Folge haben wird, dass wir uns von ausschließlich quantitativem
zu qualitativem Wachstum umorientieren müssen“, so Kaiser.
Der Landeshauptmann verweist unter anderem auf den Mobilitäts- und Energiemasterplan, Natura2000-Gebiete,
Projekte zur Förderung von Nachhaltigkeit im wirtschaftlichen wie im privaten Bereich, beispielsweise durch
entsprechende Wirtschaftsförderungen und die Verleihung eigener Nachhaltigkeitspreise, neuen raumordnungstechnischen
Regelungen gegen überbordende Verbauung, aktuellen Maßnahmen zum Schutz heimischen Trinkwassers, eine
ökologische Wohnbauförderung, den Schutz von Fauna und Flora beispielsweise durch ein Verbot des Pflanzengiftes
Glyphosat, Energiespar-Initiativen sowohl im privaten als auch im öffentlichen Bereich, gleichberechtigten
Bildungsmöglichkeiten u.a. durch das Kärntner-Kinderstipendium u.v.a.m..
Besonders betonte der Kärntner Landeshauptmann die führende Rolle des Bundeslandes bei der Entwicklung
intelligenter Technologien, die dabei helfen die Energieeffizienz zu steigern und damit gegen den Klimawandel anzugehen.
Er verwies auf Weltmarktführer Infineon, dessen 1,6 Milliarden Euro Investition in den Standort Villach und
die Teilnahme am ECSEL-Projekt „UltimateGaN“. Unter der Leitung von Infineon Austria in Villach entwickeln 26 Unternehmen
aus neun Ländern einen Energiespar-Chip. Ziel ist es, Leistungshalbleiter zu global wettbewerbsfähigen
Kosten für eine Vielzahl von Anwendungen bereitzustellen. Damit leistet das Projekt einen wichtigen Beitrag
zu mehr Energieeffizienz und zur CO2-Reduktion.
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