Internationaler KMU-Tag – Aufholbedarf bei Digitalisierung
Wien (bmdw) - „KMU sind ein wesentlicher Faktor für die österreichische Wirtschaft und Gesellschaft
sowie ein Garant für Lebensqualität und Wohlstand. Die Fähigkeit von kleinen und mittleren Unternehmen
(KMU), auf sich ändernde Kundenbedürfnisse und Umfeldbedingungen rasch zu reagieren, stellen wesentliche
Wettbewerbsvorteile dar“, so Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort, Elisabeth Udolf-Strobl,
anlässlich des dritten internationalen KMU-Tages. Dieser wird von den Vereinten Nationen am 27. Juni ausgerufen,
um auf die große Bedeutung von KMU für das Wachstum der Volkswirtschaften und deren Beitrag zum Wohlstand
der Bürger/innen hinzuweisen.
Die Digitalisierung spielt eine wichtige Rolle für die Wettbewerbsfähigkeit von KMU. Eine Analyse der
KMU Forschung Austria stellt in diesem Zusammenhang fest, dass Österreichs KMU zunehmend digitaler werden.
Eine Betrachtung des Digitalisierungsgrads im EU-Vergleich zeigt, dass der Anteil österreichischer KMU,
die IKT einsetzen, in vielen Bereichen überdurchschnittlich hoch ausfällt. Auf dem Gebiet Außenauftritt
/ PR liegt der Prozentsatz österreichischer KMU, die über eine eigene Website verfügen mit 88 Prozent
deutlich über dem Durchschnitt der KMU in der EU insgesamt (77 Prozent). Auch soziale Medien (52 Prozent)
und bezahlte Werbung im Internet (31 Prozent) wird von österreichischen KMU häufiger genutzt und eigene
Blogs (inkl. Mikroblogs) werden mit einem Anteil von 9 Prozent seltener betrieben, als dies bei den KMU im EU-Vergleich
der Fall ist.
Die Digitalisierung der Organisation bzw. der Geschäftsprozesse ist ebenfalls bei vielen österreichischen
KMU vorangeschritten. Bei der Nutzung von Big Data zeigt sich Aufholbedarf: 6 Prozent der heimischen kleinen und
mittleren Betriebe im Vergleich zu 12 Prozent der KMU in den EU-28 analysieren große Datenmengen. Auch bei
der Anwendung von Cloud Computing sind Österreichs kleine und mittlere Betriebe noch etwas zurückhaltender.
Im EU-Vergleich liegen die KMU hierzulande bei der Digitalisierung der Verkaufsprozesse etwas zurück. In Österreich
verkauft ein geringerer Anteil der KMU online oder setzt E-Rechnungen ein.
Ausgewählte Indikatoren zum IKT-Einsatz in Unternehmen fließen auch in das jährlich von der Europäischen
Kommission erstellte Ranking des Digital Economy and Society Index (DESI) mit ein. Österreich platziert sich
aktuell auf Rang 13 und schneidet damit besser ab, als der Durchschnitt der EU-Länder. Der Abstand zu den
bestplatzierten Mitgliedstaaten hat sich im Vergleich zum Vorjahr vergrößert. Ein Faktor hierfür
war, dass österreichische Unternehmen die Vorteile digitaler Technologien noch nicht voll ausnutzen. Um weiterhin
wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen österreichische KMU in der Digitalisierung aufholen.
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