"Gemeindeämter werden immer digitaler" - Digitalisierungs-Studie zeigt: Gemeinden
setzen sich intensiv mit den Zukunftstechnologien auseinander – Im Fokus: Bürgernahe und effiziente Verwaltung
Graz/Wien (gemeindebund) - Zum dritten Mal – nach 2002 und 2008 – hat der Österreichische Gemeindebund
gemeinsam mit der „Donau-Universität-Krems“ den Status Quo der Digitalisierung in den Gemeinden erhoben. In
der umfangreichen Studie wurden Erwartungen und Ziele der Gemeindeverwaltungen nach zehn Jahren abgefragt. „Im
Rahmen der Digitalisierung ist E-Government heute eine Selbstverständlichkeit. Die Bürger erwarten sich,
dass Behördenwege möglichst digital ablaufen und auch die einzelnen Verwaltungsebenen digital untereinander
kommunizieren, für mehr Effizienz und Bürgernähe“, erklärt Gemeindebund-Präsident Bürgermeister
Alfred Riedl am 27. Juni die Hintergründe der Studie im Rahmen einer Pressekonferenz am 66. Österreichischen
Gemeindetag.
In Zusammenarbeit mit dem Zentrum für E-Governance an der Donau-Universität Krems wurden Gemeinden in
ganz Österreich eingeladen, die Digitalisierung in ihren Verantwortungsbereichen zu bewerten. Insgesamt wurden
296 Fragebögen online abgegeben, womit rund 15 Prozent der österreichischen Gemeinden an der Studie teilgenommen
haben. Der stellvertretende Leiter des Zentrums für E-Governance Prof. Thomas Lampoltshammer erläutert
die Ergebnisse der Studie: „Positiv auffällig für uns ist eine stake Sensibilisierung der Gemeinden bezüglich
der Maßnahmen im Bereich Datenschutz und Datensicherheit“, denn die Gemeinden achten viel stärker auf
IT-Sicherheit als noch vor zehn Jahren. Die wichtigsten Digitalisierungsziele der Gemeinden sind die Stärkung
der bürgernahen und offenen Verwaltung, mehr Effizienz und auch eine Erweiterung des Leistungsangebotes. Für
Prof. Lampoltshammer zeigt sich, dass „die Erwartung der Gemeindeverantwortlichen an die Digitalisierung klar in
Richtung schnellere und flexiblere Services für Bürger geht“. 44 Prozent der Gemeinden erwarten außerdem
finanzielle Einsparungen. 30 Prozent glauben, dass sie mehr zusätzlichen Personalbedarf haben. 77 Prozent
erwarten sich eine schnellere Bearbeitung der Bürgeranliegen, 74 Prozent bessere Kommunikation und 71 Prozent
ein besseres Image für die Gemeinde, wenn sie sich mit der Digitalisierung intensiv auseinandersetzen.
„Gemeinden werden digitaler und innovativer“
Für den Österreichischen Gemeindebund zeigt die Studie, dass die Gemeindestuben immer digitaler werden
und sich die Verantwortlichen immer öfter mit innovativen Zukunftstechnologien auseinandersetzen. „Unsere
Gemeindeämter sind seit jeher Servicedrehscheiben und erste Anlaufstellen für die Bevölkerung“,
betonen Gemeindebund-Präsident Alfred Riedl und der Präsident des Gemeindebundes Steiermark LAbg. Bürgermeister
Erwin Dirnberger. „Mit den digitalen Möglichkeiten haben wir die Interaktion mit den Bürgern verbessert
und die Partizipation gestärkt, was viele erfolgreiche Beispiele aus den Gemeinden zeigen“, so die beiden
Präsidenten, die auch auf die Plattform oesterreich.gv.at und die App „Digitales Amt“ verweisen, wo der Gemeindebund
eng mit den Ministerien zusammenarbeitet.
„Österreichs Gemeinden sind innovationshungrig“
„Wir bewegen uns in die richtige Richtung und unsere Gemeinden sind wichtige Innovationsmotoren in den Regionen,
wenn wir uns zahlreiche spannende Beispiele anschauen“, betont Dirnberger. So zeigen Projekte, wie der „Digitale
Bauakt“, die „Digitale Katastermappe“, Bürgerbeteiligungsplattformen und der Einsatz von digitalen Sprachassistenten
für das Bürgerservice, „dass Österreichs Gemeinden innovationshungrig und bereit sind, neue kreative
Ideen zu fördern“, so Dirnberger.
„Digitalisierung fördert Nachhaltigkeit“
Der diesjährige Gemeindetag steht ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit und da bietet besonders die Digitalisierung
viel Potenzial, das es in Zukunft zu nutzen gilt. Gemeindebund-Präsident Riedl stellt klar und deutlich fest,
dass es im digitalen Bereich auch eine nachhaltige Infrastruktur braucht und fordert nachhaltige flächendeckende
Glasfasernetze für alle Gemeinden in ganz Österreich. „Die digitalen Datenkabel sind die Autobahnen von
morgen. Glasfaser ist Teil der kommunalen Daseinsvorsorge und erfordert einen nationalen Schulterschluss in Form
eines Glasfaserfonds – also eine Finanzierungsgrundlage ähnlich dem Siedlungswasserwirtschaftsfond. Damit
Österreich auf die nachhaltige digitale Überholspur kommt und auch die Bürger im ländlichen
Raum alle Chancen haben“, so Riedl abschließend.
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