Bildungsreferent LH Kaiser: Kärnten als Bildungsstandort noch attraktiver machen - IT-Ausbildung
soll forciert werden – Antrag an das Bildungsministerium übermittelt - Zielgruppe: AHS-Absolventinnen und
Absolventen bzw. Frauen
Klagenfurt (lpd) - Laut dem MINT-Factsheet 2017/18 der Industriellenvereinigung fehlen in acht von zehn
Industrieunternehmen Fachleute in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT-Fächer)
bzw. jede sechste Stelle für hochqualifizierte MINT-Fachleute bleibt im produzierenden Bereich unbesetzt.
Seitens des Landes Kärnten bzw. der Bildungsdirektion für Kärnten werden daher vermehrt Anstrengungen
unternommen, nicht nur frühzeitig Begeisterung für Technik zu wecken, sondern alle Potentiale von Ausbildungsmöglichkeiten
für IT-Fachkräfte auszuschöpfen.
Wie Bildungsreferent Landeshauptmann Peter Kaiser am 27. Juni bekannt gibt, wurde seitens der Bildungsdirektion
für Kärnten dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) der Antrag zur
Installierung eines viersemestrigen IT-Kollegs übermittelt. „Mit dem neuen Kolleg wollen wir Absolventinnen
und Absolventen der AHS, die kein Studium absolvieren wollen, sowie Studentinnen und Studenten die ein Studium
abgebrochen haben, aber auch Schülerinnen und Schülern der berufsbildenden Schulen ohne einschlägige
IT-Ausbildung und ganz besonders Mädchen und Frauen eine fachspezifische Ausbildung anbieten. Wir machen damit
den Bildungsstandort Kärnten noch attraktiver, fügen unseren Bemühungen der Abwanderung entgegenzuwirken
einen weiteren Baustein hinzu und geben unseren Jugendlichen eine zusätzliche Perspektive“, erklärt Kaiser.
Grundlage für das Ansuchen an das BMBWF bilden Bedarfserhebungen durch Industriellenvereinigung sowie Wirtschaftskammer.
Konkret ist Folgendes geplant:
Das IT-Kolleg läuft über vier Semester als Tagesausbildung. Die Stundentafel umfasst IT Fachgegenstände
(Computerpraktikum, Technische Informatik, Programmieren und Software Engineering, Datenbank und Informationssysteme,
Netzwerksysteme, Betriebswirtschaft und Management, Systemplanung und Projektentwicklung) sowie allgemeinbildende
Pflichtgegenstände (z.B. Rhetorik und Präsentationstechnik in Deutsch und Englisch, Angewandte Mathematik,
Wirtschaft und Recht) mit Inhalten/Kompetenzen nach dem Bedarf der IT-Fachgegenstände.
Die Gesamtsemesterwochenstundenzahl des IT-Kollegs umfasst 132 Stunden. In der unterrichtsfreien Zeit vor Antritt
zur Diplomprüfung ist ein achtwöchiges Pflichtpraktikum zu absolvieren. Voraussetzung für das Studium
im IT-Kolleg ist die abgeschlossene nicht facheinschlägige Reifeprüfung.
Das IT-Kolleg soll im Studienjahr 2019/20 an der Höheren technischen Lehranstalt Mössingerstraße
geführt werden. Es ist dies eine HTL-Ausbildung mit der Möglichkeit den „Ingenieur-Titel“ zu erlangen,
der nach dem Nationalen Qualitätsrahmen dem Bachelor gleichgestellt ist. Die Ausbildung erfolgt durch Lehrer/innen
der berufsbildenden Schulen, Lehrende aus der Alpen-Adria-Universität sowie Lehrbeauftrage aus IT-Unternehmen.
Eine Verlegung in den Lakeside Park, Klagenfurt, ist für das Studienjahr 2020/21 geplant um die dort etablierte
IT-Szene und die Alpen-Adria-Universität verstärkt in die Ausbildung einbinden zu können. Das zusätzliche
Ausbildungsangebot könnte mit vorhandenen Infrastruktur- und Personalressourcen bewältigt werden und
würde damit keinen zusätzlichen Kosten für das Land Kärnten verursachen.
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