LH-Stv.in Prettner und LR in Schaar: Kärnten setzt mit Leader-Projekt auf „barrierefreie
Naturerlebnisse“ - Wie gelingt Barrierefreiheit in Tourismus und Natur?
Klagenfurt (lpd) - Alle Menschen haben das Bedürfnis, Natur zu erleben und sich in der Natur zu erholen,
aber nicht alle haben die gleichen Möglichkeiten dazu. Aufgrund der fehlenden Barrierefreiheit sind Menschen
mit Behinderungen oft von Naturangeboten ausgeschlossen. Ein kärntenweites Leader-Projekt unter dem Titel
„Naturerleben für ALLE“, das von der „Arge Naturerlebnis Kärnten“ realisiert, vom ÖZIV (Österreichischen
Zivilinvalidenverband) begleitet und im Rahmen einer Konferenz in Treffen am Ossiacher See am 26. Juni präsentiert
wurde, will das ändern.
„Naturräume für jeden und jede zugänglich zu machen. Das ist das Ziel der Arge Naturerlebnis Kärnten,
einem österreichweit einzigartigen Zusammenschluss von National-, Biosphären-, Natur- und Geoparken und
anderen Schutzgebieten, zehn Tourismusregionen und der Kärnten Werbung“, informierte Naturschutzlandesrätin
Sara Schaar. Alle Institutionen befassen sich mit den Herausforderungen eines barrierefreien Naturerlebnisses,
analysieren Potenziale für barrierefreie Wege in allen Regionen Kärntens und entwickeln Konzepte.
Kärnten nehme mit diesem Projekt, das bereits 2018 mit dem Inklusionspreis der Lebenshilfe ausgezeichnet wurde,
eine Vorreiterrolle ein, betonte Schaar: „Inklusion im Natur-Tourismus ist ein Zukunftsthema und ich freue mich,
dass wir in Kärnten mit der Schaffung barrierefreier Natur-Angebote sowohl auf den Bergen als auch bei Seen
und in Städten good practice-Beispiele schaffen. „Um allen Menschen ein barrierefreies Naturerlebnis zu ermöglichen,
müssen räumliche Gestaltung und Information über Rahmenbedingungen ineinander greifen“, so Schaar.
Für Natur-Vermittler, wie Ranger und Wanderführer, werden auch Schulungen angeboten, um sie in Hinblick
auf die unterschiedlichen Anforderungen von Menschen mit Behinderung zu sensibilisieren. „Positiv ist es auch,
dass von barrierefreien Naturerlebnissen auch ältere Menschen und Familien mit Kindern profitieren würden“,
betonte die Gesellschaftsreferentin.
Für LH-Stv.in Beate Prettner kann Inklusion kann nur gemeinsam funktionieren. „Deshalb muss es das Bestreben
unserer Gesellschaft sein, Menschen mit Behinderung in die Mitte unserer Gesellschaft zu holen“, strich Prettner
hervor. Um Hemmschwellen, die in unseren Köpfen existieren, zu überwinden, brauche es „viel Sensibilisierung,
konkrete Maßnahmen und finanzielle Unterstützung. Mit dem Projekt „Naturerleben für ALLE“ treffe
Kärnten den Kern der UN-Konvention: „Indem Natur für alle Menschen erlebbar gemacht wird, erfüllen
wir einen wesentlichen Auftrag des Kärntner Landesetappenplans, was die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention
betrifft“, betonte die Sozialreferentin.
Laut Prettner sei Kärnten nach der Steiermark das zweite Bundesland, das die Behindertenrechtskonvention bereits
sukzessive auf Landeebene umsetze. Kärnten sei auf einem sehr guten Weg und sehe schon die Zielflagge. „Das
Gesamtziel ist es, allen Menschen die größtmögliche Teilnahme an allen Aktivitäten zu ermöglichen“,
so Prettner.
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