Mehr Mitsprache und Mitbestimmung – Siegerprojekte aus Dorfgastein, Bischofshofen und Goldegg
prämiert
St. Johann/Salzburg (lk) - „Mitmischen und Aufmischen im Dorf“ nennt sich eine Initiative der Gemeindeentwicklung
gemeinsam mit akzente Salzburg. Dabei geht es um mehr Mitsprache und Mitbestimmung für Jugendliche im kommunalen
Umfeld. Und genau das haben 28 Schülerinnen und Schüler der 7. Klasse des BG St. Johann nun ein Jahr
lang getan. Sie haben in ihren Heimatgemeinden Projekte entwickelt. Gestern kürte eine Jury die drei besten
davon.
„Jugendliche können in diesem Projekt die demokratischen Prozesse direkt erleben und mitgestalten. Sie erfahren,
wie Politik von der Gemeindeebene bis zur EU funktioniert und wie sie selber Projekte in Gang bringen können“,
ist Landesrätin Andrea Klambauer überzeugt und weiter: „Es freut mich, wenn sie erleben, dass sie selber
wirksam werden können und unsere Gesellschaft mitgestalten.“
Sieger fahren nach Brüssel
Insgesamt acht Projekte haben die jungen Pongauerinnen und Pongauer ausgearbeitet und umgesetzt. Gewonnen haben
letztlich jene aus Dorfgastein, Bischofshofen und Goldegg. Die Preise für die Sieger sind attraktiv: sie fahren
im Herbst für einige Tage nach Brüssel, um hautnah einen Eindruck von der europäischen Ebene zu
erhalten.
Junge Ideen für Dorfgastein, Bischofshofen und Goldegg
In Dorfgastein haben Laura Lederer, Lisa Baldauf und Lisa-Christine Buchsteiner mit den Seniorenvereinen, den Volksschulkindern
und der Gemeinde gleich drei Projekte initiiert und sich damit den ersten Platz geholt: eine Kräuterwanderung,
einen Medientag und einen Tag auf der Amoseralm unter dem Motto „Wir erzeugen unser Essen selbst“. Zwei Projekte
haben Clemens Kreuzberger, Amelie Dekker, Ikranur Ilayd Konak und Jana Mungitsch in Bischofshofen verwirklicht:
„Jung trifft Alt“ mit der Volksschule und dem Seniorenheim sowie die Gestaltung der Dachterrasse des Seniorenwohnhauses.
Dritte wurden Elias Schnöll, Tim Bubendorfer, Kristina Kreuzer und Elisa Obermoser, die in Goldegg mit der
Krabbelgruppe und der Ortsbäuerin zusammengearbeitet haben.
Politik - jünger, verständlicher, lebensnaher
Die Initiative zielt insgesamt darauf ab, Politik jünger, verständlicher und lebensnaher zu machen. Die
jungen Leute erhielten in Exkursionen und Treffen mit politischen Entscheidungsträgern Hintergrundwissen über
unser demokratisches System. Danach galt es, Projekte in ihrer jeweiligen Heimatgemeinde zu entwickeln, die von
Mentoren fachlich begleitet wurden. Dabei standen die Kommunalpolitik und vor allem der Kontakt zwischen Gemeindeverantwortlichen
und den Jugendlichen im Vordergrund.
Mehrwehrt für die Politik
„Junge Menschen in den politischen Betrieb zu integrieren, ist ein unheimlicher Mehrwehrt für die Politik
selbst“, ist Günther Mitterer, der Bürgermeister von St. Johann im Pongau und Gemeindebundpräsident
von Salzburg, überzeugt. Er hat persönlich eine Gruppe bei der Projektentwicklung als Mentor begleitet.
Wissen aus erster Hand
„Mitmischen und Aufmischen“ startete für die 28 Schülerinnen und Schüler im vergangenen Herbst mit
einer Wien-Reise, wo sie unter anderem mit der Bildungsministerin sowie der Bundesjugendvertretung zusammentrafen
und eine Führung durch das Parlament erhielten. Mit diesem Basiswissen im Gepäck stand dann in den kommenden
Monaten der praktische Bezug, also die Arbeit am eigenen Projekt, im Vordergrund.
Demokratische Willensbildung fördern
Junge Menschen, die sich für Politik interessieren und sich gut informiert fühlen, nehmen verstärkt
am demokratischen Prozess teil. Dass es dabei Handlungsbedarf gibt, zeigt die jüngste Wahlbeteiligung: Diese
lag bei den Erstwählenden mit 63 Prozent deutlich unter der allgemeinen Quote. Allerdings haben jene Jugendlichen,
die sich selber als politisch interessiert einstufen oder der Meinung sind, dass sie über hohes politisches
Wissen verfügen, mit 87 Prozent beziehungsweis 85 Prozent überdurchschnittlich oft von ihrem Wahlrecht
Gebrauch gemacht. „Daher ist es eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe, das Interesse für politische Prozesse
und demokratische Willensbildung so früh wie möglich zu fördern“, so Landesrätin Andrea Klambauer.
|