Hauptversammmlung der Bundesarbeitskammer (BAK) – Wahl der vier BAK VizepräsidentInnen
sowie BAK Vorstandsmitglieder
Wien (arbeiterkammer) - Mit großer Mehrheit hat die konstituierende Hauptversammlung der Bundesarbeitskammer
(BAK) am 26. Juni Renate Anderl zur Präsidentin der Bundesarbeitskammer gewählt. In geheimer Wahl
bekam Renate Anderl (FSG) 89,06 Prozent der 64 abgegebenen gültigen Stimmen. In das insgesamt fünfköpfige
Präsidium der BAK wurden außerdem vier Vizepräsidenten gewählt: Günther Goach, Präsident
der AK Kärnten (FSG); Johann Kalliauer, Präsident der AK OÖ (FSG); Markus Wieser, Präsident
der AK NÖ (FSG); Erwin Zangerl, Präsident der AK Tirol (AAB-FCG).
Renate Anderl ist die elfte PräsidentIn der BAK seit 1945. Sie ist auch Präsidentin der AK Wien.
„Ich gratuliere Renate Anderl herzlich zu ihrer offiziellen Angelobung als Präsidentin der Bundesarbeitskammer.
Das Sozialpartnersystem sichert nicht nur die Zusammenarbeit zwischen den Interessenverbänden, sondern ist
auch ein Garant für Stabilität. Die gemeinsame Orientierung an längerfristigen Zielen der Wirtschafts-,
Sozial- und Gesellschaftspolitik lassen sich am besten durch ein koordiniertes Vorgehen erreichen. Ich bin davon
überzeugt, dass sie trotz aller gesellschaftlichen Änderungen auch in der Zukunft unverzichtbar sein
werden,“ so Bundesministerin Brigitte Zarfl.
Ebenfalls neu gewählt wurden die weiteren Mitglieder des Vorstands der Bundesarbeitskammer: Alexander Lechner,
Vizepräsident der AK Steiermark (FSG); Willi Mernyi, Kammerrat der AK Wien (FSG); Gerda Schilcher, Vizepräsidentin
der AK NÖ (FSG); Elfriede Schober, Vizepräsidentin der AK OÖ (FSG); Andreas Stangl, Vizepräsident
der AK OÖ (FSG); Barbara Teiber, Vizepräsidentin der AK Wien (FSG); Günther Ruprecht, Kammerrat
der AK Steiermark (ÖAAB-FCG).
Dem Vorstand gehören außerdem die PräsidentInnen der neun Länderkammern an: Gerhard Michalitsch,
Präsident der AK Burgenland (FSG), Günther Goach, Präsident der AK Kärnten (FSG), Markus Wieser,
Präsident der AK NÖ (FSG), Johann Kalliauer, Präsident der AK OÖ (FSG), Peter Eder, Präsident
der AK Salzburg (FSG), Josef Pesserl, Präsident der AK Steiermark (FSG), Erwin Zangerl, Präsident der
AK Tirol (AAB-FCG), Hubert Hämmerle, Präsident der AK Vorarlberg (AAB-FCG), Renate Anderl, Präsidentin
der AK Wien (FSG).
Die frisch wiedergewählte Präsidentin betonte in ihrer Rede, dass die AK alles daransetzen werde,
eine starke Vertretung für die Interessen und Rechte der Beschäftigten zu bleiben. Und sie appelliert
an die Wirtschaftskammer: „Wir sind offen für Sozialpartner- Verhandlungen. Vorausgesetzt, die Wirtschaftskammer
besinnt sich darauf, dass Sozialpartnerschaft ein Geben und ein Nehmen ist.“
Nachdem die vorige Bundesregierung auf eine Zusammenarbeit mit der Arbeiterkammer verzichtet und jeglichen Dialog
verweigert hat, ist es laut AK Präsidentin Anderl nun Zeit für eine Kurskorrektur: „Wir brauchen eine
Politik, die die Menschen in den Mittelpunkt rückt und nicht die eigenen Interessen oder jene von Großkonzernen
und Großsponsoren.“ Die Zeit bis zur Bestellung einer neuen Regierung soll laut Anderl dazu genutzt werden,
um „den Dialog in unserem Land zu stärken“.
Anderl fordert mehr Planbarkeit, mehr Selbstbestimmtheit für die Beschäftigten ein – wie das Recht auf
die 4-Tage-Woche, die leichtere Erreichbarkeit der 6. Urlaubswoche, den freien Karfreitag für alle.
Beim Thema Wohnen pocht die AK Präsidentin einmal mehr auf wirksame Mietobergrenzen. Mietverträge
sollen nur noch in Ausnahmefällen befristet werden, die Maklerprovision muss vom Vermieter bezahlt werden.
Und wer mit der Wohnungsnot seine Geschäfte treibt, soll künftig satte Strafzuschläge an die geprellten
Mieter zahlen.
Auch bei der Verteilungsgerechtigkeit fordert Anderl Maßnahmen ein, zumal auch die EU-Kommission jüngst
angemerkt hat, dass die Vermögen in Österreich sehr ungleich verteilt sind. „Die Schieflage muss korrigiert
werden, Millionäre und Konzerne müssen endlich einen fairen Beitrag in unser Steuersystem leisten“, so
Anderl.
„Kämpfen wir gemeinsam für soziale Gerechtigkeit, kämpfen wir gemeinsam für starke Rechte für
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, kämpfen wir gemeinsam für eine starke AK“, schließt Anderl.
|