3. FrauenGesundheitsDialog in Wien
Wien (bka) - Beim 3. FrauenGesundheitsDialog stand am 25. Juni das Thema "Psychische Gesundheit,
Prävention und Gewalt" im Fokus. "Gewalt hat viele Gesichter, ist in allen Gesellschaftsschichten
anzutreffen und beginnt bereits mit diskriminierenden und herabwürdigenden Bemerkungen. Sehr oft entsteht
Gewalt im eigenen Heim. Unbestritten ist: Ein Leben in einem gewaltdominierten Umfeld macht krank – auch psychisch
krank – und beeinträchtigt die Gesundheit von Frauen", sagte Ines Stilling, Bundesministerin für
Frauen, Familien und Jugend, in ihrer Begrüßung und würdigte die zahlreichen Einrichtungen, an
die sich von Gewalt bedrohte und betroffene Frauen wenden können.
Eine EU-weite Gewaltprävalenzstudie aus dem Jahr 2014 hat gezeigt, dass in Österreich 20 Prozent der
befragten Frauen seit ihrem vollendeten 15. Lebensjahr körperliche und/oder sexualisierte Gewalt erlebt haben.
"Dem Gesundheitswesen, insbesondere den Krankenhäusern, kommt als erste Anlaufstelle eine Schlüsselrolle
für Opfer von Gewalt zu. Die Verankerung der Thematik in den Grund- und Fortbildungen für medizinisches
und pflegendes Personal – wie etwa in der 'Ärztinnen-/Ärzte-Ausbildungsordnung 2015' und im Gesundheits-
und Krankenpflegegesetz – ist eine wichtige präventive Maßnahme und auch mir ein persönliches Anliegen",
so Stilling.
Im Rahmen des FrauenGesundheitsDialogs würden Meilensteine für den Bereich der Frauengesundheit vorgestellt,
allen voran der Aktionsplan Frauengesundheit, der beim 1. FrauenGesundheitsDialog im Zentrum stand, so die Bundesministerin
weiter. Mit dem Aktionsplan Frauengesundheit werde die Gesundheit von Frauen in verschiedenen Lebensphasen in den
Mittelpunkt gerückt. "Zur Umsetzung braucht es eine gute Zusammenarbeit, eine aktive Beteiligung der
Akteurinnen und Akteure auf Landesebene, einen laufenden Austausch sowie eine aktive Vernetzung auf allen Ebenen,
um Doppelgleisigkeiten zu vermeiden und Projekte über die Regionsgrenzen hinweg zu starten", so Stilling,
die auf das ambitionierte Programm mit 17 Wirkungszielen und 40 Maßnahmen verwies.
Mit dem Aktionsplan Frauengesundheit wurde in Österreich ein breit zusammengesetzter Prozess unter der Beteiligung
zahlreicher Expertinnen und Experten sowie Fachorganisationen gestartet, um die gesundheitlichen Chancen von Frauen
zu verbessern. Zusätzlich zum österreichweiten bereichs- und länderübergreifenden Austausch
findet jährlich der FrauenGesundheitsDialog statt, der auch zur Dokumentation umgesetzter Maßnahmen
dient. "Die Gesellschaft für dieses Thema noch mehr zu sensibilisieren, ist ein wichtiger Schritt, um
Gewalt bereits in ihren Anfängen zu verhindern", so die Bundesministerin abschließend.
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