Laufenden Forschungsprojekte werden lückenlos weitergeführt - Synergien ermöglichen
größer angelegte Forschungsvorhaben auf internationaler Ebene - LHStv.in Schaunig: Kärnten setzt
auf technologische Megatrends
Villach/Klagenfurt (lpd) - Mit der Unterzeichnung des Verschmelzungsvertrags durch die Geschäftsführung
der SAL und den Vorstand der CTR wird der seit Ende Februar laufende Vorbereitungsprozess zur personellen und organisatorischen
Zusammenführung der beiden Forschungszentren nun auch rechtlich besiegelt: Nach offizieller Eintragung im
Firmenbuch werden sämtliche Forschungsagenden ausschließlich über die Silicon Austria Labs GmbH
laufen. Die Kontinuität der Forschungsaktivitäten und Projekte der Carinthian Tech Research hat dabei
oberste Priorität. Die Details wurden am 25. Juni bei einer Pressekonferenz in Villach präsentiert.
„Kärnten setzt auf wirtschaftspolitische Megatrends, die die Zukunft und das zukünftige Leben bestimmen.
Mit dem Zusammenschluss (Merger) zwischen CTR und SAL kann fortgeführt werden, was von der CTR bereits erfolgreich
begonnen wurde“, sagte Technologiereferentin LHStv.in Gaby Schaunig. Ausgehend von den vorhandenen Laboren und
Reinräumen, dem umfassenden Know-How im Bereich der Sensorik und nicht zuletzt dank der hochqualifizierten
CTR-Fachkräfte, Vorstände sowie der designierten Division-Leiterin für Sensorsysteme, Christina
Hirschl, kann SAL die Forschungstätigkeiten in Villach lückenlos fortführen und dem Exzellenzanspruch
in der Forschung gerecht werden.
„Es freut mich, den SAL-Standort Villach in großer Kontinuität in den motivierten, kompetenten Händen
einer Frau zu wissen, die schon den CTR-Standort mitgestaltet hat. Durch die Fusion von CTR und SAL erlangt die
Region Österreich-Süd noch größere internationale Aufmerksamkeit und rückt durch die
Zusammenarbeit mit bereits ansässigen, global operierenden Unternehmen als Kompetenzregion im Bereich der
elektronikbasierten Systeme ins weltwirtschaftliche Blickfeld“, so Schaunig.
Im High Tech Campus Villach werden die Top-Forscherpositionen bis 2023 auf etwa 160 Arbeitsplätze verdreifacht.
Mit dem Bau eines zusätzlichen Forschungsgebäudes wird noch heuer begonnen. Bis 2023 sind zusätzlich
bis zu 3.000 m² für Büro- und Laborflächen vorgesehen.
„Diese Verschmelzung ist Auftakt für ein neues Kapitel österreichischer Innovationskraft im Bereich elektronikbasierter
Systeme“, kommentierte SAL-Geschäftsführer Werner Luschnig den rechtlichen Merger der SAL und CTR. „Dank
der äußerst konstruktiven Zusammenarbeit mit dem CTR-Vorstand, des unermüdlichen Einsatzes aller
SAL- und CTR-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie geleitet von der gemeinsamen Vision, die Forschungslandschaft
im Bereich elektronikbasierter Systeme mitzugestalten, können wir nun als ein Team die Chancen der digitalen
Transformation für den Standort nutzen und die technologische Zukunft Österreichs mitgestalten“, so Luschnig.
Nach der Unterzeichnung des Rahmenvertrags im August 2018 durch die Gesellschafter, der offiziellen Gründung
der Silicon Austria Labs GmbH am 14. Dezember 2018 sowie der Übertragung aller CTR-Aktien auf die SAL durch
das Land Kärnten am 26. Februar 2019 ist die rechtliche Verschmelzung der nächste wichtige Meilenstein
in der Aufbauphase des Forschungszentrums.
Durch die Bündelung der Kompetenzen werden Synergien im Bereich der elektronikbasierten Systeme zwischen den
Standorten Graz, Linz und Villach und den breiter angelegten Forschungsfeldern der SAL verstärkt genutzt.
Nicht zuletzt dank der attraktiven öffentlichen Basisfinanzierung (140 Millionen Euro bis 2023) kann das Forschungszentrum
neue Maßstäbe in der Forschung setzen und entlang der gesamten EBS-Wertschöpfungskette Forschungskonsortien
bilden (EBS = Electronic Based Systems).
„Der Aufbau der Silicon Austria Labs stellte eine große Herausforderung dar und wir sind stolz darauf, dass
wir aus den Konzepten und Planungen der ersten Jahre nun tatsächlich ein Forschungszentrum dieses Kalibers
errichten konnten“, berichtete Sektionsleiter-Stellvertreter Ingolf Schädler vom Bundesministerium für
Verkehr, Innovation und Technologie (Sektion III – Innovation und Telekommunikation) und fügte hinzu: „SAL
wird das nationale EBS- und Mikroelektronik-Ökosystem nachhaltig weiterentwickeln und zusätzliche Kapazitäten
aufbauen, die es Österreich erlauben werden, in diesen Kerntechnologien auf internationaler Ebene wettbewerbsfähig
zu sein. In einer kapitalintensiven Forschungssparte wie der Mikroelektronik müssen kritische Massen erzeugt
werden, was wir mit SAL nun bei höchsten Exzellenzansprüchen umsetzen“.
SAL wird das Bindeglied zwischen kleinsten Komponenten bis hin zu intelligenten Systemen entlang der Wertschöpfungskette
darstellen. Mit Innovationen, die quer über diese Wertschöpfungskette wirken, können beteiligte
Industrieunternehmen besondere Wettbewerbsvorteile am Weltmarkt erzielen.
„Österreichische Unternehmen sind im Bereich elektronischer Systeme gut positioniert. Um im globalen Wettbewerb
an der Spitze bestehen zu können, benötigen sie Forschung auf Weltniveau. Dies bietet Silicon Austria
Labs. Durch deren Leistung im Bereich Forschung & Entwicklung kann Österreich vermehrt auf Schlüsseltechnologien
in der Digitalisierung setzen und so das Innovationsökosystem im Bereich der Mikroelektronik und ‘embedded
software’ stärken“, analysierte Klaus Bernhardt vom Fachverband für Elektro- und Elektronikindustrie
(FEEI) die Rolle von SAL im Zusammenspiel mit der Industrie. „SAL gewinnt mit der CTR ein erfahrenes Forschungsteam,
gleichzeitig bietet die Ausrichtung der SAL dem Villacher Standort die einzigartige Möglichkeit zu wachsen
und die Sichtbarkeit der europäischen Forschungsaktivitäten massiv zu erhöhen“, erörterte Bernhardt
zudem die Potenziale der Verschmelzung.
Als Drehscheibe im Alpen-Adria-Raum ermöglicht Villach die Vernetzung und Kooperation mit hochkarätigen
Unternehmen und Institutionen und somit die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft. Der Standort vereint
hochschulisches Knowhow, Forschungsinstitutionen und Technologieunternehmen, wodurch sich wichtige Synergien für
SAL ergeben. Das Bündeln dieser Kompetenzen ist grundlegend für die Rekrutierung internationaler Spitzenwissenschaftlerinnen
und -wissenschaftler.
„Die Stadt Villach setzt auf nachhaltiges Engagement in Forschung und Arbeitsplätze. Wir werden heute von
Wirtschaftsmagazinen als „Boomtown“ bezeichnet, in der global konkurrenzfähige Wirtschafts- und Forschungsbetriebe
in Zusammenarbeit mit kompetenter Verwaltung Großes ermöglichen. Mit Silicon Austria Labs, Infineon
und weiteren Top-Konzernen zieht Villach wie eine Lokomotive die Hightech-Region Kärnten in eine großartige
Zukunft“, erläuterte Villachs Bürgermeister Günther Albel die Etablierung Villachs als High-Tech-Stadt.
Neben dem innovativen Arbeitsumfeld ist Villach mit seiner Nähe zu Seen, Bergen und Meer sowie seinem Bildungs-
und Freizeitangeboten ein attraktiver Wohnort. Dies spielt auch eine große Rolle für Forscherinnen und
Forscher, die mit ihren Familien nach Villach ziehen möchten.
|