Start für Sanierung und Modernisierung – Wiedereröffnung im Herbst 2020 Historisches
Theater für Top-Shows in Top-Ambiente
Wien (rk) - Das Raimund Theater ist ein Theater der Vereinigten Bühnen Wien (VBW), einem Unternehmen
der Wien Holding. Hier werden Musicals der Extraklasse gespielt. Kaum hat sich der Vorhang für das Hit-Musical
„I Am From Austria“ bei der feierlichen Dernière im Raimund Theater am 30. Juni zum letzten Mal gesenkt,
fällt bereits der Startschuss für die Grundsanierung und Modernisierung für das historische Theater.
„Während in anderen Städten Europas Theater geschlossen werden, investiert die Stadt Wien konsequent
in die Infrastruktur ihrer Kultureinrichtungen. Wir tun das ganz bewusst, weil wir uns als eine der großen
Kulturhauptstädte Europas dazu verpflichtet fühlen. Wir investieren, um das Raimund Theater als Kulturjuwel
langfristig zu erhalten, auch im Wissen um die wichtige Rolle, die dieses Haus als Wirtschafts- und Tourismusfaktor
aber auch im Kulturangebot der Stadt für die Wienerinnen und Wiener sowie für unsere Gäste aus den
Bundesländern und aus der ganzen Welt spielt. Rund 12,7 Millionen Euro stellt die Stadt bereit, um das Raimund
Theater für die Zukunft zu rüsten“, so Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke.
„Die Grundsanierung und Modernisierung des Raimund Theaters ist heuer eines der wichtigsten infrastrukturellen
Projekte der Wien Holding. Die Arbeiten konzentrieren sich auf die Verbesserung der baulichen Substanz von der
Fassade bis zum Dach. Renoviert wird auch der Publikumsbereich, die haustechnischen Anlagen werden auf den neuesten
Stand der Technik gebracht und auch der Platz vor dem Theater wird neu gestaltet. Etwa 14 Monate wird der Umbau
in Anspruch nehmen, sodass das Haus bei seiner Wiedereröffnung im Herbst 2020 in neuem Glanz erstrahlen kann.
Damit sorgen wir dafür, dass wir im Raimund Theater auch in Zukunft den Besucherinnen und Besuchern ein optimiertes
Theatererlebnis auf höchstem Niveau bieten können“, so Wien Holding-Chef Kurt Gollowitzer.
Realisierungswettbewerb: Wiener Architekt Mramor überzeugt mit seinem Konzept
„Für die Sanierung und Modernisierung des Zuschauerhauses und der baulichen Substanz wurde im Oktober
2017 ein EU-weiter, offener, anonymer, einstufiger Realisierungswettbewerb ausgelobt. Unter den eingereichten
Konzepten konnte sich der Beitrag des Wiener Architekten Dipl.-Ing. Roman Mramor durchsetzen, der auch als Generalplaner
für das Projekt verantwortlich zeichnet. Mramors Entwurf überzeugte durch die offene Gestaltung des Theaters,
die moderne Konzeption des Vorplatzes und die moderne und besucherfreundliche Innenraumausstattung zur Optimierung
des Theatererlebnisses für das Publikum“, berichtet Franz Patay, Geschäftsführer der VBW.
„Die Vereinigten Bühnen Wien gelten weltweit als einer der besten Musicalproduzenten. Die Shows der VBW sind
für ihre höchste Qualität und Perfektion bekannt. Wir wollen in unseren Theatern weiterhin eine
ausgewogene Balance aus internationalen Hit-Musicals und Eigenproduktionen zeigen. Die Sanierung des Raimund Theaters
bietet uns die Möglichkeit, zukünftig ein verbessertes Rundum-Theatererlebnis für unsere Gäste
zu schaffen. Neben den notwendigen baulichen Sanierungsmaßnahmen werden wir das Haus auch innen neu gestalten.
Durch die adaptierte Technik, den neuen, aufgewerteten Zuschauerbereich sowie die geplante Neugestaltung des Vorplatzes
werden wir das historische Raimund Theater nach der Wiedereröffnung in neuem Glanz erstrahlen lassen“, so
Christian Struppeck, Musical-Intendant der VBW.
Markus Rumelhart, Bezirksvorsteher des 6. Wiener Gemeindebezirks, lobt die gute Zusammenarbeit mit den Vereinigten
Bühnen Wien und erklärt: „Die Generalsanierung des Theaters ist für die Kulturstadt Wien von großer
Bedeutung. Für den Bezirk ist auch die Gestaltung des Vorplatzes wichtig. Es ist uns gemeinsam gelungen, einen
mit Bäumen und Wasserelementen attraktiven sowie barrierefreien öffentlichen Raum für die Besucherinnen
und Besucher des Theaters und für die Mariahilferinnen und Mariahilfer zu planen.“
„Die Neugestaltung des Raimund Theaters setzt die Funktionalität der bisherigen räumlichen Möglichkeiten
in eine zeit- und zukunftsweisende und nicht minder spannende Rolle als Musical-Theater. Der homogene Theaterraum,
das plastische Foyer und der erweiterte Vorplatz – die neue Plaza – komplettieren die variantenreiche Nutzung des
Gesamtensembles. Die neue Plaza bietet ausreichend Raum für die Besucherinnen und Besucher und macht
sie zu aktiven Akteurinnen und Akteuren der Vorstellung für das Eintreten in die Welt der Musik und Kunst
über den Red Carpet in die Theaterwelt“, so Architekt Dipl.-Ing. Roman Mramor.
Die Entscheidung über den Sieger des Realisierungswettbewerbs hat ein Preisgericht unter dem Vorsitz von Architekt
a.o. Prof. Dr. techn. August Sarnitz aus TheaterexpertInnen, ArchitektInnen und VertreterInnen der Ausloberin getroffen.
FachpreisrichterInnen waren Architekt Dipl.-Ing. Reinhardt Gallister (stv. Vorsitzender, Architektenkammer), Architektin
Dipl.-Ing.in Iris Rampula-Farrag (Architektenkammer) sowie Architekt Dipl.-Ing. Heinrich Eller, MSc.
Als SachpreisrichterInnen agierten Prof. Dr. Franz Patay (Geschäftsführer VBW), Christian Struppeck (Musical-Intendant
VBW) und Christian Rameis (Beauftragter Sonderprojekte VBW).
Sanierung Raimund Theater: zeitlich und budgetär voll im Plan
Das Projektmanagement liegt bei der WSE Wiener Standortentwicklung GmbH und die ausgeschriebenen haustechnischen
Planungsleistungen wurden an die EffiCent Energieeffizienz Dienstleistungen GmbH vergeben. Die Projektsteuerung
erfolgt durch das technische Büro Ing. Wolfgang Sumser, die begleitende Kontrolle durch das Planungs- und
Ziviltechnikerbüro Dipl.-Ing. Rudolf Kretschmer. Externe Fachkräfte gewährleisten einen kosteneffizienten
und transparenten Ablauf. Regelmäßig findet eine Kontrolle der Abläufe durch die WSE statt, ebenso
wird laufend der Eigentümerin Wien Holding Bericht erstattet.
Die Vergabe der Leistungen erfolgt bis September 2019 in vier gebündelten Ausschreibungspaketen. Es wurden
bereits rund zwei Drittel der veranschlagten Sanierungskosten ausgeschrieben und budgetkonform vergeben. Sowohl
zeitlich als auch budgetär befindet sich die Sanierung des Raimund Theaters im Plan-Soll.
Die Arbeiten im Detail: Verbesserung der baulichen Substanz und Haustechnik, Renovierung aller Publikumsbereiche
bis hin zur Neugestaltung des Vorplatzes
Im Rahmen der Verbesserung der baulichen Substanz werden Trockenlegungsmaßnahmen sowie die dringend notwendige
Fassaden- und Dachsanierung durchgeführt. Im Zuschauerhaus werden die Boden-, Wand- und Deckenbereiche neu
gemacht. Die Bestuhlung wird komplett erneuert und wird zukünftig eine flexible Zuschauerraumgestaltung zulassen.
Die Wandelgänge im Parkett sowie dem 1. und 2. Rang werden komplett renoviert und die vorhandenen Außenbalkons
im Bereich der Wallgasse reaktiviert.
Die Sanitäranlagen im ganzen Gebäude werden zeitgemäß saniert und großzügig erweitert.
Die Modernisierung des Zuschauerhauses umfasst auch Maßnahmen zur Barrierefreiheit, wie zum Beispiel den
Einbau eines Aufzuges für das Publikum. Bei den haustechnischen Einrichtungen werden Brandmeldeanlage, Sicherheitsbeleuchtung,
sämtliche Elektroinstallationen und Kälteanlage auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Nicht
zuletzt wird durch entsprechende Maßnahmen bei der Haustechnik auch die Energieeffizienz verbessert.
Bei der Gestaltung des Bühnenhauses bringen die VBW-Technikabteilungen ihr Know-how und ihre Erfahrung mit
ein. Im Untergeschoß des Theaters wird eine zentrale Besuchergarderobe eingerichtet. Adaptiert werden auch
Foyers, Shops und Buffets sowie der Büro- und Kantinenbereich.
Der Eingangsbereich des Theaters wird ebenfalls neu gestaltet. Der Vorplatz soll sich zur multifunktional nutzbaren
Außenfläche samt Grünanlage, Wasserspiel und permanenten Sitzmöglichkeiten wandeln. Ein zusätzlicher
Eingang für das Publikum wird in der Strohmayergasse geschaffen. Dort werden auch vier neue Bäume gepflanzt.
Raimund Theater: Ein Haus mit 120 Jahren Tradition
Das 1893 gegründete Raimund Theater wurde mit Ferdinand Raimunds „Die gefesselte Phantasie“ eröffnet.
Als Bühne für den Mittelstand verstand sich das Haus als Gegenpol zu den damaligen Großbühnen
und wurde als Sprechtheater mit deutschen, klassischen Volksstücken und Gegenwartsdramen bespielt. Deshalb
wurde das Haus auch als „Mariahilfer Burgtheater“ bezeichnet. 1908 hielt die Operette mit dem „Zigeunerbaron“ von
Johann Strauß ihren Einzug. Seine Glanzzeit als Operettenbühne erlebte das Theater Ende der 1940er Jahre.
Erste Musicals wurden 1976 gespielt. Seit der Übernahme durch die VBW ist das Haus ganzjährig dem Musical
gewidmet.
Bis zur Sanierung ist im Raimund Theater das Hit-Musical „I Am From Austria“ allabendlich vor ausverkauftem Haus
gelaufen. Die Show wurde von mehr als einer halben Million BesucherInnen gesehen und zählt zu den erfolgreichsten
Eigenproduktionen der Vereinigten Bühnen Wien. Es ist als Sensation zu werten, dass das Musical nach nur zwei
Jahren Laufzeit am 4. Oktober 2019 seine japanische Erstaufführung feiern wird. Das Stück wird in den
Takarazuka Theatern in Takarazuka/Osaka und Tokio aufgeführt. Mit dem Lizenzpartner „Takarazuka Revue Company“
verbindet die VBW eine jahrzehntelange gute Zusammenarbeit. Fixiert sind insgesamt 100 Shows in Japan, bei denen
250.000 BesucherInnen erwartet werden.
VBW-Musicals: Besucherrekorde in Wien und Bestseller in aller Welt
Die Musicals der VBW sind in der ganzen Welt sehr begehrt. 1996 feierte „Elisabeth“ als erster VBW-Musical-Export
in Japan seine Premiere. Seither lizensieren die Vereinigten Bühnen Wien ihre Eigenproduktionen wie u.a. „Der
Besuch der alten Dame“, „Mozart!“, „Tanz der Vampire“ und „Don Camillo & Peppone“ äußerst erfolgreich
in die ganze Welt. Bisher haben weltweit insgesamt rund 25 Millionen Menschen in 21 Ländern und 16 Sprachen
ein VBW-Musical gesehen. Alleine in Asien sind es mittlerweile über 7,6 Millionen BesucherInnen.
Die Vereinigten Bühnen Wien betreiben in Wien drei historische Theater mit international anerkanntem Musiktheater
auf höchstem Niveau und beschäftigen rund 800 MitarbeiterInnen. Im Ronacher und Raimund Theater ist das
Musical zu Hause, das Theater an der Wien und die Kammeroper widmen sich dem Genre Oper. Mit jährlich rund
600.000 BesucherInnen im Inland und einer weiteren Million BesucherInnen im Ausland zählen die VBW zu den
größten Mehrspartenbetrieben Europas und weisen 2018 einen Eigendeckungsgrad von 52,84 Prozent auf –
im Musicalbereich sogar von 70,1 Prozent.
Die Vereinigten Bühnen Wien hatten im Jahr 2018 ihr wirtschaftlich stärkstes Jahr in ihrer Geschichte
zu verbuchen. Über 604.000 BesucherInnen wurden im Ronacher, Raimund Theater und Theater an der Wien gezählt,
540.000 davon allein im Musicalbereich. Die Eigenproduktion „I Am From Austria“ und „Tanz der Vampire“ erzielten
eine Besucherauslastung von knapp 100 Prozent.
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