Austausch zu Innovationen im digitalen Gesundheitswesen mit 150 europäischen Gästen
und einem Vortragenden vom MIT Boston an der FH St. Pölten
St. Pölten (fh) - Das 3. Networking-Event build.well.being an der Fachhochschule St. Pölten widmete
sich Visionen und Innovationen im digitalen Gesundheitswesen. Neben Workshops zur Digitalisierung berichteten internationale
Expertinnen und Experten über den Stand der Forschung und Studierende aus der Europaregion Donau-Moldau (EDM)
stellten ihre Projekte vor. Vortragende kamen vom MIT in Boston und aus mehreren europäischen Ländern.
Bei der Veranstaltung berichteten internationale VordenkerInnen und UnternehmerInnen unter anderem von der Entwicklung
fühlender Prothesen, von medizinisch-technischen Weiterbildungsplattformen und der Analyse von Datenmengen
zur Bewertung von HIV-Risiken. Die Keynote hielt Brian Anthony vom Massachusetts Institute of Technology (MIT)
bzw. dem Medical Electronic Device Realization Center über die Medizinprodukteentwicklung am MIT.
Anthony skizzierte das Entstehen des lokalen „Medizintechnik-Firmen-Ökosystems“ rund um den MIT-Standort in
Cambridge/Boston. Die meiste Forschung am Standort erfolgt laut Anthony in Kooperation von Expertinnen und Experten
aus der klinischen Praxis, Unternehmen und dem MIT als Forschungseinrichtung. Prototypen könnten dadurch rasch
für die Ansprüche des klinischen Alltags entwickelt und früh in der klinischen Praxis getestet werden.
Hands-on-Workshops bei der Veranstaltung gaben praktischen Einblick in aktuelle Entwicklungen – etwa zum Einsatz
von Motion Capturing in der Rehabilitation, also dem digitalen Erfassen und Auswerten von Bewegung, zum Einsatz
von Augmented-Reality-Applikationen zur Aufklärung von Patientinnen und Patienten oder zum Einsatz von Text-Mining-Algorithmen
zum Erschließen medizinischer Daten.
Digital Health Lab und fühlende Prothesen
Highlights der Veranstaltung waren der Besuch des Digital Health Labs der FH St. Pölten und eine fühlende
Prothese von Saphenus-Medical, die Phantomschmerzen verhindern soll und von Saphenus-Medical-CEO Rainer Schultheis
vorgestellt wurde.
„Die Netzwerkveranstaltung build.well.being bringt Forscherinnen und Forscher sowie unternehmerische Vordenkerinnen
und Vordenker, Studierende und Lehrende aus dem digitalen Gesundheitswesen zusammen und gibt den Macherinnen und
Machern eine Bühne. Gesundheitsexpertinnen und -experten tauschen sich mit technischen Entwicklerinnen und
Entwicklern aus – mit Teilnehmenden und Vortragenden aus Österreich, Deutschland, Tschechien, Schweden, Slowenien,
den USA und dem eHealth-Mutterland-Estland“, erklärt Jakob Doppler, Leiter des Studiengangs Digital Healthcare
und Wissenschaftler am Center for Digital Health Innovation der FH St. Pölten, das Hauptorganisator der Veranstaltung
war.
„Insbesondere mit Blick auf die ländlich geprägten EDM-Regionen wird eine bedarfsgerechte, wohnortnahe
medizinische Versorgung zunehmend schwieriger“, berichtet Barbara Stadler, Themenmanagerin der Europaregion Donau-Moldau.
„Technologische Innovationen im Gesundheitswesen können gerade hier als Chance genutzt werden. Zudem bringen
sie großes Potential für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit sich.“
Studierende stellen ihre Projekte zum digitalen Gesundheitswesen vor
Nach den Vorträgen stellten Studierende von Hochschulen der Europaregion Donau-Moldau ihre Projekte vor. Im
Studium Digital Healthcare an der FH St. Pölten etwa entwickeln Expertinnen und Experten aus dem Gesundheitsbereich
und der Technik als Studierende gemeinsam technisch geprägte Innovationen für das Gesundheitswesen.
Unter den präsentierten Projekten waren eine kinderfreundliche Augmented-Reality-Lernplattform für Gesundheitsthemen,
eine an der FH St. Pölten entwickelte Plattform zur Telerehabilitation, ein tragbarer Sensor, der das Sturzrisiko
von Patientinnen und Patienten mit Demenz reduzieren soll, eine App, die mittels Amazon Alexa Patientinnen und
Patienten mit Informationen bei der Regeneration nach Magen-Darm-Operationen unterstützt, und ein benutzungsfreundlicheres
KrankenpflegerInnen-Call-System.
Die Veranstaltung build.well.being 2019 fand in Kooperation mit der Zukunftsakademie Mostviertel und der Europaregion
Donau-Moldau statt. Partner waren mobility.builders, ecoplus / Technopol Krems / International Center for Health
Technology und das Europaforum Wachau.
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