Steirisches Sonderbudget für Katastrophenhilfe

 

erstellt am
25. 06. 19
13:00 MEZ

Land Steiermark schnürt Paket für steirische Feuerwehren
Graz (lk) - Hochwasserkatastrophen, Murenabgänge und Sturmereignisse im Sommer, Schneekatastrophen im Winter. Mit zunehmender Häufigkeit sehen sich die steirischen Feuerwehren mit Katastropheneinsätzen – verteilt über das gesamte Jahr und alle Teile der Steiermark – konfrontiert. Seit 2017 häufen sich die sogenannten Jahrhundertereignisse massiv. Konnte man vor einem Jahrzehnt noch davon ausgehen, dass in etwa alle zwei Jahre ein Jahrhundertereignis in nur einer Gemeinde der Steiermark eintritt, waren es im Jahr 2018 vier Jahrhundertereignisse, die die Einsatzkräfte forderten. Allein im Jänner dieses Jahres waren mehr als 5000 Feuerwehrmänner und -frauen im Katastrophenhilfsdienst im Zuge der Schneekrise in weiten Teilen der Obersteiermark im Einsatz. In die Gerätschaften und Fahrzeuge der Feuerwehren wurde in den letzten Jahren massiv investiert, für Katastropheneinsätze werden allerdings Spezialgeräte benötigt. Die herkömmlichen, den Feuerwehren zur Verfügung stehenden Fahrzeuge und Gerätschaften, eignen sich zwar bestens für Brandeinsätze und Schadensereignisse herkömmlicher Art, oft aber nicht für spezielle Katastropheneinsätze. Die Steiermärkische Landesregierung will aus diesem Grund jetzt ein umfangreiches Paket für die steirischen Feuerwehren schnüren.

Laut Landesfeuerwehrverband Steiermark sind rund zehn Millionen Euro nötig, um die steirischen Feuerwehren besser für Katastropheneinsätze zu rüsten. Von diesem Sonderbudget soll die Anschaffung spezieller Gerätschaften und Fahrzeuge für alle steirischen Feuerwehrbereiche finanziert werden. Unter anderem sollen dabei Teleskoplader angeschafft und den Feuerwehrbereichen zur Verfügung gestellt werden. Diese haben sich in anderen Ländern wie etwa Deutschland in der Vergangenheit bereits bei vielen Katastrophenhilfsdiensten bewährt. Zusätzlich zu den bereits in Umsetzung gebrachten 23 Millionen Euro für die Digitalisierung der Alarmierung wird für das nächste Jahr nun ein umfassendes Paket für die steirischen Feuerwehren und für den Katastropheneinsatz geschnürt.

Der für den Katastrophenschutz und die steirischen Einsatzkräfte zuständige Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Schickhofer lobt die gute Zusammenarbeit mit den steirischen Feuerwehren: „Die Sicherheit der Steirerinnen und Steirer hat für uns oberste Priorität. In den letzten Monaten und Jahren häufen sich Katastrophenfälle leider stark. Wir müssen unsere ehrenamtlichen Kameradinnen und Kameraden in den steirischen Feuerwehren bestens auf diese Ereignisse vorbereiten und ihnen das nötige Equipment zur Verfügung stellen. Deswegen haben wir uns dazu entschlossen, ein umfassendes Paket zu schnüren, um die Feuerwehrbereiche mit Katastrophengerät auszustatten. Ich danke allen, die sich tagtäglich ehrenamtlich für die Sicherheit ihrer Mitbürgerinnen und Mitbürger einsetzen.“

Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer sind die Freiwilligen Feuerwehren ein besonderes Anliegen: „Die tausenden ehrenamtlich tätigen Feuerwehrleute leisten jeden Tag Großartiges für unser Land und unsere Gesellschaft. Mit diesem Sonderbudget sorgen wir dafür, dass die Einsatzkräfte bestmöglich ausgerüstet sind. Wir helfen den Helfern, denn der Dienst der Freiwilligen ist unbezahlbar, unersetzbar und für unser Land unverzichtbar! Mein aufrichtiger Dank gilt allen Feuerwehrleuten, die Tag und Nacht für die Steirerinnen und Steirer im Einsatz sind.“

Landesfeuerwehrkommandant Reinhard Leichtfried: „Vor dem Hintergrund steigender Anforderungen und sich ändernder Bedingungen im Bereich der Katastrophenhilfe beziehungsweise bei der Bewältigung von Großschadenslagen – insbesondere nach Elementarereignissen und ähnlichen Einsätzen in dieser Dimension, wie zum Beispiel Waldbrände, haben wir in den letzten Wochen und Monaten eine Bewertung von vielen Bedrohungsformen durchgeführt. Und dabei, in der Wahrnehmung unserer Verantwortung, haben wir sehr intensiv darüber nachgedacht, ob wir als Feuerwehren auch über ausreichend adäquate Einsatzmittel zur Bekämpfung dieser Großschadenslagen verfügen. So haben wir dann, als Ergebnis unserer Überlegungen, im Sinne von Zweckmäßigkeit, Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit – in Form eines Stufenplans – ein zukunftsorientiertes Ausrüstungskonzept erarbeitet. Uns war und ist es in diesem Zusammenhang einfach wichtig, mit Stützpunktfahrzeugen und -gerätschaften wie zum Beispiel Teleskopladern, Logistik-Lkws bzw. Containerlösungen zur Waldbrandbekämpfung und drei infrastrukturellen Großcontainern für KHD-Ausrüstung – für die leider Gottes immer größer und intensiver werdenden Schadenslagen – in den Bereichsfeuerwehrverbänden mit einem adäquaten Einsatzgerät ausgestattet und gerüstet zu sein. Zum Wohle aller Steirerinnen und Steirer, denn erst in Kombination mit Ausrüstung und Gerät werden unsere Feuerwehrkräfte zu einer wirksamen Hilfe für die Mitbürger in Not und Gefahr.“

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at