Vertreter aus sechs EU-Mitgliedstaaten warnen vor negativen Folgen
Bábolna/Wien (lkö) - Heftige Kritik am Mercosur-Deal gab es im Rahmen des ersten Treffens von
Vertretern der Landwirtschaftskammern aus Österreich, Ungarn, Polen, der Tschechischen Republik, der Slowakei
sowie Kroatien am 5. Juli im ungarischen Bábolna auf Initiative des ungarischen Landwirtschaftsministers,
István Nagy, und des Präsidenten der burgenländischen Landwirtschaftskammer, Nikolaus Berlakovich.
"Europas Bauern brauchen faire Chancen gegenüber den südamerikanischen Großfarmen, die unter
gänzlich anderen ökologischen und ökonomischen Bedingungen deutlich billiger produzieren können",
so Österreichs Delegationsleiter Berlakovich. "Es kann nicht sein, dass die europäischen Landwirte
internationalen Handelsinteressen geopfert werden. Völlig unverständlich ist es, wenn ein Freihandelsabkommen
auf dem Rücken der Landwirtschaft abgeschlossen wird, das gleichzeitig zu einer Verschärfung des weltweiten
Klimawandels führen wird. Die EU kann nicht in Europa harte Klimamaßnahmen vorschreiben und gleichzeitig
Agrargüter in riesigen Mengen aus Ländern importieren, die weder auf Umwelt- noch auf soziale Standards
achten", so Berlakovich.
Neben dem Mercosur-Abkommen waren der Klimawandel und die EU-Agrarpolitik Themen der Verhandlungen der Vertreter
aus den sechs mitteleuropäischen EU-Mitgliedstaaten. Berlakovich abschließend: "Es war das Anliegen
aller Teilnehmer, dass die Gemeinsame Agrarpolitik ausreichend finanziert wird, um damit die Wettbewerbsfähigkeit
der europäischen Landwirtschaft zu stärken und eine weitere Abwanderung aus den ländlichen Regionen
zu verhindern."
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