Neue, nachhaltige Kunst- und Kulturstiftung macht Unterstützung und Förderung außerhalb
des Landesbudgets möglich – LH Kaiser: Kunst und Kultur sind unverzichtbare Standortfaktoren – Land ist Mitstifter
Klagenfurt (lpd) - Kärntens Kultur- und Kunstschaffende haben ab Herbst etwas, dass es in Österreich
bis dato nicht gibt. Am 8. Juli wurde im Beisein von Kulturreferent LH Peter Kaiser die erste, allgemeine Kunst-
und Kultur-Förderstiftung (KKS) präsentiert, die ab Herbst ihre operative Arbeit aufnimmt, sich zu diesem
Zeitpunkt Kultur- und Kunstschaffenden sowie Initiativen, Mäzenen und Sponsoren in einem Symposium präsentiert
und ihren ersten Call ausschreiben wird. Bis dahin sollte das Stiftungs-Volumen zwischen einer und drei Millionen
Euro fixiert werden. Die entsprechenden vertraglichen Vereinbarungen mit derzeit 20 Sponsoren und Stiftern werden
im Laufe des Sommers unterschrieben werden.
Auch das Land Kärnten tritt als Mitstifter auf und macht durch die gesetzlichen Rahmenbedingungen damit Kofinanzierungen
möglich. „Durch diese so breite, gewollte und notwendige Zusammenarbeit in Form eines Public private Partnership,
schaffen wir eine neue Möglichkeit der Unterstützung für Kunst und Kultur, die in dieser Form über
das Landesbudget alleine nicht möglich ist. Ich danke allen, die diese Stiftung nun, nachdem alle rechtlichen
Notwendigkeiten und eine finanzielle Ausstattung gegeben sind, ins Leben gerufen haben und präsentieren“,
betonte Kaiser in der Pressekonferenz in den Räumen der Kärntner Sparkasse in Klagenfurt.
Mit dieser Stiftung verfolge das Land eine duale Strategie, um Kunst und Kultur in Kärnten nachhaltig zu unterstützen
und, so Kaiser, um den Kreativraum Kärnten zu stärken. „Es ist dies die auffallendste Form der Unterstützung.
Aber Kunst und Kultur sind ein unverzichtbarer Standortfaktor für unser Land, das in der einmaligen Schnittfläche
dreier Kultur- und Wirtschaftsräume liegt. Kärnten darf nicht alleine auf ein Tourismusland reduziert
werden. Unser Land ist kreativ, entwickelt sich positiv und zeigt kulturell auf, was es kann“, so Kaiser. Das Land
werde jährlich rund 50.000 Euro in die Stiftung einbringen, doch gehe die Fördermöglichkeit durch
die Stiftung weit über die Möglichkeiten des Landes hinaus. Auch der Bund beteiligt sich.
Initiiert wurde die erste Kärntner Kunst- und Kulturstiftung von Monika Kircher, langjährige Infineon
Vorständin, Aufsichtsrätin und ehrenamtliche Funktionärin in der International School Carinthia,
von Ina Maria Lerchbaumer, Geschäftsführung der Antonina Betriebs- und Verwaltungs-GmbH und nachgelagerter
Gesellschaften, Kunst- und Kultur Lobbyistin sowie von Adolf Rausch, Wirtschaftstreuhänder, Stiftungsexperte,
Kärntner Vertreter im Verband gemeinnütziger Stiftungen Österreichs. Sie bilden auch den der Vorstand
der Stiftung in den nächsten drei Jahren.
Über die Fördervergaben entscheidet ein hochkarätiges Kuratorium unter dem Vorsitzenden Martin Traxl,
ORF-Kulturchef. Weitere Kuratoriumsmitglieder: Robert Hofferer, Klagenfurter Film- und Theaterproduzent, Klaus
Littmann, Kultur- und Eventmanager, Julia Malischnig Gitarristin und Gründerin des internationalen Gitarrenfestivals
am Millstätter See und die Schriftstellerin Maja Haderlap.
„Wir haben die Vision, Kunst als notwenigen Teil der Gesellschaft zu positionieren, als Lebensmittel, als Nahrung
für Geist und Seele. Denn es geht um die geistige und kulturelle Zukunft des Landes, um die Stärkung
der Identität Kärntens mit innovativen Zukunftsstrategien“, erklärte Ina Maria Lerchbaumer die Hintergründe
für die neue Stiftung.
„Wir haben eine große Idee, die demnächst in Umsetzung geht – die erste privat initiierte Förderstiftung
für Kunst und Kultur in Österreich. Stiftungen gibt es über 750, aber keine mit einer dualen Fördermöglichkeit.
Wir sehen die Stiftung auch als Plattform, damit sich Kunst- und Kulturschaffende vernetzen können, wir sind
aber keine Veranstalter“, erklärte Monika Kircher die neue Struktur. Die Stiftung entspricht den gesetzlichen
Rahmenbedingungen, die das Bundes- Stiftungs- und Fondsgesetz von 2015 festlegt.
Auch ORF Kulturchef, Martin Traxl, wies auf die Notwendigkeit hin, denn „Kärntens Kreativraum muss stärker
positioniert werden. Es sind so viele kreative Köpfe vorhanden, die nun in dieser Stiftung einen Ansprechpartner
finden. Wir sehen uns als Ergänzung zum Land, zum Kulturbudget, wir wollen zusätzlich etwas bieten!“
Die KKS will herausragende künstlerische Ideen, exemplarische Aktivitäten aus allen Sparten der Kunst
und Kultur, sowie Talente und freie Initiativen fördern. Das Kuratorium wird die Schwerpunkte für die
Vergabe der Mittel festlegen sowie die Auswahl der zu unterstützenden Projekte vornehmen.
Die nächsten Schritte werden nun die Einreichung der Stiftungsurkunde und die vertraglichen Vereinbarungen
mit Geldgebern sein. Ein Symposium im Herbst wird die Stiftung, ihre Absichten und Ziele der breiten Öffentlichkeit
und der Wirtschaft präsentieren und ebenso im Herbst wird es dann den ersten Call für die Kunst- und
Kulturschaffenden geben.
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