St. Pölten (nöwpd) - Ihrer großen Bedeutung als Wirtschaftsfaktor für Landwirtschaft, Gastronomie
und Tourismus wird die Marille auch heuer wieder gerecht. In der Wachau, dem bekanntesten Anbaugebiet, rechnet
man nach dem mäßigen Vorjahr in dieser Saison mit einer mengenmäßig guten und qualitativ
sogar hervorragenden Ernte. „Wir erwarten zwischen drei und 3,5 Millionen Kilogramm“, teilt Franz Reisinger, Obmann
des rund 230 Mitgliedsbetriebe umfassenden Vereins „Wachauer Marille“, dem NÖ Wirtschaftspressedienst auf
Anfrage mit.
„Der Regen im Mai und die viele Sonne im Juni haben den Früchten gut getan“, berichtet Reisinger, der bei
der heurigen Ernte, die Mitte Juli starten wird, von ausgezeichneter Qualität ausgeht. Zwei Drittel der Marillenmenge
kaufen die Kunden direkt bei den Obstbauern zwischen Melk und Krems ein, ein Drittel der Früchte wird zu Destillaten
und Likören, Marmeladen und Marillennektar verarbeitet. In der Wachau wachsen auf 350 Hektar geschätzte
100.000 Marillenbäume.
Schon 1995 hatte die Europäische Union der Wachauer Marille wegen ihres einzigartigen Geschmacks eine geschützte
Ursprungsbezeichnung bewilligt. Auch der Verein „Wachauer Marille“ will die Unverwechselbarkeit des Edelobsts kommunizieren:
Seit 2004 kennzeichnen die Mitgliedsbetriebe die Früchte mit einem eigenen Markenzeichen - dem für die
Region typischen Pflückkorb, versehen mit dem Schriftzug „Original Wachauer Marille“.
Große wirtschaftliche Bedeutung hat die Marille in ihren zu den verschiedensten Speisen und Getränken
weiterverarbeiteten Formen und damit in weiterer Folge auch für die Gastronomie und den Tourismus. Die Wachauer
Mitgliedsbetriebe der Vereinigung „Niederösterreichische Wirtshauskultur“ - eine Qualitätsgemeinschaft
von Restaurants und Gasthöfen - setzen daher auch heuer wieder einen besonderen saisonalen Schwerpunkt, indem
sie die ursprünglich aus China stammenden Früchte in allen erdenklichen Zubereitungsformen servieren:
Auf den Speisekarten der Lokale finden sich dann kulinarische Köstlichkeiten, wie Marillenknödel, Strudel,
Kuchen, Marmeladen, Liköre oder Marillenbrand.
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