Gegenüber dem Vorjahr liegt der Österreichische Strompreisindex um fast 38 % höher
Wien (energy agency) - Der Österreichische Strompreisindex (ÖSPI) sinkt im August 2019 gegenüber
dem Vormonat um 1,1 %. Dies ist der erste Rückgang seit September 2017. Im Vergleich zum Vorjahr liegt der
ÖSPI um 37,7 % höher. Bezogen auf das Basisjahr (2006 = 100) erreicht der ÖSPI für August
2019 einen Indexstand von 100,73 Punkten.
Der Grundlastpreis (Index 105,53 Punkte) sinkt gegenüber dem Vormonat um 1,1 % und im Jahresvergleich um 38,6
%. Der Spitzenlastpreis (Index 90,52 Punkte) weist im Monatsvergleich ein Minus von 1,3 % und im Jahresvergleich
ein Plus von 35,5 % auf.
Der ÖSPI erfasst nur das Produkt Strom (Strom-Großhandelspreise) und berücksichtigt keine Netzgebühren,
Steuern oder Abgaben. Der Gesamtpreis für Strom teilt sich beim Endkonsumenten mit knapp 40 % auf die Energiekomponente
und zu 60 % auf Netzgebühren, Steuern und Abgaben auf.
Methodik
Der ÖSPI wird nach einer standardisierten Methode und auf Basis der Notierungen an der Energie-Börse
EEX (European Energy Exchange) in Leipzig berechnet. Grundlage des ÖSPI sind die Marktpreise für Strompreis-Futures
der kommenden vier Quartale. Sie sind gleichzeitig ein Indikator für die zu erwartende Entwicklung des Strompreises.
Konkret werden neben den Werten für Grundlast, also der regelmäßigen, bandförmigen Stromlieferung,
auch die Werte für Spitzenlast zur Berechnung herangezogen.
Der ÖSPI zeigt an, um wie viel Prozent sich der Einkaufspreis für Strom im kommenden Monat gegenüber
der Basisperiode, dem Vormonat und dem Vorjahr auf Grundlage eines fiktiven Beschaffungsverhaltens verändert.
Der Durchschnitt der Strompreise aus dem Jahr 2006 ist die Ausgangsbasis für den Strompreisindex. Der ÖSPI
bildet nur die reine Energiekomponente ab. Der Gesamtpreis für Strom teilt sich beim Endkonsumenten mit knapp
40 % auf die Energiekomponente und zu 60 % auf Netzgebühren, Steuern und Abgaben auf. Weitere Faktoren, die
den Strompreis beeinflussen – wie beispielsweise die Beschaffungsstrategien der Energieversorger – werden im ÖSPI
nicht berücksichtigt. Ein Steigen bzw. Fallen des ÖSPI lässt daher nur eine entsprechend geringere
Erhöhung bzw. Senkung des gesamten Strompreises erwarten. Mit dem ÖSPI kann keine Aussage getroffen werden,
wie die Energieanbieter ihre Preise gegenüber den Endkunden tatsächlich gestalten.
Die Zeitreihen zum ÖSPI, getrennt nach Grund- und Spitzenlast, sind auf der Website der Österreichischen
Energieagentur angeführt.
Über den Österreichischen Strompreisindex – ÖSPI©
Die Österreichische Energieagentur - Austrian Energy Agency veröffentlicht neben dem Energiepreisindex
(EPI) seit Oktober 2008 auch einen Österreichischen Strompreisindex (ÖSPI) als unabhängiges Informations-Service
für Stromanbieter und StromabnehmerInnen. Der ÖSPI ist ein guter Indikator der Marktpreisentwicklung,
der durch die standardisierte Berechnungsmethode die notwendige Stabilität erhält.
Haftungsausschluss
Die Österreichische Energieagentur sowie alle bei der Erstellung
der Indizes beteiligten ExpertInnen haben deren Berechnung sowie inhaltliche Kommentare sorgfältig erstellt.
Übermittlungs-/inhaltliche Fehler können dennoch nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Die Österreichische
Energieagentur übernimmt daher keine Haftung für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität
der Inhalte, insbesondere in Bezug auf eventuelle unmittelbare oder mittelbare Schäden, die durch die direkte
oder indirekte Verwendung der angebotenen Informationen entstehen.
Über die Österreichische Energieagentur – Austrian Energy
Agency (AEA)
Die Österreichische Energieagentur liefert Antworten für
die Energiezukunft. Sie berät auf wissenschaftlicher Basis Entscheidungsträgerinnen und -träger
aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung – sowohl national als auch international. Als Kompetenzzentrum für
Energie konzentriert sie sich auf drei strategische Schwerpunkte: missionzero, transformation und energieintelligenz.
Beim Schwerpunkt missionzero verfolgt die Österreichische Energieagentur
das langfristige Ziel, mit Strategieentwicklung und der Umsetzung von konkreten Maßnahmen die Zukunft fossilfrei
zu gestalten. Beim Schwerpunkt transformation des Energiesystems setzt sie sich mit den damit verbundenen Umbrüchen
und profitablen Geschäftsmöglichkeiten in den energierelevanten Branchen auseinander. Im Rahmen der energieintelligenz
beschäftigt sie sich mit dem smarten und flexiblen Energiesystem der digitalen Zukunft.
Im Vordergrund steht die Steigerung von Energieeffizienz und erneuerbaren Energieträgern
im Spannungsfeld zwischen Wettbewerbsfähigkeit, Klima- und Umweltschutz sowie Versorgungssicherheit.
Die Österreichische Energieagentur entwickelt Strategien für eine
nachhaltige und sichere Energieversorgung, führt Beratungen und Schulungen durch und ist die Vernetzungsplattform
für die Energiebranche. Sie setzt klimaaktiv – die Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit
und Tourismus (BMNT) – operativ um und koordiniert die verschiedenen Maßnahmen in den Themenbereichen Mobilität,
Energiesparen, Bauen & Sanieren und Erneuerbare Energie. Zudem betreibt die Österreichische Energieagentur
im Auftrag des BMNT die Nationale Energieeffizienz- Monitoringstelle.
|