Kliniken und Pflege: 1.000 Euro nö. Landesmittel
 sorgen für dreifache Wertschöpfung

 

erstellt am
04. 07. 19
18:00 MEZ

Pernkopf, Teschl-Hofmeister: Doppelter Gewinn für die Lebensqualität
St. Pölten (nlk) - LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf und Sozial-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister präsentierten mit Gesundheitsökonom Universitätsprofessor Gottfried Haber das Ergebnis einer aktuellen Studie zur gesamtwirtschaftlichen Bedeutung der Niederösterreichischen Landes- und Universitätskliniken sowie Pflegeeinrichtungen. Insgesamt 50 Prozent – über 4,5 Milliarden Euro - des niederösterreichischen Landesbudgets für 2020 entfallen auf den Bereich Gesundheit, Pflege und Soziales.

Die Studie belegt, dass die 27 Klinikstandorte und 50 öffentliche Pflegeeinrichtungen eine Wertschöpfung von rund 3,5 Milliarden Euro erzielen und 62.000 Arbeitsplätze schaffen. Pernkopf und Teschl-Hofmeister: „Damit ist klar: Die Spitäler und Pflegeanstalten sind nicht nur unersetzbare Gesundheitseinrichtungen, sondern auch wichtige Wirtschaftsfaktoren.“

Zusätzlich zu den rund 27.000 Beschäftigten in den insgesamt 77 Standorten, werden auch Vorleistungen benötigt. An den Klinikstandorten hängen daher beispielsweise rund 30.000 Arbeitsplätze und an den Pflegeeinrichtungen rund 10.500 Arbeitsplätze. Das betrifft Reinigungsfirmen genauso wie Handwerksbetriebe und Lebensmittellieferanten oder auch pharmazeutische Unternehmen. Dadurch entsteht eine Wertschöpfungskette, wie betont wird: „Pro 1.000 Euro an Landesmitteln kommt das Dreifache an Wertschöpfung zurück. Zusätzlich garantieren die Klinikstandorte wohnortnahe Gesundheitsversorgung und Arbeitsplätze in der Region. Das ist ein doppelter Gewinn für die Lebensqualität.“

Generell wurde in der Studie der Einfluss der Kliniken und Pflegeeinrichtungen auf die regionale Entwicklung, die Wirtschaftsleistung und ihre Rolle als Arbeitgeber analysiert. Gesundheitsökonom Gottfried Haber erklärte, dass sich die Gesamtwertschöpfung von 3,5 Milliarden Euro in über 3 Milliarden bei den Krankenanstalten und rund einer halben Milliarde bei den Pflegeeinrichtungen gliedert. Haber führt weiter aus: „Weil jeder der betroffenen Menschen Geld verdient, können sie auch Geld ausgeben, was zusätzliche Arbeitsplätze für die Gesamtwirtschaft schafft.“

Dass die niederösterreichischen Spitäler Gesundheitsversorgung auf höchstem Niveau in allen Regionen Niederösterreichs leisten, belegen die Ergebnisse der aktuellen Patientenbefragung: Das Gesamt-Niveau hat sich mit 93,77 Punkten sogar noch gesteigert (um 1,5 Punkte) und 95,4 Prozent der Patienten empfehlen die Niederösterreichischen Landes- und Universitätskliniken weiter. Besonders gute Werte gab es zudem für die „kleinen“ Kliniken. An der Standortgarantie wird daher nicht gerüttelt: „Wer eine flächendeckende Versorgung in einem Flächenbundesland will, der braucht auch alle 27 Klinikstandorte mit unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen. Zudem erreichen dadurch 99 Prozent der Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher ihr nächstes Klinikum binnen 45 Minuten“, heißt es von Pernkopf.

Im Bereich der Pflegeeinrichtungen zeigen wissenschaftliche Prognosen, dass es in den nächsten Jahren eine verstärkte Nachfrage nach stationären Langzeit-Pflegeangeboten geben wird: „Wir gehen davon aus, dass wir im Jahr 2025 bereits mit rund 1.700 Personen mehr in unseren Pflegezentren rechnen müssen“, kündigt Teschl-Hofmeister einen weiteren Ausbau im Bereich der Pflege und Betreuung an.

Mit der Neuorganisation im Gesundheits- und Pflegewesen werden diese beiden Bereiche unter einem Dach in der NÖ Landesgesundheitsagentur zusammengeführt. Diese umfasst dann alle 77 Standorte mit insgesamt 13.600 Betten und rund 27.000 Beschäftigten. Die Umsetzung startet Anfang 2020.

 

 

 

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