Das Leiden und Sterben Jesu auf Kärntnerisch
Villach (visitvillach) - Im August 2007 erlebte die Gegendtaler Passion im Mamorsteinbruch Krastal ihre
Uraufführung und findet nun im Juli und August 2019 zum vierten Mal statt. Das Besondere daran: Autor Gerhard
Reichmann hat die Geschichte vom Leiden und Sterben Christi in die Kärntner Mundart übertragen.
Geschichte der Gegendtaler Passionsspiele. Um das Jahr 2004 begannen die Vorbereitungen für die Gegendtaler
Passionsspiele. Im Jahr 2006 wurde der „Verein Gegendtaler Passion“ zu dem Zweck gegründet, die Uraufführung
für 2007 vorzubereiten. Im Premierenjahr wurde dann vier Mal gespielt, bei der zweiten Aufführung 2009
gab es acht, 2013 dann neun Vorstellungen.
Autor Gerhard Reichmann hat sich bei seiner Arbeit natürlich an den Bibeltext gehalten, diesen aber in die
Kärntner Mundart übertragen, „weil ich glaube, dass wir mit jener Sprache, mit der wir aufgewachsen sind
und die uns vertraut ist, die Geschichte am besten und eindrucksvollsten wiedergeben können.“ Freilich wollte
Reichmann damit auch seinen Beitrag zur Erhaltung und Pflege der Kärntner Mundart leisten. Und da gerade das
Gegendtal in Glaubensfragen eine sehr turbulente Geschichte aufzuweisen hat, war es ihm ein Anliegen, die Akteure
beider christlichen Kirchen in die Passionsspiele einzubinden um sich auf die Größe und bleibende Bedeutung
der Erlösungstat Jesu Christi durch sein Leiden, Sterben und Auferstehen neu zu besinnen.
Kärntnerisch in Musik und Text. Kärntnerisch geht es auch bei der Musik zu: Mag. Franz Einöder hat
sich bei der Vertonung der Lieder und Choräle nie allzu weit von der Tradition des Kärntnerliedes entfernt.
In die Handlung eingebunden ist ein starker gemischter Chor, der teils die Handlung kommentiert, teils als Sprachrohr
Gottes fungiert. Ein Männerquartett verkörpert Jesus mit drei Engeln und die Abendmahlszene vollzieht
sich im Dialog zwischen einem zwölfköpfigen Männerensemble und der Solostimme Jesu. Der musikalisch-instrumentale
Überbau wurde von Hans Peter Stinnig komponiert, für die Inszenierung ist heuer zum ersten Mal Peter
Beck verantwortlich – der gebürtige Liechtensteiner lebt seit 2014 in Kärnten.
Sänger und Darsteller. In der Hauptrolle als Jesus wird heuer zum ersten Mal Michael Paumgarten zu sehen sein.
Als weitere Sänger und Darsteller fungieren ungefähr 100 Laiendarsteller – vorwiegend Mitglieder der
Kulturvereine und Chorgemeinschaften der umliegenden Täler, die mit viel Begeisterung und vollem Einsatz das
Leben und Sterben Jesu bis hin zur Auferstehung wiedergeben ….
Schauplatz Marmorsteinbruch. Das Krastal – ein Seitental des Kärntner Gegendtales – und sein bekannter Marmorsteinbruch
bieten sich als Schauplatz für die Geschichte vom Leiden und Sterben Jesu förmlich an.
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