Land Oberösterreich und ÖBB präsentieren umfangreiches Infrastruktur-Paket;
Attraktive Verbindungen, dichtere Intervalle und neue Bahnhöfe; Investitionen in die Sicherheit von Eisenbahnkreuzungen
Linz (öbb) - Die ÖBB und das Land Oberösterreich haben sich auf ein Investitionspaket von
725 Millionen Euro bis zum Bauende 2030 geeinigt, das entspricht den 600 Mio. Euro gem. Vereinbarung auf Preisbasis
2018. Der Erhalt und die Attraktivierung aller Nebenbahnstrecken, moderne 86 Bahnhöfe und Haltestellen in
Oberösterreich, die Sicherheit bei 356 Eisenbahnkreuzungen sowie umfangreiche Investitionen in die Umwelt
wie den Ausstieg aus dem Diesel auf vier Regionalbahnstrecken in Oberösterreich:
Das sind die Kernpunkte des neuen Investitionspakets:
ÖBB Vorstandsvorsitzender Andreas Matthä: „Dieses Infrastrukturpaket wird noch mehr Menschen von der
Bahn überzeugen. Denn damit schaffen wir die Basis für ein attraktives Verkehrsangebot auf den Regionalstrecken
für Pendler und als Zubringer zum Fernverkehr. Wir investieren 725 Millionen Euro in mehr Verkehrssicherheit
und in den Klimaschutz in Oberösterreich. Die aktuelle Hitzewelle zeigt ja, dass jeder Beitrag zum Klimaschutz
dringend notwendig ist. Und Bahnfahren heißt CO2 sparen! Denn jede Bahnfahrt ist 15-mal umweltfreundlicher
eine Autofahrt.“
Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer betont: „Investitionen in den Öffentlichen Verkehr sind nachhaltige Zukunftsinvestitionen
und leisten einen effektiven Beitrag zum Klimaschutz. Daher begrüße ich die Investitionen der ÖBB
in unserem Bundesland. Oberösterreich braucht als wirtschaftlich starkes Bundesland auch ein starkes Infrastrukturnetzwerk,
das den steigenden Anforderungen aus dem Güter- und Personenverkehr entspricht. Und zwar nicht nur im Zentralraum,
sondern auch in den Regionen unseres Bundeslandes.“
Wesentlicher Bestandteil des Investitionspaketes ist ein Ausbau der Regionalstrecken. Im Detail ist vorgesehen,
dass massiv in sieben Strecken investiert wird. Keine Strecke in Oberösterreich wird eingestellt, alle Strecken
bis auf eine verbleiben bei den ÖBB. Die Aschacherbahn (Haiding – Aschach) wird mit 1. Januar 2021 an das
Land Oberösterreich übergeben. In weitere Strecken außerhalb des Paketes wird ebenfalls investiert:
z.B. in die viergleisige Weststrecke Linz-Wels. Des Weiteren werden vier Strecken elektrifiziert und weitere 58
Bahnhöfe um- beziehungsweise ausgebaut.
„Das Paket zur Modernisierung der OÖ Bahninfrastruktur ist ein zukunftsträchtiger Schritt für unser
Bundesland, für den Standort und seine Menschen, die neben der Straße auch die notwendigen Investitionen
in die Schiene und damit in eine Modernisierung und Attraktivierung des Öffentlichen Verkehrs bringt. Der
von Industrie geprägte Zentralraum erfährt ebenso eine Aufwertung, wie der ländliche Raum. Mit dem
Erhalt der Regionalbahnen wiederum wird ein ganz starkes Zeichen gesetzt, dass die Politik auf die Besonderheiten
und die charakteristischen Eigenheiten der Regionen eingeht und diese ernst nimmt. Und ich möchte dazu betonen:
Das vorliegende Paket ist eine konkrete Maßnahme, ein konkreter Beitrag zum Klimaschutz“, unterstreicht LH-Stv.
Dr. Manfred Haimbuchner.
„Bis vor nicht allzu langer Zeit waren zahlreiche Regionalbahnen in OÖ von deren Schließung bedroht.
Im Gegensatz zu anderen Bundesländern rettet Oberösterreich seine Bahnverbindungen. Damit bleiben wichtige
Lebensadern im regionalen Raum erhalten. Gerade in Zeiten eines demographischen Wandels und eines bewussteren Mobilitätsdenkens
wird die Bedeutung des Öffentlichen Schienenverkehrs einen besonderen Stellenwert einnehmen. Mit dem geschnürten
Infrastrukturpaket, das wir heute feierlich unterzeichnen, gehen wir aber auch einen wichtigen Schritt in Richtung
Zukunft, denn auch die Attraktivierung unserer Bahninfrastruktur ist eine tragende Säule dieser Infrastrukturoffensive.
So werden Bahnstrecken durch die Modernisierung von 86 Bahnhöfen und Stationen aufgewertet und darüber
hinaus 5 Streckenabschnitte umweltfreundlich elektrifiziert. Auf dieser Grundlage kämpfen wir auch für
die Umsetzung weiterer attraktiver Infrastrukturprojekte, wie der durchgebundenen Mühlkreisbahn zum Hauptbahnhof,
der Stadtbahn Richtung Gallneukirchen-Pregarten, der LILO-Verlängerung in Richtung Aschach an der Donau und
der Erweiterung der Straßenbahn nach Ansfelden-Kremsdorf. Hierfür ist die geplante Nahverkehrsmilliarde
unabdingbar“, so Infrastrukturlandesrat Mag. Günther Steinkellner.
Ebenso wird in die Sicherheit von Eisenbahnkreuzungen investiert. Österreich hat überdurchschnittlich
viele Eisenbahnkreuzungen, im Schnitt fast ein Drittel mehr als in Europa. Auf Oberösterreich entfallen 761
Eisenbahnkreuzungen, 286 davon technisch gesichert. Nach dem Motto: Nur eine aufgelassene Eisenbahnkreuzung ist
eine sichere. Daher werden 356 Eisenbahnkreuzungen aufgelassen oder technisch gesichert.
Die Strecken im Detail
Mattigtalbahn (Steindorf – Braunau)
Die Strecke wird auf Ihrer gesamten Länge erhalten. Darüber hinaus wird sie im gesamten Verlauf modernisiert
und elektrifiziert. Ebenfalls ist die Attraktivierung zahlreicher Stationen wie z.B. Bahnhof Braunau und Friedburg
vorgesehen.
Hausruckbahn (Attnang-Puchheim – Schärding)
Die Strecke wird auf gesamter Länge erhalten. Darüber hinaus werden Stationen und Bahnhöfe wie
bspw. der Bahnhof Ried zukunftsfit gestaltet.
Innkreisbahn (Neumarkt-Kalham – Ried – Braunau – Simbach)
Die Strecke wird modernisiert und auf der gesamten Länge bis 2029 elektrifiziert.
Attraktivierung von Stationen und Bahnhöfen wie zB: Braunau, Ried, Hagenau im Innkreis.
Mühlkreisbahn (Linz – Aigen-Schlägl)
Die Strecke wird auf ihrer gesamten Länge erhalten. Die Beseitigung der Langsamfahrstellen erfolgte bereits
vor Eröffnung der Landesgartenschau. Mit der Durchbindung der Mühlkreisbahn zum Linzer Hauptbahnhof soll
auch die Elektrifizierung der Strecke bis Kleinzell erfolgen. Dieser Abschnitt muss noch gesondert vereinbart werden.
Almtalbahn (Wels – Grünau)
Die Strecke wird zur Gänze erhalten, modernisiert und zwischen Wels und Sattledt elektrifiziert.
Summerauerbahn (Linz – Summerau)
Die Erhöhung der Streckenkapazität und die Modernisierung der Strecke werden vorgenommen. Die Sanierungen
zahlreicher Stationen wie z.B. Frankstrasse, Steyregg, Pulgarn, St. Georgen/Gusen, Lungitz, Gaisbach/Wartberg,
Kefermarkt, Pregarten, Freistadt, Summerau werden vorgenommen.
Donauuferbahn (Linz – Sarmingstein)
Die Strecke wird in seiner ganzen Länge erhalten, modernisiert und bis St. Nicola elektrifiziert. Auch
die Attraktivierung von den Stationen Perg Schulzentrum, Baumgartenberg, oder Dornach ist in der Infrastrukturoffensive
verankert.
Modernisierte Bahnhöfe und Haltestellen
Im Rahmen des Infrastruktur-Pakets wurden 86 Bahnhöfe und Haltestellen identifiziert, die in den kommenden
Jahren erneuert und bestmöglich barrierefrei gestaltet werden sollen. Die Umsetzung soll bis 2030 abgeschlossen
sein.
Unter den Bahnhöfen befinden sich:
- Steyregg Inkl. Pulgarn
- St. Georgen an der Gusen
- Lungitz
- Gaisbach-Wartberg
- Summerau
- Freistadt
- Perg Schulungszentrum
- Baumgartenberg
- Ried/Innkreis
- Braunau (Phase 2)
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