Nationalratspräsident Sobotka empfängt italienischen Staatspräsidenten im Parlament
Rom/Wien (pk) - Im Rahmen seines Staatsbesuchs in Österreich traf der italienische Staatspräsident
Sergio Mattarella am 2. Juli im Parlament mit Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka zusammen. Beide
Seiten unterstrichen die Vorbildwirkung der Autonomie Südtirols für den Minderheitenschutz in Europa.
"Südtirols Autonomie ist beispielhaft für die Umsetzung des europäischen Grundsatzes 'In Vielfalt
geeint'. Wir wollen diesen Weg mit Italien partnerschaftlich weitergehen und uns gemeinsam verantwortungsvoll für
die Entwicklung Südtirols einsetzen", sagte Sobotka in Übereinstimmung mit dem italienischen Staatspräsidenten.
Italien sei entschlossen, die Autonomie Südtirols auch in Zukunft in jeder Hinsicht zu garantieren, bekräftigte
Mattarella.
Vor dem Hintergrund der sehr positiven Wirtschaftsbeziehungen würdigte der Nationalratspräsident Italien
als einen der wichtigsten Handelspartner Österreichs. Die engen nachbarschaftlichen Beziehungen würden
sich jedoch nicht nur in einem wachsenden Handelsvolumen ausdrücken, so Sobotka, an einem Strang ziehe man
mit Rom auch in der Frage der Heranführung des Westbalkans an die Europäische Union.
"Unsere gemeinsame geografische Nähe sowie die kulturellen und historischen Verbindungen zu Südosteuropa
machen Österreich und Italien zu idealen Kooperationspartnern, um die Entwicklung und Reformbemühungen
dieser Länder zu unterstützen", unterstrich der Nationalratspräsident. Die Union müsse
sich auf große Fragen wie Migration, Sicherheit, Außenpolitik und Digitalisierung konzentrieren und
ihr internationales Gewicht festigen. Dafür brauche es ein stärkeres und geeintes Europa. "Dieses
geeinte Europa ist ohne die Länder des Westbalkans jedoch noch nicht vollständig", so Sobotka. Beide
Seiten stimmten darin überein, die Integration der südosteuropäischen Länder auch weiterhin
forcieren zu wollen.
|