LR.in Schaar und LR Gruber bei Spatenstich für „Grüne Wärme“ in Feldkirchen:
Kärnten baut Vorreiterrolle bei CO2-neutraler Wärme aus – Wichtiger Beitrag zur Energiewende und zum
Klimaschutz
Klagenfurt (lpd) - Über eine umweltfreundliche Fernwärme-Lösung darf sich nun auch die Stadtgemeinde
Feldkirchen – als letzte von acht Bezirkshauptstädten in Kärnten – freuen. Mit der Errichtung des neuen
Biomasse-Heizwerks der Regionalwärme Gruppe am Dulle-Areal in der Gurktaler Straße wird eine wichtige
Lücke geschlossen. Das meinte Umweltlandesrätin Sara Schaar, die am 1. Juli mit Forstlandesrat Martin
Gruber an der Spatenstichfeier teilnahm.
„Mit dem neuen Biomasse-Heizwerk in Feldkirchen verfügen wir in Kärnten nun flächendeckend in allen
Bezirksstädten über CO2-neutrale Fernwärme. Damit können wir unsere österreichweite Vorreiterrolle
beim Anteil an erneuerbaren Energien im Bereich der Raumwärme, der derzeit bei knapp 79 Prozent liegt, weiter
ausbauen“, sagte Schaar und unterstrich, dass der Umstieg von fossilen auf erneuerbare Energien – angesichts der
Klimaprognosen – das Gebot der Stunde sei. „Es ist gut, dass endlich ein Umdenkprozess stattfindet. Jeder Haushalt
kann durch eine nachhaltige Lebensweise, wie z.B. eine Heizungsumstellung, dazu beitragen, klimaschädliches
CO2 einzusparen. Es geht darum, Verantwortung für unsere kommenden Generationen zu übernehmen, damit
auch diese noch in einer intakten, lebenswerten Umwelt aufwachsen können.“
Forstreferent Gruber unterstrich anlässlich der Spatenstichfeier auch die Bedeutung von Biomasseanlagen für
die Forstwirtschaft: „In Kärnten haben wir tausende Festmeter an Schadholz aufzuarbeiten. Biomasseanlagen
sind für unsere Waldbauern wichtige regionale Holzabnehmer.“ Jede neue Biomasseanlage helfe dabei, fossile
Energieträger zu ersetzen, so Gruber.
Umweltreferentin Schaar gratulierte den Projektbetreibern und Vertreterinnen und Vertretern der Stadtgemeinde zur
Realisierung dieses nachhaltigen, zukunftsorientierten Projektes. „Feldkirchen leistet damit einen wesentlichen
Beitrag zur Kärntner Energiewende und zur Erreichung der Klimaziele“, betonte sie. Das in vier Bauabschnitten
geplante Heizwerk ist das 20. Biomasse-Projekt der Regionalwärme Gruppe in Kärnten, die 2016 für
nachhaltige und innovative Projekte mit dem „Energy Globe Award“ und 2018 mit dem österreichischen Umweltzeichen
ausgezeichnet wurde.
Die Inbetriebnahme der ersten Baustufe mit einem Wärmeabsatz von etwa 9 GWh pro Jahr und einem Investitionsvolumen
von fünf Mio. Euro – mit einer Gesamtförderung von etwa 35 Prozent aus geplanten Fördermittel von
Land, Bund und der EU – ist bereits für November 2019 vorgesehen. „Im ersten Abschnitt werden drei öffentliche
Einrichtungen, die Volksschule, die Neue Mittelschule und die Bestattung, ans Fernwärmenetz angeschlossen,
in Summe sind es 25 Objekte. Dabei werden etwa 500.000 Liter Heizöl ersetzt, was eine jährliche CO2-Reduktion
von ca. 1.400 Tonnen bedeutet“, informierte Schaar.
Nach Abschluss aller vier Bauabschnitte – der letzte Abschnitt soll im Jahr 2022 fertiggestellt werden – sollen
insgesamt 30 GWh Fernwärme pro Jahr verkauft und 300 Einzelfeueranlagen an die regionale Fernwärme angeschlossen
werden. „Besonders erfreulich ist es, dass ausschließlich heimisches Waldhackgut von Forstwirten aus der
Region zum Einsatz kommt und somit auch die regionale Wirtschaft gestärkt wird“, hielt die Umweltreferentin
fest.
Im Rahmen der Spatenstichfeier machte Schaar auch auf die derzeitigen Klimaschutzmaßnahmen und Initiativen
des Landes aufmerksam, die darauf abzielen, den Umstieg auf erneuerbarer Energien und den Ausbau von CO2-neutraler
Fernwärme zu forcieren. „Eine von mir ins Leben gerufene Maßnahme ist das Projekt ölkesselfreie
Gemeinden und Städte, mit dem ich einen kräftigen Impuls für den Tausch von Ölkesseln und den
Umstieg auf effiziente, alternative Heizsysteme setzen möchte“, so Schaar. Mit bewusstseinsbildenden Veranstaltungen,
kostenlosen Energieberatungen und finanziellen Anreizen werden Kärntner Haushalte dazu motiviert, ihren Ölkessel
zu tauschen. Mittlerweile beteiligen sich schon mehrere Gemeinden an der Initiative, zuletzt stießen die
Gemeinden Trebesing, Moosburg und Feld am See dazu. „Sie alle verfolgen das Ziel, völlig ölkesselfrei
zu werden. Dieses Engagement fördere ich vonseiten des Landes“, so die Energiereferentin.
Seit 1. Jänner diesen Jahres gilt auch eine neue Alternativenergierichtlinie, um den Umstieg von fossilen
auf erneuerbare Energieträger zu forcieren. „Damit unterstützen wir öffentliche Einrichtungen und
Gewerbebetriebe bei Fernwärmeerrichtungen, Fernwärmeanschlüssen und Stromspeichern für Photovoltaikanlagen“,
so Schaar, die betonte, dass Kärnten seinen Weg zur Erreichung der klima- und energiepolitischen Ziele – auch
mit der dafür notwendigen Bereitstellung finanzieller Mittel im Budget – konsequent weiter geht.
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