Oberösterreich als "Land der erneuerbaren Energien"

 

erstellt am
02. 07. 19
13:00 MEZ

Energie AG als wichtiger Umsetzungspartner – OÖ. Investitionsoffensive für Erneuerbare Energie - Projekt "Wasserkraft" & "Photovoltaik"
Linz (lk) - Mit dem Beschluss der Energiestrategie "Energie-Leitregion OÖ 2050" im Jahr 2017 hat sich Oberösterreich zum Ziel gesetzt, sich zu einer internationalen Energie- Leitregion für Energieeffizienz und erneuerbare Energietechnologien zu entwickeln.

"Politik, Energieversorger und Wirtschaft arbeiten seither gemeinsam intensiv daran, die Vorhaben der Energiestrategie umzusetzen. Für Oberösterreich als Wirtschaftsbundesland Nr. 1 in der Republik sind zwei Prämissen dabei ganz besonders wichtig: Versorgungssicherheit und Nachhaltigkeit", unterstreicht Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer.

Seitens des Landes Oberösterreich werden positive Rahmenbedingungen für die Energiewende gesetzt, z.B. Förderimpulse, entsprechender Rechtsrahmen sowie Information und Beratung. Wesentlicher Partner der Energiewende sind innovative Energietechnologie-Unternehmen mit Sitz in Oberösterreich, die in Marktsegmenten rund um Energieeffizienz und erneuerbare Energie technologisch führend und international erfolgreich sind sowie die Energieversorgungs- Unternehmen in Oberösterreich wie die Energie AG. Von großer Bedeutung ist aber auch die Vielzahl an Privatpersonen, Unternehmen und Gemeinden, die bereit sind, in ihrem Bereich an der Energiewende mitzuwirken und in neue Technologien zu investieren.

Durch dieses Zusammenwirken ist Oberösterreich heute bereits bei Energieeffizienz und erneuerbarer Energie in vielen Bereichen österreichweit führend, teilweise auch europaweit oder international.

Erneuerbare Energie sichert den Standort Oberösterreich
Die Transformation des Energiesystems ist eine wesentliche Strategie, um die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Oberösterreich langfristig

abzusichern. Steigende Preise für fossile Energieträger und der globale Umbau der Energiesysteme durch Dekarbonisierung und Dezentralisierung werden die Energiezukunft prägen. Aufgrund der Veränderungen, die auf den Energiemärkten, aber auch in allen anderen Bereichen stattfinden, und auch aufgrund der Erfahrungen der vergangenen Jahre, wird dieser Weg hin zur Energieleitregion konsequent verfolgt. "Klimaschutz und Standortpolitik ist dabei kein Gegensatz, sondern ein Miteinander, dem künftig noch größere Bedeutung bekommen wird", ist Landeshauptmann Stelzer überzeugt.

Die oberösterreichische Energie-Leitregion ist keine alleinstehende Strategie, sondern sie steht in einem engen Zusammenhang mit den energie- und klimapolitischen Zielen der Europäischen Union und den nationalen und internationalen Verpflichtungen, z.B. der Reduktionsziele bei den Treibhaus-gasen.

Großes Potential der Wasserkraft
Noch größere Bedeutung als bisher wird künftig die Wasserkraft haben. "Die Wasserkraft ist schon jetzt die Basis der oberösterreichischen Stromversorgung. Die Oö. Wasserkraftpotentialanalyse zeigt ein Ausbau- und Steigerungspotential von etwa 500 GWh in Oberösterreich", erläutert Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer.

Die Wasserkraft ist eine heimische CO2-freie Energie, sie liefert auch Beiträge zur wirtschaftlichen Entwicklung und insbesondere zur Frequenz- und Strom- Systemstabilität in Österreich. Gerade dieser Beitrag zur Systemstabilisierung ist im Zusammenhang mit dem starken Ausbau volatiler Stromerzeugungsanlagen (Wind, Photovoltaik) von großer Bedeutung, um auch weiterhin eine zuverlässige Stromversorgung sicherstellen zu können. Auch Pumpspeicherkraftwerke werden dazu unverzichtbar sein, damit rund um die Uhr genügend Strom zur Verfügung steht.

Die Wasserkraft hat zudem zahlreiche positive Sekundärnutzeneffekte für die Gesellschaft in den Bereichen Hochwasserschutz bzw. -management, Sohlstabilisierung, Lebens- und Erholungsraum, Tourismus und Schifffahrt. Darüber hinaus haben Investitionen in Wasserkraft einen sehr hohen heimischen Wertschöpfungsanteil: Mehr als 80 % der Investitionssumme fließen in die österreichische Gesamtwirtschaft. Auch zahlreiche oberösterreichische Betriebe sind hier mit ihrem Know-How führend tätig und können durch Wasserkraftprojekte weitere Arbeitsplätze in Oberösterreich schaffen bzw. absichern.

"Hier kommt gerade auch den Energieversorgern wie der Energie AG eine besondere Rolle zu. Daher haben wir die Energie AG auch beauftragt zu prüfen, welche Projekte möglich sind, um das noch vorhandene Potential zur Nutzung von zusätzlichem erneuerbaren Strom aus Wasserkraft und Photovoltaik auszuschöpfen", erklärt LH Stelzer. Die Ergebnisse dieser Prüfung liegen nun vor.

Wirtschafts- und Energie-Landesrat Markus ACHLEITNER: Oberösterreich auf dem Weg zur Vorzeigeregion für Energieeffizienz und erneuerbare Energien
Als aktiven Beitrag zum Klimaschutz setzt Oberösterreich eine Reihe von Maßnahmen zur Umsetzung der Energiewende, insbesondere bei der Nutzung von erneuerbaren Energien und der Steigerung der Energieeffizienz: "Wir setzen voll auf
‚Raus aus dem Öl' und die Nutzung erneuerbarer Energieträger, um den Weg Oberösterreichs zur Vorzeigeregion für Energieeffizienz und erneuerbare Energien zu beschleunigen", unterstreicht Wirtschafts- und Energie-Landesrat Markus Achleitner. Damit sollen nicht nur die Ziele der Energiestrategie "Energie-Leitregion OÖ 2050" so rasch als möglich umgesetzt, sondern auch die wirtschaftlichen Chancen aus der Energiewende für die heimische Wirtschaft, genutzt werden.

"Zur Erreichung unserer Ziele müssen wir alle vorhandenen Potentiale bestmöglich nutzen, neben der Energieeffizienzsteigerung sind das Aktivitäten zum Ausbau der erneuerbaren Energieträger - in allen Bereichen, also Wärme, Strom und Mobilität. Besondere Bedeutung kommt in Oberösterreich der Nutzung der Wasserkraft und der Photovoltaik zu. Die aktuellen Projekte der Energie AG leisten hier einen wichtigen Beitrag", so LR Achleitner.

"Wobei Photovoltaik schon jetzt einen Boom in unserem Bundesland erlebt, bereits mehr als 50 % der neuen Einfamilienhäuser in Oberösterreich werden mit Photovoltaikanlagen ausgestattet. Im Vorjahr wurden mehr als ein Fünftel aller neuen österreichischen Photovoltaik-Anlagen bei uns in Oberösterreich errichtet", erläutert Landesrat Achleitner. "Dieses Potenzial gilt es weiter zu nutzen. Dazu sollen auf möglichst vielen Dächern und Gebäuden PV-Anlagen installiert werden, um Strom aus Sonnenkraft zu erzeugen. Insbesondere werden wir auch große Anlagen z.B. auf vielen Hallendächern benötigen", merkt LR Achleitner weiters an.

Die Veränderung des Energiesystems wird jedoch nicht nur bei der Erzeugung der Energie schlagend, sondern wirkt auch auf die Verteilung: Durch die verstärkte Nutzung von erneuerbaren Energien wird die Stromerzeugung dezentralisiert, was einen entsprechenden Ausbau der Stromnetze notwendig macht, um diese erneuerbaren Eenergien im Sinne der Energiewende auch entsprechend nutzen zu können. "Daher kommt dem ‚Stromnetzmasterplan 2028' besondere Bedeutung zu, den wir vergangene Woche präsentiert haben und der heute Nachmittag von der OÖ. Landesregierung beschlossen werden soll. 34 Projekte und Investitionen von 1 Milliarde Euro sollen dafür sorgen, dass Oberösterreich eine Top-Infrastruktur auch bei der Energieversorgung erhält", betont Landesrat Achleitner.

Raus aus Öl - die Anreize zeigen Wirkung
Ein klares Ziel, das sich Oberösterreich gesetzt hat, ist das Aus für das Heizen mit Öl:
"Wir wollen ‚Raus aus dem Heizen mit Öl' in Oberösterreich. Mit einem eigenes geschnürte 3er-Paket des Landes Oberösterreich haben wir starke Anreize für den den Umstieg auf erneuerbare Heizsysteme gesetzt", so Landesrat Achleitner

Das 3er-Paket es Landes Oberösterreich um Ausstieg aus Heizen mit Öl: Schritt 1: Verlängerung der Heizkesseltauschförderung des Landes OÖ Schritt 2: neue Landes-Förderung für die Entsorgung eines Öl-Tanks Schritt 3: Verbot von Öl-Heizungen in Neubauten ab 1. September 2019

Insgesamt gibt es für den Ersatz einer Öl-Heizung durch eine Pelletsheizung oder Wärmepumpe oder einen Fernwärmeanschluss, verbunden mit einer Öl- Tankentsorgung, bis zu 3.900 Euro Förderung vom Land OÖ.

"Dass nun auch auf Bundesebene ein Ölheizungsverbot im Neubau beschlossen werden soll, gibt der ‚Raus aus Öl'-Initiative des Landes OÖ zusätzlichen Rückenwind", so LR Achleitner.

Wobei die oberösterreichischen Anreize in Verbindung mit der nun bereits ausgelaufenen Bundesförderung schon deutlich Wirkung zeigen belegen auch aktuelle Zahlen:

  • Von den 6.555 aktuell in Gesamtösterreich getauschten Ölheizungen entfallen 25 % auf Oberösterreich getauscht. "Damit ist Oberösterreich unter den Bundesländern die Nummer 1, was umso beachtlicher ist, als sich in Oberösterreich nur ca. 17 % aller Ölheizungen im Gesamtösterreich befinden", hebt LR Achleitner hervor.
  • Damit konnte Oberösterreich 7,7 Millionen Euro an Bundesförderung für (ehemalige) oberösterreichische Ölheizer in unser Bundesland holen.
  • Erfreulich für die gerade in Oberösterreich starken Biomasssetechnologie- Firmen: Überwiegend wurde hin zu Biomasseheizungen getauscht (70 %).


Die Energie-Situation in Oberösterreich - der aktuelle OÖ Energiebericht
"Der aktuelle OÖ. Energiebericht stellt Oberösterreich ein gutes Zeugnis aus: Der Endenergieverbrauch stieg demnach zwischen 2005 und 2017 bei einem Wirtschaftswachstum von 49 % um lediglich 7,9 %. Der Ausbau erneuerbarer Energie ist seit 2005 um 37 % gestiegen, rund 35 % des Endenergiebedarfs kommen aus Biomasse, Wasserkraft und Sonnenenergie. Der Verbrauch an Heizöl konnte in den letzten 12 Jahren von rund 300 Millionen Litern auf nunmehr knapp 200 Millionen Liter reduziert werden. Die energiebedingten CO2-Emissionen gegenüber 2005 sind tendenziell rückläufig. Beim Ausbau erneuerbarer Energien und bei der Verbesserung der Energieintensität geht es in die richtige Richtung. Beim Gesamtenergieverbrauch ist im Wesentlichen eine Stabilisierung gelungen. Die Bedeutung der Energieeffizienz ist in oö Betrieben stark im Steigen", fasst Wirtschafts- und Energie-Landesrat Markus Achleitner die Ergebnisse des aktuellen OÖ. Energieberichts zusammen.

Die Energieversorgung in OÖ basiert auf einem Mix von Energieträgern, der sich in den letzten Jahren insbesondere zu Lasten von Öl und zugunsten von erneuerbaren Energien verändert hat. Etwa 23 % des Bruttoinlandsenergieverbrauchs werden mit Mineralöl, 21 % mit Erdgas, 26% mit Kohle und 31 % mit erneuerbaren Energien gedeckt.
Unter den erneuerbaren Energieträgern ist anteilsmäßig die Biomasse die größte Gruppe, gefolgt von der Wasserkraft und den Energieträgern Sonne/Umgebungswärme, Wind und Geothermie. Seit 2005 ist der erneuerbare Bruttoenergieverbrauch um 37 % gestiegen. Der Kohlebruttoinlandsverbrauch erfolgt nahezu ausschließlich im Sektor Eisen- und Stahlerzeugung.

Erneuerbare Energie
Oberösterreich ist schon derzeit das Land der erneuerbaren Energie. Die Stromerzeugung erfolgt zu fast 77 % aus erneuerbaren Quellen, die gesamte Wärme (inkl. Industriewärme) kommt zu etwa 44 % aus erneuerbaren Energieformen.


Energieintensität und Treibhausgas-Intensität - die Energieeffizienz steigt
Die spezifische Darstellung der Entwicklung des Energieverbrauchs und der energiebedingten Treibhausgas-Emissionen pro Wirtschaftsleistung ermöglicht eine Darstellung unter Berücksichtigung der Wirtschaftsentwicklung.

Das BRP stieg zwischen 2005 und 2017 um 49 %, die energiebedingten Treibhausgas-Emissionen blieben in etwa gleich bzw. sind leicht gesunken. Der spezifische Wert bezogen auf das BRP sank um 36 % (durchschnittlich pro Jahr um 3, 5%).

Dies hat auch mit der gelungenen Entkopplung des Endenergieverbrauchs vom BRP zu tun. Bei Anstieg des BRP seit 2005 um 49 % stieg der Endenergieverbrauch nur leicht, der spezifische Wert bezogen auf das BRP sank um 28 %.

Immer mehr Betriebe erkennen die Bedeutung der Energieeffizienz
Erste Ergebnisse der Forschungsplattform NEFI (New Energy for Industry) zeigen: Der Stellenwert der Energieeffizienz steigt auch bei unseren Betrieben laut einer Analyse, die der Energiesparverband mit SPECTRA bei 200 Unternehmen durchgeführt hat.

Zentrale Ergebnisse:

  • Für 82 % der oberösterreichischen Unternehmen hat das Thema Energie und Energieverbrauch einen hohen Stellenwert.
  • Die Bedeutung der Energieeffizienz ist für 29 % der oö. Unternehmen sehr groß (für 45 % gleichbedeutend mit anderen Faktoren) und für beachtliche 34 % der Unternehmen wird sich die Bedeutung der Energieeffizienz in den nächsten 12 Monaten sogar noch steigern (bei 65 % in etwa gleich bleiben).
  • Bei 35 % der oö. Unternehmen sind derzeit größere Energieeffizienzinvestitionen geplant, bei 29 % Investitionen in erneuerbare Energietechnologien.
  • Bei den Betrieben wurden 11,4 % aller Investitionen der letzten 12 Monate in Energieeffizienzsteigerungs-Maßnahmen getätigt und die Unternehmen geben an, dass sie 14,1 % ihrer Investitionen der nächsten 12 Monate für Energie-Effizienzsteigerungen planen.
  • 65 % der Unternehmen bringen Energieeffizienz mit Zukunftssicherung in Verbindung, 82 % denken dabei an die Senkung der Betriebskosten, für 47 % ist der Beitrag zum Klimaschutz (CO2-Minderung) ein wichtiges Entscheidungskriterium.


In Oberösterreich werden gesamt 2,3 Milliarden pro Jahr an Investitionen in Energiewende-Technologien getätigt (Effizienz und Erneuerbare; bei
Betrieben/Privaten/öffentlicher Sektor; zusätzlich 400 Millionen Euro für erneuerbare Brennstoffe).

"Wir begnügen uns beim Klimaschutz nicht nur mit Ankündigungen, sondern setzen ganz gezielt Maßnahmen, um unser Ziel zu erreichen, Oberösterreich zu einer Vorzeigeregion für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz zu machen. Die heute präsentierten konkreten Projekte im Bereich Wasserkraft und Photovoltaik leisen einen zentralen Beitrag zur Umsetzung der Energiewende. Parallel dazu haben wir vergangene Woche bereits die Vorhaben zum Ausbau der Infrastruktur zur Stromversorgung präsentiert, da eine verstärkte dezentrale Energieerzeugung auch entsprechende zusätzliche Stromleitungskapazitäten erfordert", unterstreicht Wirtschafts- und Energie-Landesrat Achleitner.

Generaldirektor DDr. Werner STEINECKER: Energie AG forciert den Ausbau von Energie aus Wasser und Sonne weiter: die konkreten Projektvorhaben
Die Energie AG Oberösterreich ist seit Jahrzehnten österreichweit Vorreiter in Sachen erneuerbarer Energie. Die starke Säule der Erneuerbaren ist dabei die Wasserkraft. Seit Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts wird die Wasserkraft zur Stromerzeugung genutzt. Erneuerbar und rund um die Uhr verfügbar sorgt sie noch heute für die Grundlast in unserem System. Nach dem Photovoltaik- Forschungsprojekt an der Westautobahn bei Seewalchen entstand 1988 das erste Sonnenkraftwerk in den Alpen am Loser, das heute noch in Betrieb ist. Im Jahr 2010 wurde mit dem "SolarCampus der Energie AG" in Eberstalzell Österreichs größtes Photovoltaik-Forschungskraftwerk in Betrieb genommen.

Gleichzeitig hat die Energie AG Oberösterreich ihr Engagement im Bereich der Kohleverstromung beendet. Im März 2016 wurde im Kraftwerksblock Riedersbach 2 die letzte Tonne Steinkohle verstromt. Der Kohleblock am Standort Timelkam wurde bereits Jahre zuvor stillgelegt und durch moderne Gas-und-Dampf- bzw. Biomasse- Kraftwerke ersetzt.

Die Energie AG Oberösterreich erzeugt derzeit jährlich 2.652 Millionen kWh durch erneuerbare Energien. Dazu zählen 43 Wasserkraftwerke, 20 Bezugsrechte aus Wasserkraftwerken, 46 PV-Anlagen und ein Biomassekraftwerk.

In Summe werden durch die erneuerbaren Energien der Energie AG Oberösterreich derzeit jährlich rund 2,2 Mio. Tonnen CO2 eingespart.


Aktuelle Wasserkraft-Projekte und -Vorhaben
Ersatzneubau Kraftwerk Dürnau - Verdreifachung der Erzeugung
Am Schöndorfer-Werkskanal in Vöcklabruck werden vier Ausleitungskraftwerke, davon eines im Besitz der Energie AG, betrieben. Die in die Jahre gekommene Anlagenstruktur (Baujahr 1897) erfordert einen Neubau des Kraftwerks Dürnau.

Die oberste Ausleitungsstufe wird in ein Laufkraftwerk direkt in der Ager umgebaut, damit kann die Restwasserstrecke in der Ager deutlich verkürzt und ökologisch aufgewertet werden.

Das in den 70-er Jahren aufgelassene ursprüngliche Agerflußbett wird als neuer Werkskanal für die drei verbleibenden Ausleitungskraftwerke reaktiviert, und nach den heutigen gewässerökologischen Standards gestaltet. Zum Schutz des Siedlungsgebiets Dürnau wird entlang der Ager ein Hochwasserschutz für den hundertjährlichen Hochwasserfall errichtet.

Eckdaten:

  • Leistung des Kraftwerks 1,2 MW
  • Neben der ökologischen Aufwertung und der Herstellung der Durchgängigkeit dieses Gewässerabschnittes kann die Jahreserzeugung des Kraftwerks Dürnau verdreifacht werden (von 1,9Millionen kWh auf rund 5,8 Millionen kWh).
  • Damit kann der Jahresstromverbrauch von rund 1400 Haushalten gedeckt werden.
  • geplanter Baubeginn Oktober 2019, geplante Fertigstellung Dezember 2020



Projektidee Ersatzneubau Kraftwerk Traunfall
Im Jahr 2017 hat die Energie AG Oberösterreich fünf Wasserkraftwerke an der Traun von der UPM-Kymmene Austria GmbH in Steyermühl gekauft. Um das Potential dieses Traunabschnitts optimal zu nutzen, wird die Zusammenlegung der Kraftwerke Gschröff, Siebenbrunn und Traunfall im Einklang mit Natur und Technik angestrebt. Dies bedeutet eine Leistungssteigerung als Beitrag zur regionalen und nachhaltigen Energieversorgung. Derzeit wird ein Vorprojekt erarbeitet und die Projektidee wurde bereits den anliegenden Gemeinden vorgestellt.

Die Kraftwerke Gschröff, Siebenbrunn und Traunfall erzeugen derzeit rund 70 Millionen kWh Strom pro Jahr (Jahresstrombedarf von 22.000 Haushalten). Mit der Realisierung dieses Projekts könnte eine Steigerung der Erzeugung um bis zu 46 Millionen kWh erreicht werden. Mit dieser Steigerung könnten insgesamt rund 33.000 Haushalte im Jahr mit Strom Versorgt werden. Das entspricht der Hälfte der Haushalte von Linz oder dem Bezirk Gmunden.

Projektidee Kraftwerk Weißenbach: Sauberer Strom und Hochwasserschutz
Die Gemeinde Bad Goisern will bereits seit Jahren den Hochwasserschutz in den Ortsteilen Wildpfad und Anzenau verbessern. Mit dem Projekt "Kraftwerksneubau Weißenbach" bietet sich die besondere Möglichkeit, die Verbesserung des

Hochwasserschutzes mit sauberer Stromerzeugung aus Wasserkraft zu kombinieren. Bei einer Realisierung des Kraftwerks kann sowohl die Errichtung als auch die laufende Instandhaltung der erforderlichen Hochwasserschutzmaßnahmen sichergestellt werden. Eine deutliche Leistungssteigerung am betroffenen Flußabschnitt würde erreicht, das bestehende Kleinkraftwerk Lauffen dabei stillgelegt.

Das Kraftwerk Lauffen erzeugt 0,75 Millionen kWh pro Jahr (Jahresstrombedarf 214 Haushalte). Das mögliche Kraftwerk Weißenbach könnte 15-16 Millionen kWh pro Jahr erzeugen und damit den Jahresstrombedarf von 4.500 Haushalten decken. Das bedeutet eine ca. 20 Mal höhere Jahreserzeugung. Nach einem Baubeschluss würde die Realisierung etwa 2,5 Jahre dauern. Mit den angeführten Wasserkraftwerksprojekten kann eine Steigerung von bis zu 65 Mio. Kilowattstunden von sauberem Strom erzeugt werden. Damit könnte eine Einsparung von 55.000 Tonnen CO2 pro Jahr erzielt werden.

Alle Projekte werden im Dialog mit der Region und den Menschen aufbauend auf den demokratiepolitischen Grundsätzen der Energie AG Oberösterreich durchgeführt. Derzeit stellt man die Projekte den politisch Verantwortlichen in Land und Gemeinden vor.

Photovoltaikoffensive - Enge Kooperation mit Firmen
Im Bereich der Photovoltaikanlagen hat die Energie AG Oberösterreich bereits seit Jahren einige Initiativen gestartet. So wurden bereits 2012 und 2013 zehn Bürgerkraftwerke realisiert. Bereits zwei Jahre zuvor wurde mit dem Solarcampus Eberstalzell Österreichs größte Photovoltaikanlage realisiert.

In den vergangenen Jahren wurde ein attraktives Contracting-Modell für Unternehmen entwickelt und umgesetzt. Das Erfolgsmodell "Photovoltaik- Contracting" der Energie AG wurde mit dem Energie Star 2017 ausgezeichnet. Es ist vor allem für Unternehmen interessant, deren jährlicher Stromverbrauch von
200.000 kWh bis weit über 1 Mio. kWh liegt und den Sonnenstrom selbst verbrauchen. Die Energie AG übernimmt Errichtung, Wartung, Betrieb und Kosten für Anlagen bis 500 kWp. Der Partner profitiert von einem fixen, niedrigen Strompreis und erhält nach der Vertragslaufzeit, die im Normalfall 20 Jahre beträgt, ein bestens gewartetes Sonnenkraftwerk. Dieses Contracting-Modell ist so erfolgreich, weil es stets an die Erfordernisse des Kooperationspartners angepasst wird, wodurch maßgeschneiderte Lösungen entstehen.

Mittlerweile wurden bereits 38 derartiger Contractinganlagen in Oberösterreich mit einer Gesamtleistung von knapp 6081 kWp realisiert. Davon wurden und werden alleine 2019 zehn Anlagen verwirklicht. Partner sind dabei unter anderem der Flughafen Linz, die Biohort Standorte Neufelden und Herzogsdorf, das Bildungshaus St. Magdalena, Strasser Steine St. Martin uvm.

Insgesamt produzieren die 46 PV-Anlagen (Eigene und Contracting) rund 8.000 MWh im Jahr. Das entspricht dem Jahresstromverbrauch von rund 2.300 Haushalten im Jahr.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.land-oberoesterreich.gv.at

 

 

 

 

 

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