Energie AG als wichtiger Umsetzungspartner – OÖ. Investitionsoffensive für Erneuerbare
Energie - Projekt "Wasserkraft" & "Photovoltaik"
Linz (lk) - Mit dem Beschluss der Energiestrategie "Energie-Leitregion OÖ 2050" im Jahr 2017
hat sich Oberösterreich zum Ziel gesetzt, sich zu einer internationalen Energie- Leitregion für Energieeffizienz
und erneuerbare Energietechnologien zu entwickeln.
"Politik, Energieversorger und Wirtschaft arbeiten seither gemeinsam intensiv daran, die Vorhaben der Energiestrategie
umzusetzen. Für Oberösterreich als Wirtschaftsbundesland Nr. 1 in der Republik sind zwei Prämissen
dabei ganz besonders wichtig: Versorgungssicherheit und Nachhaltigkeit", unterstreicht Landeshauptmann Mag.
Thomas Stelzer.
Seitens des Landes Oberösterreich werden positive Rahmenbedingungen für die Energiewende gesetzt, z.B.
Förderimpulse, entsprechender Rechtsrahmen sowie Information und Beratung. Wesentlicher Partner der Energiewende
sind innovative Energietechnologie-Unternehmen mit Sitz in Oberösterreich, die in Marktsegmenten rund um Energieeffizienz
und erneuerbare Energie technologisch führend und international erfolgreich sind sowie die Energieversorgungs-
Unternehmen in Oberösterreich wie die Energie AG. Von großer Bedeutung ist aber auch die Vielzahl an
Privatpersonen, Unternehmen und Gemeinden, die bereit sind, in ihrem Bereich an der Energiewende mitzuwirken und
in neue Technologien zu investieren.
Durch dieses Zusammenwirken ist Oberösterreich heute bereits bei Energieeffizienz und erneuerbarer Energie
in vielen Bereichen österreichweit führend, teilweise auch europaweit oder international.
Erneuerbare Energie sichert den Standort Oberösterreich
Die Transformation des Energiesystems ist eine wesentliche Strategie, um die Wettbewerbsfähigkeit des
Wirtschaftsstandortes Oberösterreich langfristig
abzusichern. Steigende Preise für fossile Energieträger und der globale Umbau der Energiesysteme durch
Dekarbonisierung und Dezentralisierung werden die Energiezukunft prägen. Aufgrund der Veränderungen,
die auf den Energiemärkten, aber auch in allen anderen Bereichen stattfinden, und auch aufgrund der Erfahrungen
der vergangenen Jahre, wird dieser Weg hin zur Energieleitregion konsequent verfolgt. "Klimaschutz und Standortpolitik
ist dabei kein Gegensatz, sondern ein Miteinander, dem künftig noch größere Bedeutung bekommen
wird", ist Landeshauptmann Stelzer überzeugt.
Die oberösterreichische Energie-Leitregion ist keine alleinstehende Strategie, sondern sie steht in einem
engen Zusammenhang mit den energie- und klimapolitischen Zielen der Europäischen Union und den nationalen
und internationalen Verpflichtungen, z.B. der Reduktionsziele bei den Treibhaus-gasen.
Großes Potential der Wasserkraft
Noch größere Bedeutung als bisher wird künftig die Wasserkraft haben. "Die Wasserkraft
ist schon jetzt die Basis der oberösterreichischen Stromversorgung. Die Oö. Wasserkraftpotentialanalyse
zeigt ein Ausbau- und Steigerungspotential von etwa 500 GWh in Oberösterreich", erläutert Landeshauptmann
Mag. Thomas Stelzer.
Die Wasserkraft ist eine heimische CO2-freie Energie, sie liefert auch Beiträge zur wirtschaftlichen Entwicklung
und insbesondere zur Frequenz- und Strom- Systemstabilität in Österreich. Gerade dieser Beitrag zur Systemstabilisierung
ist im Zusammenhang mit dem starken Ausbau volatiler Stromerzeugungsanlagen (Wind, Photovoltaik) von großer
Bedeutung, um auch weiterhin eine zuverlässige Stromversorgung sicherstellen zu können. Auch Pumpspeicherkraftwerke
werden dazu unverzichtbar sein, damit rund um die Uhr genügend Strom zur Verfügung steht.
Die Wasserkraft hat zudem zahlreiche positive Sekundärnutzeneffekte für die Gesellschaft in den Bereichen
Hochwasserschutz bzw. -management, Sohlstabilisierung, Lebens- und Erholungsraum, Tourismus und Schifffahrt. Darüber
hinaus haben Investitionen in Wasserkraft einen sehr hohen heimischen Wertschöpfungsanteil: Mehr als 80 %
der Investitionssumme fließen in die österreichische Gesamtwirtschaft. Auch zahlreiche oberösterreichische
Betriebe sind hier mit ihrem Know-How führend tätig und können durch Wasserkraftprojekte weitere
Arbeitsplätze in Oberösterreich schaffen bzw. absichern.
"Hier kommt gerade auch den Energieversorgern wie der Energie AG eine besondere Rolle zu. Daher haben wir
die Energie AG auch beauftragt zu prüfen, welche Projekte möglich sind, um das noch vorhandene Potential
zur Nutzung von zusätzlichem erneuerbaren Strom aus Wasserkraft und Photovoltaik auszuschöpfen",
erklärt LH Stelzer. Die Ergebnisse dieser Prüfung liegen nun vor.
Wirtschafts- und Energie-Landesrat Markus ACHLEITNER: Oberösterreich auf dem Weg zur Vorzeigeregion für
Energieeffizienz und erneuerbare Energien
Als aktiven Beitrag zum Klimaschutz setzt Oberösterreich eine Reihe von Maßnahmen zur Umsetzung
der Energiewende, insbesondere bei der Nutzung von erneuerbaren Energien und der Steigerung der Energieeffizienz:
"Wir setzen voll auf
‚Raus aus dem Öl' und die Nutzung erneuerbarer Energieträger, um den Weg Oberösterreichs zur Vorzeigeregion
für Energieeffizienz und erneuerbare Energien zu beschleunigen", unterstreicht Wirtschafts- und Energie-Landesrat
Markus Achleitner. Damit sollen nicht nur die Ziele der Energiestrategie "Energie-Leitregion OÖ 2050"
so rasch als möglich umgesetzt, sondern auch die wirtschaftlichen Chancen aus der Energiewende für die
heimische Wirtschaft, genutzt werden.
"Zur Erreichung unserer Ziele müssen wir alle vorhandenen Potentiale bestmöglich nutzen, neben der
Energieeffizienzsteigerung sind das Aktivitäten zum Ausbau der erneuerbaren Energieträger - in allen
Bereichen, also Wärme, Strom und Mobilität. Besondere Bedeutung kommt in Oberösterreich der Nutzung
der Wasserkraft und der Photovoltaik zu. Die aktuellen Projekte der Energie AG leisten hier einen wichtigen Beitrag",
so LR Achleitner.
"Wobei Photovoltaik schon jetzt einen Boom in unserem Bundesland erlebt, bereits mehr als 50 % der neuen Einfamilienhäuser
in Oberösterreich werden mit Photovoltaikanlagen ausgestattet. Im Vorjahr wurden mehr als ein Fünftel
aller neuen österreichischen Photovoltaik-Anlagen bei uns in Oberösterreich errichtet", erläutert
Landesrat Achleitner. "Dieses Potenzial gilt es weiter zu nutzen. Dazu sollen auf möglichst vielen Dächern
und Gebäuden PV-Anlagen installiert werden, um Strom aus Sonnenkraft zu erzeugen. Insbesondere werden wir
auch große Anlagen z.B. auf vielen Hallendächern benötigen", merkt LR Achleitner weiters an.
Die Veränderung des Energiesystems wird jedoch nicht nur bei der Erzeugung der Energie schlagend, sondern
wirkt auch auf die Verteilung: Durch die verstärkte Nutzung von erneuerbaren Energien wird die Stromerzeugung
dezentralisiert, was einen entsprechenden Ausbau der Stromnetze notwendig macht, um diese erneuerbaren Eenergien
im Sinne der Energiewende auch entsprechend nutzen zu können. "Daher kommt dem ‚Stromnetzmasterplan 2028'
besondere Bedeutung zu, den wir vergangene Woche präsentiert haben und der heute Nachmittag von der OÖ.
Landesregierung beschlossen werden soll. 34 Projekte und Investitionen von 1 Milliarde Euro sollen dafür sorgen,
dass Oberösterreich eine Top-Infrastruktur auch bei der Energieversorgung erhält", betont Landesrat
Achleitner.
Raus aus Öl - die Anreize zeigen Wirkung
Ein klares Ziel, das sich Oberösterreich gesetzt hat, ist das Aus für das Heizen mit Öl:
"Wir wollen ‚Raus aus dem Heizen mit Öl' in Oberösterreich. Mit einem eigenes geschnürte 3er-Paket
des Landes Oberösterreich haben wir starke Anreize für den den Umstieg auf erneuerbare Heizsysteme gesetzt",
so Landesrat Achleitner
Das 3er-Paket es Landes Oberösterreich um Ausstieg aus Heizen mit Öl: Schritt 1: Verlängerung der
Heizkesseltauschförderung des Landes OÖ Schritt 2: neue Landes-Förderung für die Entsorgung
eines Öl-Tanks Schritt 3: Verbot von Öl-Heizungen in Neubauten ab 1. September 2019
Insgesamt gibt es für den Ersatz einer Öl-Heizung durch eine Pelletsheizung oder Wärmepumpe oder
einen Fernwärmeanschluss, verbunden mit einer Öl- Tankentsorgung, bis zu 3.900 Euro Förderung vom
Land OÖ.
"Dass nun auch auf Bundesebene ein Ölheizungsverbot im Neubau beschlossen werden soll, gibt der ‚Raus
aus Öl'-Initiative des Landes OÖ zusätzlichen Rückenwind", so LR Achleitner.
Wobei die oberösterreichischen Anreize in Verbindung mit der nun bereits ausgelaufenen Bundesförderung
schon deutlich Wirkung zeigen belegen auch aktuelle Zahlen:
- Von den 6.555 aktuell in Gesamtösterreich getauschten
Ölheizungen entfallen 25 % auf Oberösterreich getauscht. "Damit ist Oberösterreich unter den
Bundesländern die Nummer 1, was umso beachtlicher ist, als sich in Oberösterreich nur ca. 17 % aller
Ölheizungen im Gesamtösterreich befinden", hebt LR Achleitner hervor.
- Damit konnte Oberösterreich 7,7 Millionen Euro an Bundesförderung
für (ehemalige) oberösterreichische Ölheizer in unser Bundesland holen.
- Erfreulich für die gerade in Oberösterreich starken
Biomasssetechnologie- Firmen: Überwiegend wurde hin zu Biomasseheizungen getauscht (70 %).
Die Energie-Situation in Oberösterreich - der aktuelle OÖ Energiebericht
"Der aktuelle OÖ. Energiebericht stellt Oberösterreich ein gutes Zeugnis aus: Der Endenergieverbrauch
stieg demnach zwischen 2005 und 2017 bei einem Wirtschaftswachstum von 49 % um lediglich 7,9 %. Der Ausbau erneuerbarer
Energie ist seit 2005 um 37 % gestiegen, rund 35 % des Endenergiebedarfs kommen aus Biomasse, Wasserkraft und
Sonnenenergie. Der Verbrauch an Heizöl konnte in den letzten 12 Jahren von rund 300 Millionen Litern auf nunmehr
knapp 200 Millionen Liter reduziert werden. Die energiebedingten CO2-Emissionen gegenüber 2005 sind tendenziell
rückläufig. Beim Ausbau erneuerbarer Energien und bei der Verbesserung der Energieintensität geht
es in die richtige Richtung. Beim Gesamtenergieverbrauch ist im Wesentlichen eine Stabilisierung gelungen. Die
Bedeutung der Energieeffizienz ist in oö Betrieben stark im Steigen", fasst Wirtschafts- und Energie-Landesrat
Markus Achleitner die Ergebnisse des aktuellen OÖ. Energieberichts zusammen.
Die Energieversorgung in OÖ basiert auf einem Mix von Energieträgern, der sich in den letzten Jahren
insbesondere zu Lasten von Öl und zugunsten von erneuerbaren Energien verändert hat. Etwa 23 % des Bruttoinlandsenergieverbrauchs
werden mit Mineralöl, 21 % mit Erdgas, 26% mit Kohle und 31 % mit erneuerbaren Energien gedeckt.
Unter den erneuerbaren Energieträgern ist anteilsmäßig die Biomasse die größte Gruppe,
gefolgt von der Wasserkraft und den Energieträgern Sonne/Umgebungswärme, Wind und Geothermie. Seit 2005
ist der erneuerbare Bruttoenergieverbrauch um 37 % gestiegen. Der Kohlebruttoinlandsverbrauch erfolgt nahezu ausschließlich
im Sektor Eisen- und Stahlerzeugung.
Erneuerbare Energie
Oberösterreich ist schon derzeit das Land der erneuerbaren Energie. Die Stromerzeugung erfolgt zu fast
77 % aus erneuerbaren Quellen, die gesamte Wärme (inkl. Industriewärme) kommt zu etwa 44 % aus erneuerbaren
Energieformen.
Energieintensität und Treibhausgas-Intensität - die Energieeffizienz steigt
Die spezifische Darstellung der Entwicklung des Energieverbrauchs und der energiebedingten Treibhausgas-Emissionen
pro Wirtschaftsleistung ermöglicht eine Darstellung unter Berücksichtigung der Wirtschaftsentwicklung.
Das BRP stieg zwischen 2005 und 2017 um 49 %, die energiebedingten Treibhausgas-Emissionen blieben in etwa gleich
bzw. sind leicht gesunken. Der spezifische Wert bezogen auf das BRP sank um 36 % (durchschnittlich pro Jahr um
3, 5%).
Dies hat auch mit der gelungenen Entkopplung des Endenergieverbrauchs vom BRP zu tun. Bei Anstieg des BRP seit
2005 um 49 % stieg der Endenergieverbrauch nur leicht, der spezifische Wert bezogen auf das BRP sank um 28 %.
Immer mehr Betriebe erkennen die Bedeutung der Energieeffizienz
Erste Ergebnisse der Forschungsplattform NEFI (New Energy for Industry) zeigen: Der Stellenwert der Energieeffizienz
steigt auch bei unseren Betrieben laut einer Analyse, die der Energiesparverband mit SPECTRA bei 200 Unternehmen
durchgeführt hat.
Zentrale Ergebnisse:
- Für 82 % der oberösterreichischen Unternehmen
hat das Thema Energie und Energieverbrauch einen hohen Stellenwert.
- Die Bedeutung der Energieeffizienz ist für 29 % der
oö. Unternehmen sehr groß (für 45 % gleichbedeutend mit anderen Faktoren) und für beachtliche
34 % der Unternehmen wird sich die Bedeutung der Energieeffizienz in den nächsten 12 Monaten sogar noch steigern
(bei 65 % in etwa gleich bleiben).
- Bei 35 % der oö. Unternehmen sind derzeit größere
Energieeffizienzinvestitionen geplant, bei 29 % Investitionen in erneuerbare Energietechnologien.
- Bei den Betrieben wurden 11,4 % aller Investitionen der
letzten 12 Monate in Energieeffizienzsteigerungs-Maßnahmen getätigt und die Unternehmen geben an, dass
sie 14,1 % ihrer Investitionen der nächsten 12 Monate für Energie-Effizienzsteigerungen planen.
- 65 % der Unternehmen bringen Energieeffizienz mit Zukunftssicherung
in Verbindung, 82 % denken dabei an die Senkung der Betriebskosten, für 47 % ist der Beitrag zum Klimaschutz
(CO2-Minderung) ein wichtiges Entscheidungskriterium.
In Oberösterreich werden gesamt 2,3 Milliarden pro Jahr an Investitionen in Energiewende-Technologien getätigt
(Effizienz und Erneuerbare; bei
Betrieben/Privaten/öffentlicher Sektor; zusätzlich 400 Millionen Euro für erneuerbare Brennstoffe).
"Wir begnügen uns beim Klimaschutz nicht nur mit Ankündigungen, sondern setzen ganz gezielt Maßnahmen,
um unser Ziel zu erreichen, Oberösterreich zu einer Vorzeigeregion für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz
zu machen. Die heute präsentierten konkreten Projekte im Bereich Wasserkraft und Photovoltaik leisen einen
zentralen Beitrag zur Umsetzung der Energiewende. Parallel dazu haben wir vergangene Woche bereits die Vorhaben
zum Ausbau der Infrastruktur zur Stromversorgung präsentiert, da eine verstärkte dezentrale Energieerzeugung
auch entsprechende zusätzliche Stromleitungskapazitäten erfordert", unterstreicht Wirtschafts- und
Energie-Landesrat Achleitner.
Generaldirektor DDr. Werner STEINECKER: Energie AG forciert den Ausbau von Energie aus Wasser und Sonne weiter:
die konkreten Projektvorhaben
Die Energie AG Oberösterreich ist seit Jahrzehnten österreichweit Vorreiter in Sachen erneuerbarer
Energie. Die starke Säule der Erneuerbaren ist dabei die Wasserkraft. Seit Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts
wird die Wasserkraft zur Stromerzeugung genutzt. Erneuerbar und rund um die Uhr verfügbar sorgt sie noch heute
für die Grundlast in unserem System. Nach dem Photovoltaik- Forschungsprojekt an der Westautobahn bei Seewalchen
entstand 1988 das erste Sonnenkraftwerk in den Alpen am Loser, das heute noch in Betrieb ist. Im Jahr 2010 wurde
mit dem "SolarCampus der Energie AG" in Eberstalzell Österreichs größtes Photovoltaik-Forschungskraftwerk
in Betrieb genommen.
Gleichzeitig hat die Energie AG Oberösterreich ihr Engagement im Bereich der Kohleverstromung beendet. Im
März 2016 wurde im Kraftwerksblock Riedersbach 2 die letzte Tonne Steinkohle verstromt. Der Kohleblock am
Standort Timelkam wurde bereits Jahre zuvor stillgelegt und durch moderne Gas-und-Dampf- bzw. Biomasse- Kraftwerke
ersetzt.
Die Energie AG Oberösterreich erzeugt derzeit jährlich 2.652 Millionen kWh durch erneuerbare Energien.
Dazu zählen 43 Wasserkraftwerke, 20 Bezugsrechte aus Wasserkraftwerken, 46 PV-Anlagen und ein Biomassekraftwerk.
In Summe werden durch die erneuerbaren Energien der Energie AG Oberösterreich derzeit jährlich rund 2,2
Mio. Tonnen CO2 eingespart.
Aktuelle Wasserkraft-Projekte und -Vorhaben
Ersatzneubau Kraftwerk Dürnau - Verdreifachung der Erzeugung
Am Schöndorfer-Werkskanal in Vöcklabruck werden vier Ausleitungskraftwerke, davon eines im Besitz
der Energie AG, betrieben. Die in die Jahre gekommene Anlagenstruktur (Baujahr 1897) erfordert einen Neubau des
Kraftwerks Dürnau.
Die oberste Ausleitungsstufe wird in ein Laufkraftwerk direkt in der Ager umgebaut, damit kann die Restwasserstrecke
in der Ager deutlich verkürzt und ökologisch aufgewertet werden.
Das in den 70-er Jahren aufgelassene ursprüngliche Agerflußbett wird als neuer Werkskanal für die
drei verbleibenden Ausleitungskraftwerke reaktiviert, und nach den heutigen gewässerökologischen Standards
gestaltet. Zum Schutz des Siedlungsgebiets Dürnau wird entlang der Ager ein Hochwasserschutz für den
hundertjährlichen Hochwasserfall errichtet.
Eckdaten:
- Leistung des Kraftwerks 1,2 MW
- Neben der ökologischen Aufwertung und der Herstellung
der Durchgängigkeit dieses Gewässerabschnittes kann die Jahreserzeugung des Kraftwerks Dürnau verdreifacht
werden (von 1,9Millionen kWh auf rund 5,8 Millionen kWh).
- Damit kann der Jahresstromverbrauch von rund 1400 Haushalten
gedeckt werden.
- geplanter Baubeginn Oktober 2019, geplante Fertigstellung
Dezember 2020
Projektidee Ersatzneubau Kraftwerk Traunfall
Im Jahr 2017 hat die Energie AG Oberösterreich fünf Wasserkraftwerke an der Traun von der UPM-Kymmene
Austria GmbH in Steyermühl gekauft. Um das Potential dieses Traunabschnitts optimal zu nutzen, wird die Zusammenlegung
der Kraftwerke Gschröff, Siebenbrunn und Traunfall im Einklang mit Natur und Technik angestrebt. Dies bedeutet
eine Leistungssteigerung als Beitrag zur regionalen und nachhaltigen Energieversorgung. Derzeit wird ein Vorprojekt
erarbeitet und die Projektidee wurde bereits den anliegenden Gemeinden vorgestellt.
Die Kraftwerke Gschröff, Siebenbrunn und Traunfall erzeugen derzeit rund 70 Millionen kWh Strom pro Jahr (Jahresstrombedarf
von 22.000 Haushalten). Mit der Realisierung dieses Projekts könnte eine Steigerung der Erzeugung um bis zu
46 Millionen kWh erreicht werden. Mit dieser Steigerung könnten insgesamt rund 33.000 Haushalte im Jahr mit
Strom Versorgt werden. Das entspricht der Hälfte der Haushalte von Linz oder dem Bezirk Gmunden.
Projektidee Kraftwerk Weißenbach: Sauberer Strom und Hochwasserschutz
Die Gemeinde Bad Goisern will bereits seit Jahren den Hochwasserschutz in den Ortsteilen Wildpfad und Anzenau verbessern.
Mit dem Projekt "Kraftwerksneubau Weißenbach" bietet sich die besondere Möglichkeit, die Verbesserung
des
Hochwasserschutzes mit sauberer Stromerzeugung aus Wasserkraft zu kombinieren. Bei einer Realisierung des Kraftwerks
kann sowohl die Errichtung als auch die laufende Instandhaltung der erforderlichen Hochwasserschutzmaßnahmen
sichergestellt werden. Eine deutliche Leistungssteigerung am betroffenen Flußabschnitt würde erreicht,
das bestehende Kleinkraftwerk Lauffen dabei stillgelegt.
Das Kraftwerk Lauffen erzeugt 0,75 Millionen kWh pro Jahr (Jahresstrombedarf 214 Haushalte). Das mögliche
Kraftwerk Weißenbach könnte 15-16 Millionen kWh pro Jahr erzeugen und damit den Jahresstrombedarf von
4.500 Haushalten decken. Das bedeutet eine ca. 20 Mal höhere Jahreserzeugung. Nach einem Baubeschluss würde
die Realisierung etwa 2,5 Jahre dauern. Mit den angeführten Wasserkraftwerksprojekten kann eine Steigerung
von bis zu 65 Mio. Kilowattstunden von sauberem Strom erzeugt werden. Damit könnte eine Einsparung von 55.000
Tonnen CO2 pro Jahr erzielt werden.
Alle Projekte werden im Dialog mit der Region und den Menschen aufbauend auf den demokratiepolitischen Grundsätzen
der Energie AG Oberösterreich durchgeführt. Derzeit stellt man die Projekte den politisch Verantwortlichen
in Land und Gemeinden vor.
Photovoltaikoffensive - Enge Kooperation mit Firmen
Im Bereich der Photovoltaikanlagen hat die Energie AG Oberösterreich bereits seit Jahren einige Initiativen
gestartet. So wurden bereits 2012 und 2013 zehn Bürgerkraftwerke realisiert. Bereits zwei Jahre zuvor wurde
mit dem Solarcampus Eberstalzell Österreichs größte Photovoltaikanlage realisiert.
In den vergangenen Jahren wurde ein attraktives Contracting-Modell für Unternehmen entwickelt und umgesetzt.
Das Erfolgsmodell "Photovoltaik- Contracting" der Energie AG wurde mit dem Energie Star 2017 ausgezeichnet.
Es ist vor allem für Unternehmen interessant, deren jährlicher Stromverbrauch von
200.000 kWh bis weit über 1 Mio. kWh liegt und den Sonnenstrom selbst verbrauchen. Die Energie AG übernimmt
Errichtung, Wartung, Betrieb und Kosten für Anlagen bis 500 kWp. Der Partner profitiert von einem fixen, niedrigen
Strompreis und erhält nach der Vertragslaufzeit, die im Normalfall 20 Jahre beträgt, ein bestens gewartetes
Sonnenkraftwerk. Dieses Contracting-Modell ist so erfolgreich, weil es stets an die Erfordernisse des Kooperationspartners
angepasst wird, wodurch maßgeschneiderte Lösungen entstehen.
Mittlerweile wurden bereits 38 derartiger Contractinganlagen in Oberösterreich mit einer Gesamtleistung von
knapp 6081 kWp realisiert. Davon wurden und werden alleine 2019 zehn Anlagen verwirklicht. Partner sind dabei unter
anderem der Flughafen Linz, die Biohort Standorte Neufelden und Herzogsdorf, das Bildungshaus St. Magdalena, Strasser
Steine St. Martin uvm.
Insgesamt produzieren die 46 PV-Anlagen (Eigene und Contracting) rund 8.000 MWh im Jahr. Das entspricht dem Jahresstromverbrauch
von rund 2.300 Haushalten im Jahr.
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