Weltweit erste Anwendung der gemeinsam mit BASF entwickelten Technologie zur direkten Erzeugung
von hochreinem Isobuten
Wien (omv) - Die OMV, das internationale, integrierte Öl- und Gasunternehmen mit Sitz in Wien, hat
die Investitionsentscheidung mit einem Umfang von EUR 64 Mio zum Bau einer ISO C4 Anlage getroffen – nun beginnt
die Bauphase: Die Errichtung der neuen Anlage wird im Sommer 2019 in der Raffinerie Burghausen starten, die Inbetriebnahme
ist für September 2020 geplant. Ab diesem Zeitpunkt kann in Burghausen hochreines Isobuten mittels einer neuartigen
Technologie hergestellt werden.
Die Idee für das innovative Verfahren der Wärmeintegration entstand in Zusammenarbeit von OMV und BASF
und wurde von beiden Unternehmen gemeinsam zum weltweiten Patent angemeldet. Als Lieferant von Katalysatoren und
Lizenzgeber petrochemischer Verfahren bietet BASF ein Katalysatorsystem an, welches mit seinen Eigenschaften alle
prozesstechnischen Anforderungen erfüllt. Die neue Anlage zur Herstellung von hochreinem Isobuten wird in
die bestehende Metathese-Anlage der OMV Raffinerie Burghausen integriert, welche für die energieeffiziente
Herstellung von Propylen für die Kunststoffindustrie verantwortlich ist. Besonders hervorzuheben ist die herausragende
Energieeffizienz der geplanten ISO C4 Anlage. Durch die von der OMV entwickelte Strategie der Wärmeintegration
kann bis zu 80 % der benötigten Wärmeenergie für den neuen Prozess aus Abwärme der vorhandenen
Anlagen gedeckt werden. Die Produktionskapazität der ISO C4 Anlage wird 60.000 t/a betragen.
Isobuten gehört zur Gruppe der C4-Kohlenwasserstoffen und wird durch die thermische Aufspaltung von Erdölbestandteilen
erzeugt. Das erzeugte Isobuten ist eine Ergänzung zum existierenden OMV Produkt-Portfolio und wird für
die Produktion von Klebstoffen, Schmiermitteln und sonstigen Chemikalien wie beispielsweise Anti-Oxidantien oder
auch für die Herstellung von Vitamin C verwendet.
„Die neue ISO C4 Anlage ist ein weiteres Element, das die Innovationskraft der OMV unterstreicht. Mit der besonders
effizienten und innovativen Technologie setzen wir einmal mehr neue Standards im petrochemischen Bereich, wie bereits
schon mit der 2007 in Betrieb gegangenen Metathese-Anlage. Mittel- bis langfristig wird sich die Nachfrage nach
fossilen Energieträgern verändern, dies wird sich auch auf das Raffineriegeschäft auswirken. Der
strategische Schwerpunkt der OMV im Downstream Geschäft liegt daher auf der Petrochemie. Wir wollen langfristig
und nachhaltig wachsen und unsere Wettbewerbsposition weiter stärken“, erklärt Thomas Gangl, OMV Vorstand
Refining & Petrochemical Operations.
„Mit dem neuen Großverfahren für eine wichtige Chemikalie unterstützt die BASF Kunden dabei, energieeffizienter
zu produzieren. Als weltweiter Markführer für Prozesskatalysatoren verstehen wir uns als Entwicklungspartner
für unsere Kunden und freuen uns, die OMV dabei zu unterstützen, noch erfolgreicher zu werden,“ sagt
Detlef Ruff, Senior Vice President Process Catalysts bei BASF.
OMV Aktiengesellschaft
Die OMV fördert und vermarktet Öl und Gas, innovative Energielösungen und hochwertige petrochemische
Produkte – in verantwortlicher Weise. Mit einem Konzernumsatz von EUR 23 Mrd und einem Mitarbeiterstand von mehr
als 20.000 im Jahr 2018 ist die OMV Aktiengesellschaft eines der größten börsennotierten Industrieunternehmen
Österreichs. Im Bereich Upstream verfügt die OMV über eine starke Basis in Rumänien und Österreich
als Teil der Kernregion Mittel- und Osteuropa sowie ein ausgeglichenes internationales Portfolio mit Russland,
der Nordsee, dem Mittleren Osten & Afrika sowie Asien-Pazifik als weitere Kernregionen. 2018 lag die Tagesproduktion
bei rund 427.000 boe/d. Im Bereich Downstream betreibt die OMV drei Raffinerien mit einer jährlichen Kapazität
von 17,8 Mio Tonnen und über 2.000 Tankstellen in zehn Ländern. Die OMV verfügt über Gasspeicher
in Österreich sowie Deutschland; die Tochtergesellschaft Gas Connect Austria GmbH ist Betreiberin eines Gaspipelinenetzes.
2018 hat die OMV etwa 114 TWh Gas verkauft. Nachhaltigkeit ist ein integraler Bestandteil der Unternehmensstrategie.
Die OMV wird bis 2025 EUR 500 Mio in innovative Energielösungen investieren.
OMV Deutschland GmbH
Die OMV Deutschland mit Unternehmenssitz in Burghausen ist ein wichtiger Versorger von Mineralölprodukten
und petrochemischen Grundstoffen in Süddeutschland. Sie ist eine 100%-Tochter des OMV Konzerns mit Sitz in
Wien, Österreich. Die Aktivitäten umfassen das Raffinerie-, Geschäftskunden- und Tankstellengeschäft.
Die OMV Deutschland verfügt derzeit über rund 280 Tankstellen, davon mehr als 220 in Bayern. Dies entspricht
einem Marktanteil von knapp 10%. Weitere Stationen befinden sich in Baden-Württemberg und Hessen.
Das OMV Tanklager Feldkirchen, bestehend aus eigenen Lagertanks sowie Tanks, die im Auftrag des Erdölbevorratungsverbands
(EBV) betrieben werden, gewährleistet seit Anfang der 1970er Jahre die Versorgungssicherheit des Großraums
München und der Region mit Diesel und Heizöl. Mit Kerosin aus der Raffinerie Burghausen ist das Tanklager
Feldkirchen über eine direkte Pipeline Hauptlieferant des Flughafens München.
Der Raffineriestandort in Burghausen agiert im strategischen Raffinerieverbund der OMV neben den beiden anderen
Standorten Schwechat bei Wien und Petrobrazi in Rumänien. Burghausen hat eine jährliche Verarbeitungskapazität
von rund 3,8 Mio Tonnen Rohöl. Es werden Mitteldestillate wie Kerosin, Diesel und Heizöl hergestellt.
Den Schwerpunkt der Raffinerie bildet die Petrochemie. Dabei wird das Rohbenzin nicht zu Ottokraftstoffen, sondern
im Weiteren zu petrochemischen Grundstoffen wie Ethylen, Propylen und Butadien verarbeitet.
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