Eisenstadt (martinus) - Die Burgenländische Gemeinschaft in ihrer Brückenfunktion zwischen Amerika
und dem Burgenland kam bei einem herzlichen Empfang im Eisenstädter Haus der Begegnung zusammen. In Stellvertretung
von Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics, der sich auf Pilgerreise befindet, empfing der Bischöfliche
Sekretär Dominik Orieschnig als Kenner und Freund der Community die Gemeinschaft. Im Rahmen des Treffens wurde
traditionell auch die aktuelle "Miss Burgenland" vorgestellt.
"Was wäre meine Erzdiözese Chicago ohne die Gläubigen aus dem Burgenland?“, stellte einst Kardinal
Joseph Bernardin von Cincinnati und Chicago im Audienzzimmer von Papst Johannes Paul II. gegenüber dem damaligen
Eisenstädter Diözesanbischof Stefan László in den Raum. In eben diesem Raum befand sich
auch ein junger Sekretär des damaligen Bischofs, der nun selbst Bischof ist: Ägidius J. Zsifkovics. Die
1956 gegründete Burgenländische Gemeinschaft pflegt seit eh und je eine sehr enge Verbindung zur Diözese
Eisenstadt. Alljährlich kommt sie auf Einladung der Diözese Eisenstadt und Bischof Zsifkovics im Burgenland
zusammen – heuer im Eisenstädter Haus der Begegnung (HdB).
Zusammengehörigkeit durch Glaube, Kultur und Sprache
Dominik Orieschnig, Bischöflicher Sekretär, Kenner und guter Freund der Community der Auslandsburgenländer,
sorgte für den herzlichen Empfang. Auch HdB-Direktor Engelbert Marakovits begrüßte die Gäste
sehr herzlich. Für den Erfolg, das Zusammengehörigkeitsgefühl und die seit über 60 Jahren betriebene
Identitätspflege seien Glaube, Kultur und Sprache sowie das eindrucksvolle persönliche Engagement ganz
entscheidende Faktoren, so Orieschnig. Besonders freue er sich auf das Wiedersehen mit der Community im Oktober
in den USA. Bischof Zsifkovics, der immer wieder seine enge Verbundenheit mit den Auslandsburgenländerinnen
und -burgenländern betont, und eine kleine Delegation aus dem Burgenland werden eine Einladung der Burgenländischen
Gemeinschaft von New York annehmen und die Burgenländer in New York, Chicago und Toronto besuchen.
Achtung, Offenheit und fleißige Hände
Bischof Zsifkovics, der wegen der diözesanen Pilgerreise nach Bulgarien selbst nicht beim Treffen der
Burgenländischen Gemeinschaft dabei sein konnte, würdigte immer wieder die tiefe Verwurzelung der Auslandsburgenländer
in den USA und Kanada im Glauben. Die von ihnen gelebte Offenheit, Vielfalt, Gastfreundschaft und Solidarität
seien eindrucksvolle Kennzeichen der Gemeinschaft und ihres religiösen Lebens. Ihre Pflege der burgenländischen
Identität zeige, dass nicht Abgrenzung und Abwertung des bzw. der anderen, sondern die Liebe zum Eigenen und
das Schätzen und Achten des anderen der richtige Weg sei. „Unsere ausgewanderten Landsleute haben ihre fleißigen
Hände immer wieder zum Gebet gefaltet, aber auch zum Aufbau ihrer neuen Existenz eingesetzt. Sie waren gesuchte
Handwerker und Facharbeiter, die zum Aufbau und Wohlstand Amerikas ihren Beitrag geleistet haben“, zitierte Orieschnig
den Bischof.
Miss Burgenland New York
Im Rahmen des Treffens wurde auch die „Miss Burgenland New York“, die alljährlich im November in New York
gewählt wird, vorgestellt. Kristen Szoldatits ist die aktuelle Miss Burgenland, und das 26 Jahre nachdem bereits
ihre Mutter Linda Szoldatits zur Miss Burgenland New York gewählt worden war.
Wie die Mutter, so die Tochter: Kristen Szoldatits bekommt als neue Miss Burgenland ein Kreuz der Diözese
überreicht und lässt für Bischof Zsifkovics ein Portrait als Andenken da. Vor 26 Jahren war ihre
Mutter Linda (links im Bild) Miss Burgenland New York. Walter Dujmovits (rechts im Bild) kann als Präsident
der Burgenländischen Gemeinschaft auf diese Zeitspanne zurückblicken.
Burgenländische Gemeinschaft
Die 1956 gegründete Burgenländische Gemeinschaft ist als Interessensvertretung der ins Ausland ausgewanderten
Burgenländerinnen und Burgenländer eine wichtige Brücke zwischen alter und neuer Heimat, die sich
für die Pflege und Förderung der Heimatverbundenheit der Landsleute in aller Welt einsetzt. Der Verein
hat Sitze in mehr als zehn Staaten, die meisten in den USA. Rund 66.000 Menschen emigrierten im 20. Jahrhundert
aus dem Burgenland, das mit Abstand häufigste Zielland waren die USA. Jene rund 20.000 Emigranten, die vor
1880 auswanderten, konnten statistisch nie erfasst werden.
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