Kostenloses Lerncafé wird im heurigen Jahr mit rund 12.000 Euro vom Land kofinanziert
Eisenstadt (blms) - Seit 2010 gibt es in Eisenstadt das Lerncafé der Caritas. Aktuell ist es am Domplatz
untergebracht. Im Juli haben sowohl die haupt- sowie ehrenamtlichen Mitarbeiter als auch die Schüler Pause,
aber schon im August gibt es im Zuge eines Sommerintensivprogramms die Möglichkeit, sich intensiv und vor
allem kostenlos auf das neue Schuljahr vorzubereiten. Im heurigen Jahr werde das Lerncafé in Eisenstadt
vom Land Burgenland mit rund 12.000 Euro kofinanziert, teilte Soziallandesrat Christian Illedits am 10. Juli
bei einer Pressekonferenz mit. Dadurch wird Kindern einkommensschwacher Eltern eine Nachhilfe- und Nachmittagsbetreuungsmöglichkeit
geboten. Im vergangenen Schuljahr wurden laut Caritas-Burgenland-Direktorin Edith Pinter über 90 Kinder und
Jugendliche in den insgesamt drei Lerncafés (Eisenstadt, Neusiedl am See und Oberwart) betreut.
Das Angebot der Lerncafés unterstützt die Kinder und Jugendlichen nicht nur in ihrer intellektuellen
Fortbildung, sondern fördert auch die zwischenmenschlichen Beziehungen. Diese seien von enormer Bedeutung
für die gesellschaftliche Entwicklung, erklärte Illedits. „Ich bin fest davon überzeugt, dass die
finanzielle Unterstützung einer solchen Einrichtung für unsere gesamte Gesellschaft, für unser gesamtes
gesellschaftliche Zusammenleben von ganz großer Bedeutung ist. Ein erklärtes Ziel ist es auch, das Verständnis
der Kinder füreinander zu entwickeln und zu fördern.“
„Bildung darf kein Luxus sein“
Betreut werden in den Lerncafés Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis 15 Jahren, also im schulpflichtigen
Alter, erläuterte die Caritas-Burgenland-Direktorin. Einige Kinder brauchen aus unterschiedlichen Gründen
Nachhilfe und Unterstützung, doch nicht immer ist das nötige Geld dafür da. „Bildung darf kein Luxus
sein“, hielt Pinter fest. In den Lerncafés soll den Schülerinnen und Schülern nicht nur Freude
am Lernen vermittelt werden – die Freude daran soll auch erhalten bleiben. Wichtig sei auch der ständige Kontakt
mit dem Elternhaus.
Türen an über 100 Nachmittagen in der Schulzeit geöffnet
Burgenlandweit standen 2019 die Türen der drei Lerncafés während der Schulzeit an über
100 Nachmittagen oder über 400 Stunden lang offen. „Das ist schon sehr beachtlich, das macht uns stolz, und
das soll auch zeigen, dass dieser interdisziplinäre Ansatz ein Mehrwert für unsere Jugend ist. Dazu brauchen
wir Menschen, die ihnen Zeit spenden, aber wir brauchen auch Menschen, die uns monetär unterstützen –
wie im gegenständlichen Fall der Soziallandesrat. Dafür möchten wir uns auch bedanken“, so Pinter.
Hohe Erfolgsquote
Im abgelaufenen Schuljahr haben alle Schüler des Lerncafés bis auf eine Ausnahme den Aufstieg in
die nächst höhere Klasse geschafft. In Eisenstadt habe ein Drittel der Schüler es geschafft, in
eine weiterbildende höhere Schule zu gehen, sagte die Caritas-Burgenland-Direktorin. Durch das Lerncafé
unterstütze man auch die Wirtschaft, weil man Schulabbrecher dadurch vermeide. „Daher würden wir uns
auch sehr über Unterstützung von Unternehmen freuen“, so Pinter.
Voraussetzungen
Für die Nutzung des kostenlosen Lerncafés gibt es ein paar Bedingungen: Es erfolgt ein Aufnahmegespräch
und die Einkommensgrenze wird berücksichtigt. Der Lernwunsch des Kindes muss laut Pinter ebenso gegeben sein
wie die Gruppenfähigkeit. Außerdem ist die regelmäßige Teilnahme an zwei von drei Nachmittagen
pro Woche für ein Semester verpflichtend.
Das Sommerintensivprogramm des Caritas Lerncafés in Eisenstadt startet am 5. August und findet jeweils von
Montag bis Mittwoch, jeweils von 9 bis 13 Uhr, statt. Informationen dazu sind bei Rita Kloß-Marton unter
der Telefonnummer 0676 83 730 662 erhältlich. Weitere Informationen zu den Zeiten während des Schuljahres
sowie zu den anderen beiden Lerncafés gibt es hier >
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