Einfluss des Klimawandels auf Makaken und ihr Verhalten untersucht - LH Kaiser: „Kärnten
findet auch als Bildungsstandort dank Erwähnung im ,American Journal of Primatology' Anerkennung.“
Klagenfurt (lpd) - Einmal mehr sorgt Kärnten für weltweites Aufsehen: Wie Kärntens Landeshauptmann
Peter Kaiser am 9. Juli erklärte, wurde eine maßgeblich in Kärnten durchgeführte und
international koordinierte Studie zum Thema Klimawandel in einem weltweit anerkannten Journal abgedruckt. „Konkret
hat die Lehr- und Forschungs- einrichtung der Universität Wien mit ihrer Außenstelle am Affenberg Landskron
in Kooperation mit der Universität Kyoto und der Universität Leuven eine interessante Studie in Bezug
auf die Japanmakaken veröffentlicht, welche vom weltweit angesehenen Journal „American Journal of Primatology“
abgedruckt wurde. Der Studie liegt ein ‚Meilenstein in der Verhaltensforschung‘ zu Grunde“, so Kaiser.
Die Studie – „Wie die Sonne die Reproduktion von nicht-menschlichen Primaten beeinflusst“ - „On the sunny side
of (new) life“ – ist ein Beweis dafür, dass das Klima Einfluss auf das Leben nimmt. Es wirft die Frage auf,
ob es in Zukunft günstiger sein wird im „sunny side of life“ zu leben oder ob wir andere Strategien zum Überleben
brauchen werden?
Nach Beobachtungen am Affenberg in Landskron – wo seit über 20 Jahren Japanmakaken unter semi-freien und sehr
naturnahen Bedingungen leben – wurde der Zeitpunkt der Geburten untersucht. Explizit ging es um die Einflüsse
von Umweltbedingungen auf das Alter der Mütter bei der Geburt ihres ersten Babys. Neben der Temperatur, Regen,
Gruppengröße und Geschlechterverhältnis wurde erstmals auch der Einfluss von Sonnenschein untersucht.
Die Studie ergab, dass die Sonneneinstrahlung zu Beginn der Pubertät den stärksten Einfluss hatte. Waren
Weibchen in dieser Zeit stärker der Sonneneinstrahlung ausgesetzt, so waren sie bei ihrer ersten Geburt jünger.
Für die Reproduktion in jungen Jahren spielen neben viel Sonne aber auch moderate Temperaturen eine wichtige
Rolle – das unterstreicht die Wichtigkeit des kalten Winters.
„Die nahe Verwandtschaft zwischen Makaken und Menschen soll auch Antworten auf die Frage geben, was in Zukunft
der Klimawandel mit uns macht?“, so Kaiser. Die Einrichtung in Landskron habe sich jedenfalls zu einem internationalen
beachteten Forschungsstandort entwickelt. „Kärnten unterstreicht damit einmal mehr seinen guten Ruf auf dem
Gebiet des tertiären Bildungssektors. Neben den erstmaligen Semesterstarts des Lehramtsstudiums „Bewegung
und Sport“ an der Alpen Adria Universität und der Gustav Mahler Privatuniversität für Musik des
Landes Kärntens in Klagenfurt stehen wir auch mit dem Forschungsstandort am Affenberg in Landskron in den
internationalen Schlagzeilen“, freute sich Kaiser.
Im Bereich der Verhaltensforschung arbeiten die Fakultät für Lebenswissenschaften der Universität
Wien und die Affenberg Zoobetriebsgesellschaft mbH in Villach-Landskron bereits seit 2014 zusammen. 2016 wurde
am Affenberg ein Forschungszentrum für professionelle Primatenforschung in Österreich gegründet.
Das war die Basis für die Außenstelle der Universität Wien die dieses Jahr am Affenberg offiziell
errichtet wurde.
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