Tirols Blick auf Verkehrs- und Transitmaßnahmen
Brüssel/Innsbruck (lk) - „Die Gewährleistung der Verkehrs- und Versorgungssicherheit auf Tirols
Straßen bzw. in den Ortschaften rund um die Hauptverkehrsrouten hat oberste Priorität. Die Bilanz nach
dem ersten Wochenende mit Fahrverboten im Großraum Innsbruck, Reutte und Kufstein ist, wie bereits berichtet,
zufriedenstellend. Die Ortsgebiete und das niederrangige Straßennetz konnten aufgrund der verordneten Fahrverbote
und der Überwachungsmaßnahmen staufrei gehalten werden. Ob diese Maßnahmen langfristig als Hebel
ausreichen, um Stau und Verkehrschaos zu vermeiden, wird sich in den nächsten Wochen zeigen. Sollte es erforderlich
sein, werden wir jedenfalls nachjustieren und die Fahrverbote entsprechend ergänzen“, betonte Tirols LH Günther
Platter am 9. Juli.
Zudem sei das verschärfte sektorale Fahrverbot ein maßgeblicher Schritt auch hinsichtlich der Gesundheit
der Tiroler Bevölkerung. „Die Erweiterung des sektoralen Fahrverbotes auf weitere Güterkategorien hat
zur Folge, dass insgesamt der Transitverkehr durch Tirol bzw. zwischen Kufstein/Langkampfen und Ampass eingedämmt
werden kann. Dass neueste und umweltschonendste LKW sowie Fahrzeuge mit Elektroantrieb vom Fahrverbot ausgenommen
sind, spiegelt unser Streben nach einem gesunden Tirol wider. Tirol steht für Lebensqualität, Sicherheit
und einem ausgeprägten Natur- und Umweltbewusstsein. Diese Prämissen verfolgen wir auch in unserem Handeln“,
betont LHStvin Felipe, die auch auf „Mythen“ rund um Fahrverbote und Blockabfertigungen hinweist: „Die positiven
Rückmeldungen aus der Bevölkerung unterscheiden sich von jenen auf politischer Ebene. Der Verkehr wird
schließlich nicht eingeschränkt, sondern im Sinne der Sicherheit und Lebensqualität der Bevölkerung
geleitet. Bei Einheimischen und Gästen verorten wir große Befürwortung und viel Verständnis
für diese Maßnahme.“
Dass nach mehreren Anläufen gestern, Montag, ein ExpertInnen-Treffen in Brüssel zur Verkehrssituation
am Brennerkorridor stattfand, begrüßen LH Platter und LHStvin Felipe einmal mehr: „Die von uns gesetzten
Maßnahmen wirken sich nicht nur direkt auf die Sicherheit der Verkehrsteilnehmenden sowie der Bevölkerung
aus – sie haben auch im Denken bei unseren Nachbaren einen Schalter umgelegt: Endlich haben wir es erreicht, alle
Beteiligten an einen Tisch zu bekommen. Während wir an unseren Notmaßnahmen festhalten, werden sich
grenzüberschreitende Arbeitsgruppen mit der Transit- und Verkehrsthematik intensiv befassen. Mit dem gestrigen
Treffen muss nun endlich Bewegung in die Verkehrsthematik kommen“, sagt LH Platter und betont: „Unsere Maßnahmen
betreffen schließlich nicht nur Tirol. Ich gehe nicht davon aus, dass die Bevölkerung in Bayern den
massiven Transitverkehr einfach so hinnehmen möchte.“ Als „europäische Verkehrspolitik“ bezeichnet LHStvin
Felipe das Tiroler Vorgehen: „Wir werden unsere mutige Linie entschlossen fortsetzen.“
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