Online-Werbeabgabe trifft Händler und Werber - Einfuhrumsatzsteuer für Importe von
Kleinsendungen aus Drittländern wichtiger Schritt in die richtige Richtung
Wien (wkw) - „Die Einführung der Digitalsteuer auf Online-Werbung hat mit Steuergerechtigkeit gegenüber
ausländischen Internetkonzernen leider wenig zu tun. Das Ziel ist richtig, nur dieser Weg ist absolut kontraproduktiv
und bittet die Falschen zur Kassa. Sie macht Werbung für unsere Betriebe teurer“, kritisiert Rainer Trefelik,
Handelsobmann der WK Wien. Entgegen den Plänen der Politik werden große Internet-Konzerne weiter gestärkt.
Die nächsten Schritte sind vorprogrammiert: Gleich der Vorgangsweise bei Printprodukten wird auch die Online-Werbeabgabe
von den Internet-Konzernen direkt an die werbenden Unternehmen weiterverrechnet werden.
Druck auf Betriebe steigt
Als wäre der Druck der Online-Riesen auf heimische Betriebe nicht groß genug, folgt jetzt eine Strafe
für jeden stationären Händler, der sein Geschäft digitalisiert und einen Online-Shop eingerichtet
hat. Wenn ein Unternehmen seine Aktivitäten zukünftig über Suchmaschinen und Social Media Plattformen
bewirbt, werden die erhöhten Werbekosten spürbar. „Unsere heimischen Händler sind letztlich diejenigen,
die die Online-Abgabe zahlen, während die ausländischen Online-Multis ihre in Österreich erwirtschaften
Gewinne noch immer nicht voll versteuern müssen“, so Trefelik.
Weitere Belastung für Werbewirtschaft
„Durch die Online-Werbeabgabe wird auch die heimische Werbewirtschaft weiter belastet, weil sie eine attraktive
Preisgestaltung erschwert und die Bürokratie zusätzlich erhöht“, ergänzt Martin Heimhilcher,
Information und Consulting-Obmann der WK Wien. Heimhilcher weiter: „Anstatt die Werbewirtschaft zu entlasten und
die Werbeabgabe ersatzlos zu streichen, hat die Politik eine zusätzliche Steuer auf Werbung erfunden. Am Ende
des Tages zahlen sie die kleinstrukturierten heimischen Betriebe. Steuergerechtigkeit gegenüber ausländischen
Online-Riesen wird so nicht hergestellt, ganz im Gegenteil.“ Die WK Wien fordert seit Jahren die Abschaffung der
Werbeabgabe.
Erfolg bei Kleinsendungen
Ein wichtiger und dringend nötiger Erfolg für den heimischen Handel ist der Wegfall der Umsatzsteuerbefreiung
für Kleinsendungen aus Drittstaaten. Zukünftig sind Pakete aus China oder den USA nicht mehr bis zu einem
Warenwert von 22 Euro abgabenfrei, sondern ab dem ersten Cent einfuhrumsatzsteuerpflichtig. „Ein Schritt in die
richtige Richtung. Diese Steuerbefreiung wurde häufig von internationalen Online-Händlern genutzt, um
durch falsche Deklarationen in Österreich keine Umsatzsteuer abführen zu müssen“, erklärt Trefelik.
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