Crowdsourcing-Erkenntnisse zeigen Bedarf an Ausbau analoger, mobiler und digitaler Angebote
der Demokratiebildung
Wien (pk) - Rund 850 Personen haben sich mit ihren Vorstellungen, Ideen und Wünschen, wie Demokratie
am wirkungsvollsten vermittelt werden kann, am aktuellen Crowdsourcing-Projekt des Parlaments beteiligt. Die 134
abgegebenen Antworten wurden zu Kernaussagen zusammengefasst, daraus neun Erkenntnisse gewonnen.
"Die Digitalisierung erfordert zeitgemäße Konzepte zur Beteiligung der Menschen an politischen
Themen", betont Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka. "Fortschritt bedeutet nicht nur moderne
technische Konzepte, sondern vor allem auch die Weiterentwicklung der Demokratisierung der Gesellschaft."
Am häufigsten von den Crowdsourcing-TeilnehmerInnen bekräftigt wurde, dass Bildung einen Hebel für
die demokratische Gesellschaft darstellt. Die Wissensvermittlung über Demokratie, ihre Werte und Geschichte
sollte daher so früh wie möglich beginnen und eine wichtige Rolle in der schulischen Ausbildung spielen.
Daran knüpft eine weitere Erkenntnis an, nämlich, dass gefestigtes demokratisches Bewusstsein einem lebenslangen
Prozess entspringt und es Angebote der Demokratiebildung für alle Generationen und sozialen Gruppen geben
sollte. Vorgeschlagen wurde, das Angebot der parlamentarischen Demokratievermittlung durch neue – analoge, mobile
und digitale – Formen sowie um Aspekte der Medienkompetenz und verstärkter Partizipation zu ergänzen.
Eine Möglichkeit könnte "Das Parlament on Tour" darstellen, um die Reichweite der Aktivitäten
des Parlaments zu erhöhen. Dadurch sollen Berührungspunkte mit den demokratischen Institutionen geschaffen
werden sowie die demokratische Kultur – also eine gute Umgangsform und Respekt gegenüber unterschiedlichen
zivilgesellschaftlichen Meinungen - gepflegt werden. Eine weitere Erkenntnis zielt auf neue Standards in Sachen
Transparenz ab. Demokratische Strukturen, Gesetzgebungsprozesse oder das Stimmverhalten von Abgeordneten könnten
so von BürgerInnen besser nachvollzogen werden, so die Einschätzung der "Crowd".
Die Online-Konsultation lief in der Zeit von 6. Mai bis 14. Juni 2019 und war Teil des Projekts Demokratiebildung,
in dessen Rahmen auch mehrere Workshops mit BildungsexpertInnen stattgefunden haben, um den Bedarf an didaktischen
Konzepten für Demokratievermittlung zu analysieren. Auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse werden nun weitere
Schritte für die Umsetzung künftiger Projektoptionen gesetzt.
Es war nicht das erste Mal, dass das Parlament zur Bürgerbeteiligung in dieser Form aufgerufen hat. Auch zur
Gestaltung des BesucherInnenzentrums im neuen Parlamentsgebäude wurden auf diesem Wege die Anliegen der breiten
Öffentlichkeit eingeholt. Auf der Crowdsourcing-Plattform
des Parlaments können die gesammelten Antworten und Erkenntnisse nachgelesen werden.
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