Junges Startup aus dem Pinzgau hat ein Online-Netzwerk für Bauern auf die Beine gestellt
Salzburg (lk) - Die Kuh macht Schwierigkeiten, beim Ernten werden Helfer benötigt oder das Futter reicht
nicht – Landwirte sind häufig mit solchen Fragen auf sich allein gestellt. Abhilfe schafft „Farmlifes“, eine
soziale Plattform, die Lisa Rieder und Herbert Astl aus Mittersill entwickelt haben. Beide stammen aus der Landwirtschaft
und haben dafür ein Startup-Unternehmen gegründet. „Ein mit jungen Ideen toll gemachter Service, der
vor allem die Gemeinschaft in der Landwirtschaft fördert – von Bauern für Bauern“, findet Landesrat Josef
Schwaiger.
Die Plattform verbindet Bäuerinnen und Bauern online und schafft für sie ein Medium, mit dessen Hilfe
sie nicht nur ihre Erfolge und Erlebnisse in einer landwirtschaftlich geprägten Gemeinschaft teilen können,
sondern bietet auch eine digitale Markthalle für landwirtschaftliche Güter. „Kurz gesagt: Gegenseitige
Wertschätzung und Nachbarschaftshilfe auf digitalem Weg. Die finanzielle Starthilfe mit Hilfe der Leader-Förderung
ist hier eine wertvolle Investition in die Gemeinschaft im ländlichen Raum“, so der Landesrat.
farmlifes.com auf PC und Handy
Kernstück der Community sind Hofprofile, auf denen die Nutzer ihren Hof digital darstellen, Freundschaften
schließen und Bilder und Videos vom Hofleben hochladen können. Auf dem kostenlosen Marktplatz können
Mitglieder Tiere, Futter, Maschinen und vieles mehr zum Kauf anbieten. Die neue Webpräsenz funktioniert sowohl
auf dem PC als auch auf Smartphone und Co.
Erstes soziales Netzwerk der Landwirtschaft
Das Landes-Medienzentrum (LMZ) hat mit Lisa Rieder über Hintergründe, Entstehungsgeschichte und Zukunftsaussichten
gesprochen.
LMZ: Wie seid ihr auf die Idee gekommen, das erste soziale Netzwerk der Landwirtschaft ins Leben zu rufen?
Rieder: „Geburtshelfer“ war ein Maschinenschaden bei der Ernte. Das Feld war erst halb bearbeitet, als wir dringend
ein neues Mähwerk brauchten. Auf die Schnelle fand sich aber kein Ersatz, obwohl wir in der ganzen Nachbarschaft
herumgefragt haben. Im Nachhinein hat sich herausgestellt, dass einen Ort weiter genau das benötigte Gerät
zur Verfügung gestanden wäre.
LMZ: Wie funktioniert „Farmlifes“?
Rieder: Das Netzwerk ist umkreisbasiert aufgebaut, man sieht immer die Bauern in der näheren Umgebung. So
kann man regional handeln und sich in der unmittelbaren Umgebung einfach austauschen.
LMZ: Ein gewagter Schritt für ein junges Team. Kann sich das Angebot rechnen?
Rieder: Mit Profis haben wir eine Marktanalyse gemacht und herausgefunden, dass durchaus Potenzial besteht. Wir
haben ein Konzept erstellt, wie es gut funktionieren kann und uns dann eine Agentur zur technischen Umsetzung gesucht.
Für den Start haben wir Unterstützung vom Land und der EU über das Leader-Programm bekommen. In
Zukunft soll sich das Angebot durch Werbung und Sponsoren tragen. Und wir wollen über Salzburg und Tirol hinaus
in Richtung der anderen Bundesländer weiterwachsen.
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