Schallenberg: "Eindrucksvoller Reichtum, den es zu fördern gilt" – 10 Jahre
Immaterielles Kulturerbe in Österreich
Wien (bka) - Am 9. Juli vor genau 10 Jahren hat Österreich das Übereinkommen zur Erhaltung
des immateriellen Kulturerbes unterzeichnet. Mit der Umsetzung der Inhalte wurde die Österreichische UNESCO-Kommission
beauftragt. Die Bandbreite des lebendigen Kulturerbes in Österreich ist groß: Der Bogen spannt sich
von der Blattgoldherstellung, der Schmiedekunst, dem Salzburger Marionettentheater, der Rieselbewässerung
im Tiroler Oberland bis zu den Bräuchen der Berg- und Hüttenleute an der Steirischen Eisenstraße.
"10 Jahre immaterielles Kulturerbe in Österreich ist der Blick auf eine Erfolgsgeschichte: Die rund 100
gelisteten Elemente im Nationalen Verzeichnis sind Zeugnis eines eindrucksvollen Reichtums kultureller Ausdrucksformen
in Österreich, den es zu fördern und zu nützen gilt", so Bundesminister Alexander Schallenberg.
Durch den Brand von Notre Dame in diesem Frühjahr wurde beispielsweise das handwerkliche Können der österreichischen
Dombauhütten einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. "Mit der über mehrere Generationen gewachsenen
Erfahrung und der Kreativität der Traditionsträger haben wir auch beeindruckende internationale Erfolge
gefeiert", so der Minister.
"Durch die Sichtbarmachung von bislang oft im Verborgenen existierender Bräuche und Praktiken entstand
und entsteht ein neues Verständnis für regionale Besonderheiten und alte Handwerkstechniken. Durch die
Listung im Nationalen Verzeichnis wird das Bewusstsein in der Öffentlichkeit und unter den Trägern sehr
gestärkt", ergänzt Sabine Haag, Präsidentin der Österreichischen UNESCO-Kommission.
Das Nationale Verzeichnis für immaterielles Kulturerbe wurde 2010 von der Österreichischen UNESCO-Kommission
eröffnet und listet mittlerweile 117 Elemente. Dieses Erfolgsprojekt dokumentiert die große Vielfalt
an lebendigem Kulturerbe in Österreich und gilt international als Vorbild.
Internationale Erfolge
5 Elemente sind auf der Internationalen Repräsentativen UNESCO-Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit
gelistet: Das Wissen im Umgang mit Lawinengefahr, die Handwerkstechnik des Blaudrucks, die Falknerei, der Imster
Schemenlauf sowie die Hohe Schule und Klassische Reitkunst der Spanischen Hofreitschule. Weiters wurden 2016 drei
österreichische Handwerkszentren in das internationale UNESCO-Register guter Praxisbeispiele für die
Erhaltung des immateriellen Kulturerbes aufgenommen: Der Werkraum Bregenzerwald, das Textile Zentrum Haslach und
das Hand.Werk.Haus Salzkammergut. Alle 3 Initiativen setzen regional-spezifische Maßnahmen zur Erhaltung
und kreativen Weitergabe von traditionellem Handwerk.
Handwerksstudie / ORF III Sendereihe
Zu den Erfolgen zählen weiters die gemeinsam von Bundeskanzleramt, Bundesministerium für Bildung,
Wissenschaft und Forschung sowie der Wirtschaftskammer Österreich beauftragte Studie "Traditionelles
Handwerk als immaterielles Kulturerbe und Wirtschaftsfaktor", die Etablierung des Dokumentationszentrums "Traditionelle
und komplementäre Heilmethoden in Österreich" sowie die anlässlich des Jubiläumsjahres
präsentierte Good-Practice Sammlung. Ab Herbst 2019 berichtet ORF III in einer zehnteiligen Sendereihe über
das immaterielle Kulturerbe in Österreich.
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