Vorjahreszahlen erneut übertroffen: Plus 19,3 Millionen Fahrgäste – Güterverkehr
gestiegen
Wien (schienencontrol) - 309,9 Millionen Fahrgäste in Österreich befördert, Pünktlichkeit
der Züge weiter auf hohem Niveau, Verkehrsleistung im Güterverkehr übertrifft Wert von 2017 – das
ist die erfreuliche Bilanz der Schienen-Control für 2018, die Geschäftsführerin Maria-Theresia Röhsler
am 9. Juli in einer Pressekonferenz präsentierte. Die Regulierungsbehörde sorgte auch vergangenes
Jahr mit der Bearbeitung von wettbewerbsrechtlichen Fragestellungen für einen fairen Wettbewerb und damit
für eine bessere und erfolgreichere Bahn.
Alles auf Schiene im Personenverkehr: Starkes Wachstum bei Fahrgästen und Personenkilometern
Mit 309,9 Millionen Fahrgästen 2018 wurde der bisherige Höchstwert des Jahres 2017 (290,6 Millionen)
abermals übertroffen, und zwar um 6,6 Prozent. Auch die zurückgelegten Personenkilometer sind signifikant
gestiegen. Statistisch betrachtet hat vergangenes Jahr jede Österreicherin bzw. jeder Österreicher durchschnittlich
1.505 Kilometer mit der Bahn zurückgelegt; im Jahr davor waren es noch 1.435 Kilometer. Damit war Österreich
abermals Bahnland Nummer 1 innerhalb der Europäischen Union. „Ausschlaggebend dafür, dass das Wachstum
an Reisenden und Personenkilometern 2018 wesentlich stärker als in den Vorjahren ausfällt, ist vor allem
das erweiterte Angebot im Nahverkehr rund um die Ballungszentren“, so Röhsler.
2018 waren 16 Eisenbahnunternehmen im Personenverkehr tätig. Die ÖBB Personenverkehr, als größte
Bahn, steigerte die Zahl der Fahrgäste gegenüber 2017 um 6,4 Prozent - insgesamt fuhren vergangenes Jahr
261 Millionen Reisende mit Zügen der ÖBB. Die Mitbewerber konnten 2018 ihre Marktanteile bei der Anzahl
der Reisenden und den Personenkilometern etwas steigern (um 0,2 bzw. 1,9 Prozentpunkte). Bei den Personenzugkilometern
war der Anstieg mit 3,1 Prozentpunkten am stärksten.
Die generell hohe Pünktlichkeit der Züge im Personenverkehr sorgt dafür, dass die Bahn bei den Österreicherinnen
und Österreichern eine attraktive Alternative zum Auto darstellt. 2018 waren 95,8 Prozent aller Züge
pünktlich; im Nahverkehr sogar 96,3 Prozent.
Marktentwicklung Schienengüterverkehr: Verkehrsleistung 2018 gestiegen
Der Schienengüterverkehr entwickelte sich 2018 gegenläufig: Bei den transportierten Gütern verzeichnete
man einerseits mit 117,9 Millionen Nettotonnen im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang von 0,8 Prozent (2017:
118,8 Millionen Nettotonnen). Gleichzeitig ist die Transportleistung von Gütern (die sog. „Verkehrsleistung“)
mit rund 23,7 Milliarden Nettotonnenkilometern neuerlich angewachsen und überstieg so den Rekordwert von 2017
(23,5 Milliarden). Insgesamt 39 Bahnunternehmen waren 2018 im Güterverkehr zugelassen.
Die ÖBB-Güterverkehrstochter „Rail Cargo Austria“ (RCA) hat weiterhin den größten Marktanteil.
Ihre Mitbewerber konnten 2018 aber weiter aufholen und ihre Marktanteile sowohl beim Aufkommen (Nettotonnen) als
auch bei der Verkehrsleistung (Nettotonnenkilometer) vergrößern. Stärkster Mitbewerber war 2018
die „Lokomotion“ mit knapp fünf Prozent, gefolgt von der LTE Group mit 4,37 Prozent und der TX Logistik Austria
(TXL) mit rund vier Prozent.
Bei den Streckenkategorien ist die Entwicklung der Marktanteile der Mitbewerber unterschiedlich: Während sie
im Jahr 2018 auf den meisten Streckenkategorien Zuwächse verzeichneten, sind diese im Ergänzungsnetz
rückläufig und blieben im sonstigen Kernnetz stabil. Die Marktanteile auf der Brennerachse sind nach
einem Rückgang 2017 im Jahr 2018 wieder gestiegen. Auf der Westachse haben die Mitbewerber trotz insgesamt
gleichbleibender Verkehrsleistung mit knapp fünf Prozentpunkten signifikant zugelegt. Grund dafür ist
der Eintritt neuer Mitbewerber. „Das zeigt, dass der Wettbewerb zwischen ÖBB und anderen Anbietern gut funktioniert“,
so Röhsler.
2018 arbeitsreiches Jahr: Schwerpunkte der Regulierungsarbeit
Die Schienen-Control blickt auf ein arbeitsreiches Jahr 2018 zurück, in dem zahlreiche wettbewerbsrechtliche
Fragestellungen in Verfahren behandelt wurden. Im Bahnstrombereich verfügte die Schienen-Control Kommission
per Bescheid vom November 2018 eine Tarifsenkung gegenüber dem Infrastrukturbetreiber. Die Schienen-Control
Kommission befasste sich im Rahmen mehrerer Verfahren mit dem Fahrkartenverkauf im Hauptbahnhof Wien, im Bahnhof
Wien Praterstern und im Hauptbahnhof Linz. Beim Hauptbahnhof Wien wurde beispielsweise der Zugang zu einem Fahrkartenverkaufslokal
angeordnet. Weitere Themen der Regulierungsarbeit waren u.a. Konflikte bei der Zuweisung von Zugtrassen für
den Fahrplan 2019 und die Prüfung von Entgelten für Containerterminals.
Über die Schienen-Control
Die Schienen-Control GmbH ist einerseits die Regulierungsbehörde für den Schienenverkehrsmarkt und andererseits
ist die Agentur für Passagier und Fahrgastrechte (kurz apf genannt) als verkehrsträgerübergreifende
Schlichtungsstelle bei der Schienen-Control GmbH angesiedelt.
Als Regulierungsbehörde kontrolliert sie den Wettbewerb und den freien Zugang zur Schiene zu angemessenen
Preisen. Damit ermöglicht und unterstützt die Schienen-Control einen fairen Wettbewerb für eine
bessere und erfolgreichere Bahn.
Als Schlichtungsstelle verhilft die apf Passagieren und Fahrgästen von Bahn, Bus, Schiff und Flugzeug kostenlos
und provisionsfrei zu ihrem Recht. So sorgt die Servicestelle des Verkehrsministeriums für mehr Information
und Rechtssicherheit im Öffentlichen Verkehr.
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