Eichtinger, Zwazl: Blau-gelbe Wohnbaustrategie setzt Impulse für Wirtschaft und Ortskerne
St. Pölten (nlk) - Als „zeitgemäß und wirtschaftsfreundlich“ erachtet die Wirtschaftskammer Niederösterreich
(WKNÖ) die Maßnahmen der „blau-gelben Wohnbaustrategie“ für die Wirtschaft. „Bei Gewerbeausübungen
im Mietbereich und im Eigentumsbereich entfallen künftig Teilrückzahlungen. Wer etwa in seiner 80 Quadratmeter
großen Eigentumswohnung ein zwölf Quadratmeter Büro hat, erspart sich in Zukunft 4.000 bis 6.000
Euro an Rückzahlungen“, erklärt Landesrat Martin Eichtinger. Auch die Digitalisierung werde vorangetrieben,
um mehr Home-Office zu ermöglichen. „Die Digitalisierung bringt es mit sich, dass das Büro zu Hause immer
häufiger anzutreffen ist“, weist WKNÖ-Präsidentin Sonja Zwazl darauf hin, „dass in Niederösterreich
mindestens jeder zehnte aktive Gewerbetreibende direkt oder indirekt von dieser Neuregelung positiv betroffen sein
wird.“
Neu in Niederösterreich ist das Bauherrenmodell. „Das bedeutet, dass auch gewerbliche Bauträger zukünftig
die Möglichkeit haben, im Rahmen der Sanierung Förderungen zu beantragen, wenn sie in bisher nicht für
Wohnzwecke genutzte leerstehende Gebäude in Ortszentren, wie Kinos, Verwaltungsgebäude oder Gasthäuser
Mietwohnungen einbauen. Ziel ist es, dass die bereits bestehende Bausubstanz in den Ortskernen saniert und für
Wohnungen genutzt werden“, so Landesrat Martin Eichtinger. „Die Öffnung der Förderlandschaft entspricht
unserem Wirtschaftsparlaments-Antrag aus 2016“, begrüßt Präsidentin Zwazl die neue Maßnahme.
Für die Belebung der Ortskerne wird es eine weitere Unterstützung geben: „Wir wollen auch in das Herz
unserer Gemeinden und Städte investieren, deshalb fördern wir erstmals Geschäftsflächen, die
im Erdgeschoss eines Wohngebäudes sind, maximal 130 Quadratmeter groß sind und im Ortskern liegen“,
stellt Eichtinger vor und ergänzt: „Bis zu rund 130.000 Euro an Haftungsdarlehen kann für eine Geschäftsfläche
von maximal 130 Quadratmetern ausgeschöpft werden. Wir wollen damit den Nahversorgern unter die Arme greifen.“
Die Richtlinien werden ab 1. Oktober umgesetzt.
Präsidentin Sonja Zwazl sieht darin eine große Chance für die Revitalisierung der Ortszentren:
„Wenn 99 Prozent der Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher für die Erhaltung lebendiger
Ortskerne sind, so zeigt das den großen Stellenwert auf, der dieser Maßnahme beizumessen ist.“
Speziell für Jüngere hat das Land Niederösterreich seit 2013 ein eigenes Fördermodell entwickelt.
„Das Modell ‚Junges Wohnen‘ wird nun noch stärker umgesetzt, weil die Nachfrage sehr hoch ist. Über 630
Wohnungen wurden bereits fertiggestellt und insgesamt 1.664 Wohnungen wurden insgesamt bewilligt“, so Landesrat
Eichtinger. Diese Wohnform ist für junge Menschen bis zum 35. Lebensjahr besonders attraktiv, aufgrund des
geringen Eigenfinanzierungsbeitrages von maximal 4.000 Euro. Die Wohnungen haben eine maximale Größe
von 60 Quadratmetern. Präsidentin Zwazl betont in diesem Zusammenhang, dass „die Zukunft der Wirtschaft, die
permanente Verbesserung der Chancen für die Jugend ist“. Junges Wohnen sei ein wichtiger Schritt dafür.
|