Gemeinsam mit der Kinder- und Jugendhilfe bietet das Projekt „HomebasE“ des Roten Kreuzes Wohnungsakquise
und Betreuung für junge Erwachsene
Innsbruck (lk) - Eine Wohnung in Innsbruck. Beim Anklopfen öffnet Lukas* die Tür und lädt
LRin Gabriele Fischer, zuständig für die Kinder- und Jugendhilfe des Landes, stolz in seine neuen vier
Wände ein, die er erst vor kurzem bezogen hat. Er ist der erste Klient, der im Rahmen des vom Land Tirol geförderten
Projekts „HomebasE“ des Österreichischen Roten Kreuzes Landesverband Tirol (ÖRK) betreut wird. „‚HomebasE‘
unterstützt junge Erwachsene beim Sprung ins eigenständige Leben. Diese Jugendlichen haben unterschiedliche
Krisen hinter sich und wurden zuvor im Rahmen der stationären Angebote der Kinder- und Jugendhilfe betreut“,
erläutert LRin Fischer. Lukas wohnte bisher in einer Einrichtung des Betreuten Wohnens für Jugendliche,
wo er bereits erfolgreich die Weichen für sein weiteres Leben gelegt hat – denn er hat kürzlich nicht
nur die eigene Wohnung bezogen, sondern startete fast zeitgleich mit seinem neuen Job.
„Wir haben die Erfahrung gemacht, dass sich junge Menschen am Wohnungsmarkt ohne Unterstützung sehr schwer
durchsetzen. Die Nachfrage nach Wohnraum ist groß und viele Vermieterinnen und Vermieter haben Bedenken,
ihre Wohnung jungen Erwachsenen zu überlassen“, weiß Projektleiterin Barbara Strele vom ÖRK. Und
da kommt das Projekt „HomebasE“ ins Spiel: Das ÖRK übernimmt Akquise, Anmietung und Untervermietung an
die jungen Erwachsenen, gewährleistet so die regelmäßigen Mietzahlungen und ist kompetenter Ansprechpartner
für die VermieterInnen. „Gleichzeitig werden die jungen Menschen professionell durch qualifizierte Fachkräfte
der Kinder- und Jugendhilfe in die Selbstständigkeit begleitet“, informiert Strele. Durch diese Form der Betreuung
können sie aus der Vollen Erziehung entlassen werden, was eine raschere Nachbesetzung der Plätze im Betreuten
Wohnen oder Übergangswohnen der Kinder- und Jugendhilfe ermöglicht. Das Land Tirol unterstützt das
Projekt „HomebasE“ mit 26.000 Euro.
Stimmt die Vermieterin oder der Vermieter zu, kann der Mietvertrag während oder nach Ablauf des ersten Jahres
auf die jungen Erwachsenen übergehen, ansonsten wird das Mietverhältnis einvernehmlich aufgelöst.
„Seit Beginn des Projekts am 1. Mai dieses Jahres haben wir drei Wohnungen angemietet. Wir planen in der Pilotphase
die Betreuung von insgesamt zehn Klientinnen und Klienten und sind daher auf der Suche nach weiteren Wohnungen“,
berichtet Elke Heidegger, zuständig für die Wohnungsakquise im Rahmen des Projekts „HomebasE“. Ein inhaltlich
ähnlich ausgelegtes Projekt des Österreichischen Roten Kreuzes Landesverband Tirol ist Shakan – dieses
ist auf ehemals unbegleitete minderjährige Flüchtlinge ausgerichtet.
Lukas hat sich inzwischen gut eingelebt, sein Betreuer kommt regelmäßig vorbei und unterstützt
ihn unter anderem bei Behördengängen. „Ich führe ein eigenständiges Leben mit Stützrädern“,
sagt er augenzwinkernd. Nach drei Monaten werden sie entscheiden, ob es einer weiteren Unterstützung bedarf.
*) Name geändert
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