NR-Präsident Sobotka: Die Entwicklung hin zur Mondlandung und das spektakuläre Ereignis
waren zugleich Ausgangpunkte vieler technischer Entwicklungen
Wien (pk) – Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka und Münze Österreich luden am 17. Juli
gemeinsam zur Präsentation der Münzserie "Der Traum vom Fliegen" 50 Jahre Mondlandung in das
Leopold Museum. Die Münzserie erinnert an den Tag, als die Menschheit der Wirklichkeit des Universums so nahekam
wie nie davor und spannt einen weiten Bogen von den ersten kühnen Versuchen bis zur Allgegenwart des Menschen
in höheren Sphären. "Ich kann mich noch ganz genau erinnern, wo ich damals war. Ich war ein Bub
und wir waren gerade an der Ostsee, als dieses epochale Ereignis sich ereignete. Ich saß wie gebannt vor
dem Fernseher – so wie auch 600 Millionen ZuseherInnen in der ganzen Welt", schilderte NR-Präsident Wolfgang
Sobotka seine Eindrücke der damaligen Ereignisse in seiner Begrüßungsrede.
Die Mondlandung vor 50 Jahren sei in der Tat ein großer Schritt für die Menschen gewesen. Dieses Ereignis
habe unsere Gesellschaft nachhaltig geprägt und verändert. "Die Entwicklung hin zur Mondlandung
und dieses spektakuläre Ereignis selbst waren zugleich Ausgangpunkte vieler technischer Entwicklungen. Digitalisierung
stellt uns heute vor große Herausforderungen, die wir noch nicht zur Gänze absehen können. Wie
gehen wir mit den Daten um? Wie gehen wir mit Weltraummüll um? Diesen Herausforderungen werden wir uns stellen
und das Parlament wird ein Ort des konstruktiven Diskurses sein", manifestierte Sobotka. Er dankte der Münze
Österreich AG für die Präsentation der Gedenkmünze, es sei wichtig, österreichische Präzisionsarbeit
vor den Vorhang zu holen.
Die Gedenkmünze ist ein Teil einer Serie, die heuer und nächstes Jahr vorgestellt werden. Der Generaldirektor
der Münze Österreich AG Gerhard Starisch erklärte in seiner Präsentation, dass es sich durch
die Wölbung und den Farbdruck im Inneren um eine einzigartige Münze handelt.
Nidetzky: Ich denke, wir hatten nie wieder eine hohe SeherInnenbeteiligung um solch eine Uhrzeit
Die erste Mondlandung 1969 war auch ein Medienereignis, die Liveübertragung wurde von bis zu 600 Millionen
Menschen weltweit im TV gesehen. Der ORF übertrug in einer 28 Stunden und 18 Minuten langen Sendung und der
Moderator war unter anderem Peter Nidetzky. Er berichtete gemeinsam mit dem ehemaligen Raumfahrer Franz Viehböck
über die Ereignisse der damaligen Zeit.
"Wir wussten damals schon recht genau, was wann wo passieren wird. Auch die Zeiten hatten gepasst. Doch die
USA wollten auf die Primetime in ihrem Land warten – und das hieß für uns zwei, drei Uhr morgens",
erzählt Peter Nidetzky die Situation damals. "Es war eine unglaubliche aufregende Zeit und ich war Wochen
vorher in den USA, um Aufnahmen zu machen. Da standen die Computer und hatten die Größe von Autobussen.
Es war für mich schon ein wirklich einzigartiges Ereignis, selbst live dabei zu sein. Ich bin überzeugt,
dass wir so eine SeherInnenbeteiligung um solch eine Uhrzeit weder vorher noch nachher je wieder hatten."
Viehböck: Nach der Mondlandung war mir klar – ich will Astronaut werden
Astronaut Franz Viehböck erzählt von seiner Begeisterung, als sich die Mondplandung ereignete. "Ich
war damals sehr inspiriert und natürlich fasziniert, dass etwas in die Höhe geschossen wurde. Ich wollte
Astronaut werden. Als ich Student war, habe ich mich beworben. Wir wurden in Russland trainiert und mussten sehr
viel lernen. Sprache, technisches Wissen, Stressbewältigung, Umgang in Krisensituationen und vieles mehr mussten
wir immer wieder durchgehen. Und natürlich war die mentale und körperliche Fitness ein wichtiger Punkt",
so der ehemalige Astronaut.
Mehrere von Viehböck im All durchgeführten Experimenten brachten die Grundlagenforschung für heutige
Fortschritte in der Medizin, Geologie, Pharmaindustrie. "Ich bin ein Botschafter für den Weltraum. Ich
versuche, das Thema Forschung und Technologie zu forcieren und auch Nachwuchskräfte zu begeistern. Der Klimaschutz
ist hier besonders wichtig – denn man sieht von oben genau die Schäden, die wir Menschen bereits angerichtet
haben. Es ist sehr dramatisch", so Viehböck.
Journalistin Claudia Schubert moderierte den Abend. Die Münze "50 Jahre Mondlandung" ist die erste
derart gewölbte Schüsselprägung der Münze Österreich. Das heißt, die eine Seite
der Münze wölbt sich nach außen: ganz wie die reale Mondlandschaft, die auf ihr abgebildet ist.
Die andere Seite ist nach innen gebogen und birgt in sich die Szenerie mit Mondlandefähre und Astronaut; zudem
leuchtet im Dunkeln der farbig bedruckte Planet Erde aus ihr heraus.
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