LH Mikl-Leitner: Begrünungsoffensive für 10.000 Häuser, Wohnungen und Gärten
St. Pölten (nlk) - Im Rahmen der blau-gelben Wohnbaustrategie wird nun mit einer Begrünungsoffensive
ein weiterer ökologischer Schwerpunkt gesetzt: Pro Jahr sollen rund 10.000 Häuser, Wohnungen und Gärten
noch grüner und ökologischer gestaltet werden, informierte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner am 18. Juli
in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Landesrat Martin Eichtinger, dem NÖ Landesgruppenobmann des österreichischen
Verbandes gemeinnütziger Bauvereinigungen, Manfred Damberger, und dem Aufsichtsrats-Vorsitzenden von „Natur
im Garten“, Christian Rädler.
„Wir wollen unseren Landsleuten Anreize und Möglichkeiten zur Beteiligung in die Hand geben, damit sie konkrete
Schritte für eine nachhaltige und saubere Energiezukunft setzen können“, betonte Mikl-Leitner. Wer sein
Haus mit einem begrünten Dach ausstattet, bekommt im Rahmen der NÖ Wohnbauförderung bereits ein
Förderdarlehen von bis zu 1.500 Euro. „In Zukunft wird dieses Förderdarlehen auch auf begrünte Fassaden
ausgeweitet und zwar egal ob neu gebaut oder im Zuge einer Sanierung“, informierte die Landeshauptfrau. Darüber
hinaus gibt es für passiven Sonnenschutz wie etwa Markisen oder Rollläden ab 1. Oktober 2019 ein zusätzliches
Förderdarlehen von bis zu 1.500 Euro.
Begrünte Fassaden werden nun auch im gemeinnützigen Wohnbau gefördert. Weiters können Genossenschaften
für das Gestalten ihrer Grünflächen eine „Natur im Garten“-Beratung in Anspruch nehmen. Mikl-Leitner:
„Mit dieser Kooperation wollen wir sicherstellen, dass die geförderten Wohnungen des Landes noch mehr grüne
Fassaden und Dächer erhalten und noch mehr nachhaltig gestaltete Grünflächen entstehen.“ Gemeinsam
mit den Genossenschaften und Natur im Garten habe man auch eine neue „Natur-im-Garten-Wohnbau-Plakette“ ins Leben
gerufen. Vergeben wird dieses Gütesiegel, wenn Grünflächen für eine Wohnhausanlage oder ein
Reihenaus nach ökologischen Kriterien errichtet werden.
Landesrat Martin Eichtinger sagte, begrünte Dächer hätten den 10-fachen Kühlungseffekt im Vergleich
zu einer “nackten Dachabdichtung“. Niederösterreich zähle beim ökologischen Wohnbau auch zu den
Pionieren und Vorreitern“. Global 2000 habe Niederösterreich im Vorjahr bei einem österreichweiten Wohnbaucheck
als Vorreiter für seine Umsetzung im nachhaltigen Wohnbau ausgezeichnet. Feste fossile Brennstoffe würden
im geförderten Wohnbau bereits seit 2005 nicht mehr aus der Wohnbauförderung unterstützt. Darüber
hinaus habe Niederösterreich seit Anfang dieses Jahres ein Ölkesselverbot für alle Neubauten gesetzlich
verankert. „Seit 1. Mai dieses Jahres fördern wir mit bis zu 3.000 Euro den Umstieg von Ölheizkesseln
auf alternative Energieformen“, so Eichtinger. Das Land Niederösterreich habe sich auch dafür eingesetzt,
dass die Bundesförderung in der Höhe von 5.000 Euro fortgesetzt werde und weiterhin mit dem NÖ Bonus
in der Höhe von 3.000 Euro kombinierbar sei. Das Land Niederösterreich unterstütze zudem Projekte
in der Wohnbauforschung, die innovative Maßnahme für nachhaltiges und ökologisches Bauen erarbeiten,
so Eichtinger abschließend.
Manfred Damberger erinnerte daran, dass die Genossenschaften rund 140.000 Wohneinheiten in Niederösterreich
verwalten. Man wolle die Bewohnerinnen und Bewohner davon überzeugen, wie schön naturnahe Gestaltung
von Gärten und Balkonen sein könne. Viele Projekte würden von der NÖ Wohnbauforschung begleitet,
so Damberger. Es gehe auch darum, welche Maßnahmen und Techniken bei der Begrünung von Dächern
und Fassaden zur Anwendung kommen.
„Natur im Garten feiert heuer das 20-Jahr-Jubiläum und seit der Gründung hat sich am Grundgedanken nur
wenig geändert: Klima- und Umweltschutz voranzutreiben, lokal zu handeln und dabei im eigenen Garten zu beginnen“,
so Christian Rädler. Die Aktion „Natur im Garten“ biete sowohl Mietern als auch Genossenschaften Information
und Beratung an. Rädler sprach sich auch dafür aus, dass jedes Haus einer Genossenschaft ein eigenes
Nützlingshotel bekomme - auf der GARTEN TULLN wurde kürzlich das größte Nützlingshotel
der Welt errichtet - und durch mehr Grünflächen eine größere Artenvielfalt gewährleistet
werde.
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