Studie zur Technikfolgenabschätzung von Anwendungen für Elektrizitätsspeicherung
auf Parlaments-Website verfügbar
Wien (pk) - Der Ausbau der erneuerbaren Energien, um in Zukunft über ein nachhaltiges, dekarbonisiertes
Energiesystem zu verfügen, beschäftigt zunehmend auch die Gesetzgebung. Die Einführung von neuen
Technologien oder die Errichtung von großtechnischen Anlagen bringt allerdings neben neuen technischen Optionen
und gesellschaftlichen Chancen auch Unsicherheiten und Risiken mit sich. Das gilt auch für eine zentrale Frage
der Energiegewinnung, nämlich, wie aus Wasser, Sonne und Wind gewonnener Strom für eine spätere
Nutzung zwischengespeichert werden kann. Den für die Zwischenspeicherung verwendeten Technologien kommt damit
eine Schlüsselrolle für die Energiewende zu. Das Institut für Technikfolgen-Abschätzung der
Österreichischen Akademie der Wissenschaften hat gemeinsam mit dem Austrian Institute of Technology Center
for Innovation Systems & Policy im Auftrag des österreichischen Parlaments eine Studie dazu erstellt.
Der Endbericht dazu ist nun auf der Website des Österreichischen Parlaments zu finden als pdf: https://parl.at/lhLEo
Studie beleuchtet sechs für Österreich relevante Anwendungsformen von Speichertechnologien
Zwischenspeicher für elektrische Energie ermöglichen eine zeitliche Entkopplung von Angebot und Bedarf
und tragen damit auch zur besseren Nutzung von Wind- und Solarstrom bei. Die vorliegende Studie gibt einen ersten
Überblick über die Fragen, die mit der Entwicklung solcher Zwischenspeicher verbunden sind. Prinzipiell
stehen vier Technologien zur Speicherung von elektrischer Energie zur Verfügung: Mechanische Speicher (z.
B. Pumpspeicherkraftwerke), elektrochemische Speicher (z. B. Batterien), elektrische Speicher (z. B. Kondensatoren)
und chemische Speicher (z. B. Wasserstoff/Brennstoffzelle). Für diese gibt es eine Reihe von unterschiedlichen
Anwendungsformen. Sechs dieser Anwendungen werden im Bericht näher beschrieben, da sie für Österreich
gegenwärtig als besonders relevant eingeschätzt werden: Pumpspeicher, stationäre Batterie im Haus
mit Photovoltaik-(PV)-Anlage, virtueller Großspeicher bzw. Pooling, Batteriekraftwerk, industrielles Batteriespeichersystem
sowie die mobile Anwendung im Bereich Elektrofahrzeuge.
Die Studie zeichnet dabei ein sehr differenziertes Bild der Zukunft elektrischer Speichersystemen, was nicht zuletzt
mit der großen Diversität der unter diesem Begriff zusammengefassten Technologien und Anwendungsformen
zusammenhängt. Folgen und Einsatzmöglichkeiten sind daher laut den AutorInnen der Studie sehr unterschiedlich
einzuschätzen. Elektrische Speichersysteme stellen für sie zudem nur eine von mehreren Optionen dar,
die zusammen betrachtet werden müssen, um die Herausforderungen des sich langsam entwickelnden dekarbonisierten
Energiesystems zu meistern. Aus diesen beiden Erkenntnissen folgt für die ForscherInnen, dass elektrische
Speichersysteme nur ein Element der zukünftigen technologischen und organisatorischen Entwicklung sein werden.
Eine weitere Schlussfolgerung lautet, dass es großen und vielfältigen Forschungsbedarf auf nationaler
aber auch internationaler Ebene gibt, um alle Elemente optimal aufeinander abzustimmen. Dabei gehe es nicht nur
um technische Entwicklung, sondern auch um sozialwissenschaftliche, juristische, ökonomische und ökologische
Abschätzungen, mit anderen Worten, um eine inter- und transdisziplinäre Aufgabe, halten die StudienautorInnen
fest.
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