Schallenberg bei der Eröffnung der Bregenzer Festspiele
Bregenz/Wien (bka) - Bundesminister Alexander Schallenberg hielt anlässlich der Eröffnung der
Bregenzer Festspiele am 17. Juli eine Rede, worin er von einer Bühne sprach, "die längst zur
künstlerischen Visitenkarte Österreichs in der ganzen Welt" geworden sei: "Auf ihr ist die
klassische Oper genauso zu Hause wie das moderne Theater. Die Festspiele sind zurecht für uns alle etwas ganz
Besonderes, und das zurecht!" Sie seien "wie eine Oase, die uns Gäste und Zuschauer einlädt,
ein wenig zu rasten und auszusteigen aus dem Lärm und dem Trubel des Alltags. Und gleichermaßen laden
diese Momente auch ein, aufzutanken und sich inspirieren zu lassen."
"Nach getaner Arbeit ein Kunstwerk genießen"
Die Festspiele seien "wie große multilaterale Zusammenkünfte, wobei Menschen mit den unterschiedlichsten
Hintergründen für einige Tage zusammenkommen und sich austauschen. In der Kunst geht es um die Ermöglichung
des Schönen, um das Schöpferische und um die Sicherstellung ihrer eigenen Freiheit durch Abgrenzung,
Disruption und manchmal auch Verstörung. Bei den Festspielen kann man nach getaner Arbeit ein Kunstwerk genießen",
so der Kunst- und Kulturminister, der "als besondere Ehre und Auszeichnung" empfand, sich im Rahmen der
feierlichen Eröffnung ans Publikum wenden zu dürfen.
Dank an Mütter und Väter der Festspieltradition
"Neben ihrem Charakter als internationale Oasen sind Festspiele auch ein Ort der Selbstvergewisserung,
dass es auf diesem Kontinent etwas Gemeinsames, etwas Verbindendes gibt, nämlich die Kunst", erläuterte
Schallenberg. Er verwies auf die bevorstehende, dreimalige Aufführung von "Don Quichotte", einem
"überragenden historischen Stoff, der immer wieder aus Neue begeistern" könne: "Er berührt
uns, weil man sich da und dort ein wenig ertappt und erkannt fühlt. Und weil man sich in der Abfolge aus scheinbaren
Erfolgen und herben Rückschlägen wiedererkennen kann." Die sprichwörtlichen Mühlen des
Don Quichotte seien heute die oft hasserfüllten Debatten im öffentlichen Raum, in den Sozialen Medien:
"Am Ende drohen die Suche nach Wahrheit, der Blick für das Gemeinsame, Toleranz und Respekt vor unserem
Nächsten auf der Stecke zu bleiben", sagte Alexander Schallenberg abschließend. Seinen Dank richtete
er an die "Mütter und Väter der großen und erfolgreichen Tradition, die diesen schönen
Festspielsommer in Bregenz ermöglichen".
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