Wien (statistik austria) - Die Inflationsrate für Juni 2019 lag bei 1,6%, wie aus Berechnungen von Statistik
Austria hervorgeht (Mai 2019: 1,7%). Ausschlaggebend für den Rückgang waren Treibstoffe, die sich im
Jahresabstand verbilligten, nachdem sie sich im Mai noch verteuert hatten. Als massive Preistreiber zeigten sich
die Preise für Wohnung, Wasser und Energie, gefolgt von jenen für Restaurants und Hotels.
Der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2015 (VPI 2015) lag für den Monat Juni 2019 bei 106,8. Gegenüber
dem Vormonat Mai stieg das durchschnittliche Preisniveau um 0,1%.
Ohne Preise für Wohnen und für Restaurants hätte die Inflation 0,6% betragen
Die Preise für Wohnung, Wasser, Energie stiegen im Jahresvergleich durchschnittlich um 3,1%. Sie beeinflussten
die allgemeine Teuerung mit +0,61 Prozentpunkten und waren damit stärkster Preistreiber im Jahresabstand.
Für die Instandhaltung von Wohnungen wuchsen die Kosten um 3,4% (Einfluss: +0,21 Prozentpunkte), Mieten stiegen
um 3,3% (Einfluss: +0,18 Prozentpunkte). Die Preisentwicklung der Haushaltsenergie (durchschnittlich +3,3%; Einfluss:
+0,14 Prozentpunkte) wurde zum größten Teil von höheren Strompreisen geprägt (+5,3%; Einfluss:
+0,11 Prozentpunkte). Während die Preise für feste Brennstoffe (+4,4%), Fernwärme (+2,1%) und Gas
(+1,4%) stiegen, musste für Heizöl um 3,8% weniger bezahlt werden.
In Restaurants und Hotels erhöhten sich die Preise durchschnittlich um 3,1% (Einfluss: +0,38 Prozentpunkte),
was überwiegend auf Teuerungen bei Bewirtungsdienstleistungen zurückzuführen war (+3,1%; Einfluss:
+0,34 Prozentpunkte). Beherbergungsdienstleistungen kosteten um 3,6% mehr.
Für Freizeit und Kultur legten die Preise durchschnittlich um 1,6% zu (Einfluss: +0,18 Prozentpunkte). Dazu
trugen hauptsächlich die um 3,7% verteuerten Freizeit- und Kulturdienstleistungen bei (Einfluss: +0,16 Prozentpunkte).
Pauschalreisen wiesen hingegen leichte Verbilligungen auf (-0,8%; Einfluss: -0,02 Prozentpunkte).
Die Preise für verschiedene Waren und Dienstleistungen stiegen durchschnittlich um 1,7% (Einfluss: +0,15 Prozentpunkte).
Teuerungen für Körperpflege (insgesamt +2,9%; Einfluss: +0,07 Prozentpunkte) sowie bei Versicherungen
(insgesamt +1,1%; Einfluss: +0,05 Prozentpunkte) waren dafür ausschlaggebend.
Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke verteuerten sich durchschnittlich um 0,9% (Einfluss: +0,10 Prozentpunkte),
wofür beinahe ausschließlich die Nahrungsmittel verantwortlich waren (insgesamt +1,1%; Einfluss: +0,10
Prozentpunkte). Die Preise für Gemüse stiegen um 5,9%, jene für Brot und Getreideerzeugnisse um
2,1% und jene für Fleisch um 1,1%. Fisch kostete um 7,8% mehr. Milch, Käse und Eier verteuerten sich
um 1,2%. Obst hingegen verbilligte sich um 8,6%. Die Preise für alkoholfreie Getränke gingen um 0,4%
zurück (Kaffee: -5,1%).
Die Preise für Verkehr erhöhten sich durchschnittlich um moderate 0,4% (Einfluss: +0,05 Prozentpunkte).
Reparaturen privater Verkehrsmittel kosteten um 4,0% mehr (Einfluss: +0,06 Prozentpunkte), Flugtickets um 1,1%.
Treibstoffe hingegen verbilligten sich insgesamt um 2,7% (Einfluss: -0,08 Prozentpunkte). Im Mai hatten sie sich
noch um 2,4% verteuert (Einfluss: +0,08 Prozentpunkte).
Die Kosten für Nachrichtenübermittlung gingen durchschnittlich um 3,2% zurück (Einfluss: -0,07 Prozentpunkte).
Telefon- und Telefaxdienste verbilligten sich um 3,0% und Mobiltelefone um 6,8%.
Inflation Juni 2019 gegenüber Mai 2019: +0,1%
Preise für Freizeit und Kultur (durchschnittlich +2,0%; Einfluss: +0,22 Prozentpunkte) erwiesen sich als Hauptpreistreiber
im Monatsabstand. Hauptverantwortlich dafür waren saisonbedingt teurere Pauschalreisen (insgesamt +11,6%).
Hauptpreisdämpfer im Monatsabstand war der Ausgabenbereich Bekleidung und Schuhe, dessen sinkende Preise (durchschnittlich
-3,7%; Einfluss: -0,18 Prozentpunkte) den beginnenden Sommerschlussverkauf anzeigten (Bekleidungsartikel -4,1%,
Schuhe -2,8%).
Teuerung laut harmonisiertem Verbraucherpreisindex liegt im Juni 2019 bei 1,6%
Der Indexstand des auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2015) lag im Juni 2019
bei 107,11 (Mai 2019: 107,18 revidiert). Die harmonisierte Inflationsrate betrug 1,6% und war damit gleich hoch
wie jene des VPI. Gewichtungsunterschiede zwischen VPI und HVPI (siehe Informationen zur Methodik) führten
in einzelnen Ausgabengruppen zu unterschiedlichen Veränderungsraten und Einflüssen, die sich jedoch insgesamt
ausglichen.
Preissteigerung für täglichen und wöchentlichen Einkauf deutlich niedriger als die Gesamtinflation
Das Preisniveau des Mikrowarenkorbs, der überwiegend Nahrungsmittel, aber auch Tageszeitungen oder den Kaffee
im Kaffeehaus enthält und den täglichen Einkauf repräsentiert, erhöhte sich im Jahresvergleich
um 0,1% (Mai +0,4%). Das Preisniveau des Miniwarenkorbs, der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und neben
Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, stieg im Jahresabstand um 0,3% (Mai +1,6%).
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