An den „Kreuzungspunkt zwischen Europa und Asien“ führte die diesjährige diözesane
Pilger- und Kulturreise vom 8. bis 14. Juli
Sofia/Eisenstadt (martinus) - „Was wissen wir eigentlich von Bulgarien, das bereits seit elf Jahren Teil der Europäischen
Union ist? Wenn wir ehrlich sind, ist dieses europäische Familienmitglied für die meisten von uns nach
wie vor ein kaum beschriebenes Blatt. Aus unserer Perspektive steht Bulgarien zunächst und zumeist im Schatten
der europäischen Scheinwerfer“, so Bischof Zsifkovics im Rahmen der diözesanen Pilger- und Kulturreise
nach Bulgarien. Pilgern sei für ihn immer auch eine Gelegenheit, bestehende Perspektiven und Zuschreibungen
zu überdenken: „Pilgern hat immer auch damit zu tun, in der Begegnung mit Neuem den Zuspruch Gottes für
den eigenen Alltag neu zu entdecken. Und es hat damit zu tun, im Antlitz des Anderen und seinen Spuren, die unsere
Wege bereichern, einen Anruf Gottes an uns selbst zu erfahren.“
„Ins Herz der christlichen und europäischen Familie“
Der Bischof betonte, dass die Begegnung gerade an den vermeintlichen „Rändern“ „mitten ins Herz unseres
Christseins geht. Die Menschen Bulgariens, ihre großartigen Stätten des Gottesdienstes und der Kultur
sind Teil der einen europäischen und christlichen Familie“, betonte Bischof Zsifkovics auf der Pilgerreise,
die einen ganz wesentlichen Teil Europas – den „östlichen Lungenflügel“ – erlebbar mache. „Für
mich ist das somit keine Pilgerfahrt an den Rand, sondern mitten ins Herz der christlichen und europäischen
Familie“, sagte der Bischof.
Von Sofia zur europäischen Kulturhauptstadt Plovdiv
Am ersten Reisetag stand eine Besichtigung der Hauptstadt Sofia und am Nachmittag eine Messe in der Kathedrale
St. Joseph am Programm. Tags darauf fuhr die Gruppe um Bischof Zsifkovics zum berühmten Rila-Kloster, Teil
des UNESCO-Weltkulturerbes. Am Mittwoch bestaunten die PilgerInnen das Kloster Batschkovo, die zweitgrößte
Klosteranlage in Bulgarien. Die europäische Kulturhauptstadt Plovdiv, mit mehr als 340.000 Einwohnern die
zweitgrößte Stadt Bulgariens, durfte auf der Pilgerreise freilich nicht fehlen. In der örtlichen
Kathedrale von St. Louis feierten die Gläubigen mit Bischof Zsifkovics die heilige Messe.
Ein Weltkulturerbe nach dem anderen
Von Plovdiv ging es am Donnerstag mit dem Komfortbus durch die Oberthrakische Tiefebene in das Tal der Rosen.
Auch die Thrakischen Grabstätten von Kazaniak – ebenfalls ein UNESCO-Weltkulturerbe – wurden besichtigt. Nicht
minder sehenswert war ein weiteres UNESCO-Weltkulturerbe: die Altstadt von Nessebar. Am Freitagnachmittag führte
die Reise nach Varna, der „Meereshauptstadt“ Bulgariens. Bischof Zsifkovics zelebrierte in den Abendstunden eine
Messe in der Kathedrale Maria Himmelfahrt. Von Varna aus, das die Pilgerinnen und Pilger den ganzen Samstag über
besichtigen konnten, erfolgt schließlich am Sonntag der Rückflug nach Wien, wo die Gruppe am Nachmittag
ankam.
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