Österreichische ExpertInnen sind gefragt
Wien (ove) - E-Scooter boomen als moderne Art der Fortbewegung. Immer wieder kommt es damit aber auch zu
schweren Unfällen. International gültige Standards sollen sie in Zukunft sicherer machen. Auch österreichische
ExpertInnen können an der Erstellung dieser Normen mitwirken. Vor allem in Großstädten wie Wien
gehören E-Scooter seit rund einem Jahr zum Stadtbild. Der Gesetzgeber hat inzwischen reagiert und Regeln für
die Benutzung erlassen. 25 km/h gelten als Höchstgeschwindigkeit, rechtlich sind die E-Roller dem Fahrrad
gleichgestellt. Für die Fahrzeuge selbst gibt es bisher keine einheitlichen Sicherheitsstandards. Das soll
sich nun ändern.
Internationale Normen für mehr Sicherheit
Ein neu gegründetes Technisches Komitee der internationalen elektrotechnischen Standardisierungsorganisation
IEC wird ab Herbst einheitliche Normen für E-Scooter, Monowheels und Segways entwickeln. Soll das Gewicht
des Fahrers die mögliche Höchstgeschwindigkeit beeinflussen? Welche Mindeststandards gelten für
Licht, Reflektoren und Klingel? Welche Anforderungen müssen öffentliche Ladestationen erfüllen?
Und wie können all diese Standards in Zukunft überprüft werden? Das sind nur einige der Fragen,
mit denen sich das Technische Komitee IEC TC 125 ab Herbst beschäftigen wird. Herauskommen sollen einheitliche
Anforderungen an Hersteller und Nutzer. Dabei geht es nicht nur um die Sicherheit und Zuverlässigkeit von
Fahrzeugen, Ladestationen und Akkus, sondern auch um das Thema Recycling. Aktuellen Studien zufolge hat ein E-Roller
derzeit ja im Schnitt nur eine Lebensdauer von drei Monaten.
Unfallzahlen steigen
Dass einheitliche Sicherheitsstandards dringend notwendig sind, zeigen die steigenden Unfallzahlen: Alleine
im Raum Wien gab es im letzten Quartal 2018 rund 200 Unfälle mit E-Scootern, belegen Zahlen des Kuratoriums
für Verkehrssicherheit. In Brüssel, Paris und zuletzt auch in London gab es sogar schon Todesopfer. Dabei
ist es nicht nur der sorglose Gebrauch, der E-Scooter zur Gefahr macht, sondern mitunter sind es auch technische
Fehlfunktionen. In Zürich etwa musste ein Verleihservice seine Scooter wieder einziehen, weil sie während
der Fahrt unvermittelt stoppten.
Österreichische ExpertInnen können neue Normen mitentwickeln
"E-Scooter sind aus dem öffentlichen Raum nicht mehr wegzudenken. Es ist höchste Zeit, dass
einheitliche Normen hier für die optimale Sicherheit sorgen. Mindeststandards können helfen, die Zahl
der Unfälle deutlich zu reduzieren. Wir suchen daher ExpertInnen aus der einschlägigen Industrie, die
aktiv an der Erstellung dieser Normen mitwirken möchten", so Dipl.-Ing. Christian Gabriel, Leiter des
Bereichs Normung im OVE Österreichischer Verband für Elektrotechnik und Mitglied des Standardization
Management Board in IEC.
Erste Sitzung im September in Brüssel
Bei Interesse an einer Mitarbeit wenden Sie sich bitte an das österreichische Nationalkomitee von IEC
im OVE unter der Telefonnummer 01 - 5876373 - 0 oder per E-Mail unter ove@ove.at. Das erste Treffen des neuen Technischen
Komitees TC 125 findet am 23. und 24. September in Brüssel statt.
Über den OVE
Der OVE Österreichischer Verband für Elektrotechnik ist eine moderne und unabhängige Branchenplattform
und gestaltet die Entwicklung der Elektrotechnik und Informationstechnik in Zeiten des digitalen Wandels aktiv
mit. Der OVE vernetzt Wissenschaft und Forschung, Wirtschaft, Energieunternehmen sowie Anwender und fördert
mit zahlreichen Weiterbildungsangeboten den Erfolg der Branche. Mit seinen Kerngebieten elektrotechnische Normung,
Zertifizierung und Blitzforschung vertritt der Verband die österreichischen Interessen offiziell in internationalen
Gremien.
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