LTPin Ledl-Rossmann: „Brüder- und schwesterliche Freundschaft zwischen Tirol und Frankreich“
Innsbruck (lk) - Anlässlich des am 14. Juli begangenen französischen Nationalfeiertags lud Honorarkonsul
Franz Pegger am 15. Juli zu einem Empfang in das Tiroler Landhaus. In ihren Grußworten hob LTPin Sonja Ledl-Rossmann
die hervorragenden freundschaftlichen Beziehungen zwischen Tirol und Frankeich hervor. An die zahlreich erschienenen
Gäste aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung appellierte die Landtagspräsidentin, mehr denn je an das
Projekt Europa zu glauben und Populismus und Nationalismus eine Absage zu erteilen.
„Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ – einende europäische Werte
Die wohl bekannteste Losung aus der Zeit der Französischen Revolution, die sich nun zum 230. Mal jährt,
ist wohl der Wunsch nach Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit bzw. Solidarität. Es sollte noch viele
Jahrzehnte dauern, bis sich diese Werte in Europa durchsetzen konnten. „Die Erfahrungen der Weltkriege haben gezeigt,
dass nur ein solidarisches Miteinander der Nationen der Weg in die Zukunft sein kann. Die Europäische Union
ist das wirkmächtigste Instrument zum Erhalt des Friedens auf unserem Kontinent geworden. In ihr sind die
Ideale von ‚Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit‘ schließlich verwirklicht worden“, betonte LTPin Ledl-Rossmann
in ihrer Rede. „Doch Tendenzen der letzten Jahre bereiten mir Sorgen. Das, was wir in den vergangenen Jahrzehnten
auf europäischer Ebene erreicht haben, unsere gemeinsamen Werte und Ziele – all das wird von populistischen,
nationalistischen Strömungen nun in Frage gestellt. Angst und Hass wird geschürt, Trennendes vor Einendes
gestellt. Wir müssen an dieses Projekt Europa glauben, es aktiv mitgestalten und denen, die es schwächen
oder gar zerstören wollen, eine klare Absage erteilen“, führte die Präsidentin weiter aus.
Dem schloss sich auch Konsul Pegger an: „Besonders in der heutigen Zeit sind die Grundwerte der Französischen
Revolution von großer Bedeutung, um das Gemeinsame in unserer Gesellschaft weiterhin in den Vordergrund zu
stellen.“
Wechselvolle Geschichte – starke Freundschaft
Tirol und Frankeich verbindet eine sehr wechselvolle Geschichte. Ein markanter Meilenstein war die französische
Besatzungszeit zwischen 1945 und 1955. Die alliierten Truppen waren als Befreier gekommen, in Teilen der Tiroler
Bevölkerung herrschte jedoch Unsicherheit darüber, wie die Franzosen ihr Mandat auslegen würden.
Schnell war jedoch klar, dass den Verantwortlichen viel daran gelegen war, sich mit den Tirolerinnen und Tirolern
zu versöhnen und einen respektvollen Umgang zu pflegen. Maßgeblich dafür verantwortlich zeichnete
der kommandierende General Émile Béthouart.
„Seit nunmehr über sieben Jahrzehnten kann man von einer innigen Freundschaft sprechen, die Tirol und Frankreich
verbindet. Der politische, wissenschaftliche und kulturelle Austausch floriert, in der EUSALP begegnet man gemeinsamen
den künftigen Herausforderungen in der Alpenregion. Und nicht zuletzt sind Französinnen und Franzosen
sehr gern gesehene Gäste in Tirol – was aber auch für Tirolerinnen und Tiroler in Frankreich gilt“, freute
sich LTPin Ledl-Rossmann.
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