Seit 15. Jänner Essverbot auf allen U-Bahn-Linien, Befragung zeigt, dass Maßnahme
wichtiger Schritt war
Wien (rk) - Essensreste in den Zügen und verschmierte Sitze gehören seit einem halben Jahr der
Vergangenheit an: Nach dem erfolgreichen Start auf der U6 wurde Mitte Jänner 2019 ein generelles Essverbot
auf allen U-Bahn-Linien umgesetzt. In den ersten sechs Monaten mussten nur 372 Fahrgäste auf allen U-Bahn-Linien
auf die neue Regelung aufmerksam gemacht werden. Eine beachtlich geringe Zahl, schließlich sind täglich
über 1,2 Millionen Fahrgäste mit den U-Bahnen unterwegs.
„Uns geht es um ein faires Miteinander und um Rücksichtnahme in den Öffis. Wir haben das Essverbot auf
Wunsch der Fahrgäste umgesetzt und die erste Bilanz nach einem halben Jahr zeigt, dass sich die Fahrgäste
deutlich wohler fühlen“, so Öffi-Stadträtin Ulli Sima.
Umfragen bestätigen positive Meinung der Fahrgäste
Eine Fokusgruppen-Befragung im Jänner hat ein äußerst positives Zeugnis für das Essverbot
gebracht. Das Ergebnis: Essen in den U-Bahnen wurde von den TeilnehmerInnen immer als Ärgernis gesehen, die
Einführung des Essverbots umso mehr begrüßt. Besonders ältere TeilnehmerInnen fühlten
sich von den Gerüchen belästigt. Alle Befragten waren sich einig, dass Essen Müll verursacht und
die U-Bahnen dadurch verschmutzt werden. Bei Notbremsungen fürchteten sie außerdem, mit Essen fremder
Menschen angepatzt zu werden. Befragt wurden regelmäßige Fahrgäste der Wiener Linien.
Die Wienerinnen und Wiener sind mit dem Angebot der Öffis generell sehr zufrieden. Auch in punkto Sauberkeit.
„Die U-Bahnen werden von 83 Prozent als sehr sauber wahrgenommen. Das Essverbot in der U-Bahn soll noch weniger
Essensreste in den Zügen und weniger liegengelassene Verpackungen und damit noch mehr Sauberkeit bringen“,
sagt Wiener-Linien-Geschäftsführerin Alexandra Reinagl.
Das Thema Geruchsbelästigung durch Essen und Verschmutzung war immer wieder Grund für Beschwerden der
Fahrgäste beim Kundendienst der Wiener Linien. Im Sommer 2018 befragten die Wiener Linien ihre Fahrgäste
zum Thema Essverbot. Das Ergebnis war eindeutig, die überwiegende Mehrheit der über 50.000 TeilnehmerInnen
sprach sich für ein generelles Essverbot aus, zwei Drittel waren für ein Essverbot auf allen U-Bahn-Linien.
Begleitet wurde die Maßnahme von einer breiten Informationskampagne. Die Sujets „Nudelfall ungelöst“
oder „Notruf Nuss Nougat“ waren an beliebte Krimiserien angelehnt und machten auf die Verschmutzung der Fahrzeuge
durch Essensreste und Verpackungen aufmerksam.
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