LH Kaiser bei Angelobung von rund 220 Soldaten – Appell für bessere und dem Stellenwert
des Bundesheeres entsprechende finanzielle Ausstattung
Wolfsberg/Klagenfurt (lpd) - Am 26. Juli erlebten rund 220 Rekruten in Wolfsberg einen ihrer Höhepunkte
im Grundwehrdienst: Sie legten bei der Angelobung in der ATSV Arena ihr ganz persönliches Versprechen auf
die Republik Österreich ab. Durchgeführt wurde diese stimmungsvolle Veranstaltung vom Militärkommando
Kärnten in Zusammenarbeit mit der Stadtgemeinde Wolfsberg und dem Stabsbataillon 7 der 7. Jägerbrigade.
Angelobt wurden dabei die im Juni und Juli 2019 bei den Kärntner Verbänden eingerückten Soldaten.
Der Großteil der Anzugelobenden stammte vom Pionierbataillon 1 aus der Villacher Garnison. Dazu kamen Soldaten
der Dienstbetriebe des Militärkommandos Kärnten, des Jägerbataillons 12 aus Amstetten sowie der
Garde aus Wien und des Radarbataillons mit Dislokation am Speikkogel.
Landeshauptmann Peter Kaiser machte den schlechten Zustand des Österreichischen Bundesheeres zum Thema: „Angelobungsfeierlichkeiten
sind immer ein guter Zeitpunkt, um den Stellenwert des Bundesheeres bei der Bevölkerung näher zu betrachten.“
Das, was das Bundesheer leiste, werde sehr gut angenommen und der Stellenwert sei hoch, wie selten zuvor. Und das
in den unterschiedlichsten Bereichen wie beim Katastrophenschutz, bei Auslandseinsätzen oder beim Schutz strategisch
möglicher Ziele. „Aber diese Anerkennung und der hohe Stellenwert ist im Budget nicht ersichtlich, daher unterstütze
ich Bundesminister Thomas Starlinger und alle militärisch Verantwortlichen, die aufzeigen, wie notwendig es
ist, dass es mindestens ein Prozent des Gesamtbudget als Dotierung für das Bundesheer gibt.“ Genau jetzt vor
den Wahlen sei es wichtig, zu sagen, dass der gesellschaftlichen Anerkennung, das entsprechend notwendige Budget
zu folgen habe. „Denn ich will nie erleben müssen, dass das Bundesheer bei wichtigen Einsätzen verspätet
oder gar nicht den anderen Organisationen und freiwilligen Helfern zu Hilfe kommt“, sagte der Landeshauptmann.
Kaiser berichtete von seinem kürzlichen Besuch der Österreichischen Einsatzkräfte im Kosovo und
sagte an die anzugelobenden Rekruten gerichtet: „Ich bin stolz auf die 202 Kärntner, die das Rückgrat
des großen Kontingents der unverzichtbaren Einsatztruppe im Kosovo bilden und ich möchte diesen Stolz
auf Sie übertragen und ihnen versichern, dass das gesamte offizielle Kärnten stolz auf Sie ist. Ich wünsche
Ihnen Erfahrungen und Ereignisse, die sie stärken sowie Soldatenglück. Es lebe unsere Heimat Kärnten
und die Republik Österreich in einem friedlichen und geeintem Europa“
Vom militärisch Höchstanwesenden, Horst Hofer (Kommandant der 7. Jägerbrigade, Oberst des Generalstabsdienstes)
kam ein flammender Appell für das Bundesheer und scharfe Kritik an den aktuellen Zuständen: „Wir hören
in regelmäßigen Abständen vom schlechten Zustand des Bundesheers und es tritt keine Verbesserung
ein.“ Heute würden diese Rekruten geloben, für den Schutz und die Sicherheit der österreichischen
Bevölkerung da zu sein, aber so sei die Beitragsleistung des Bundesheeres nicht mehr in vollem Umfang sicherzustellen.
Auch im Bereich Katastrophenschutz und Polizeiunterstützung nicht. „Menschen, die mit ihrem Leben für
unsere Sicherheit einstehen, verdienen unsere Unterstützung und die besten Rahmenbedingungen“, forderte Hofer.
Für Bürgermeister Hans-Peter Schlagholz war es ein wunderschöner und erhebender Tag. „Als ehemalige
Garnisonsstadt ist Wolfsberg schon immer sehr eng verbunden mit dem Österreichischen Bundesheer.“ Das sei
die bereits vierte Angelobung in der Stadtgemeinde Wolfsberg gewesen, die letzte Angelobung liege bereits 19 Jahre
zurück.
Mitgestaltet wurde die Veranstaltung von Einsatzorganisationen sowie Trachtengruppen und Traditionsverbänden.
Die Begrüßung übernahm Oberst des Generalstabdienstes Thomas Aschacher, Kommandant des Stabsbataillons
7. Für die Moderation zuständig war Vizeleutnant Franz Brunner vom Militärkommando Kärnten.
Unter den Ehrengäste waren LHStv.in Beate Prettner, Landesamtsdirektor-Stellvertreter Markus Matschek, die
Landtagsabgeordneten Claudia Arpa, Gernot Darmann, Klaus Köchl, Domdekan Michael Kristof sowie zahlreiche
Bezirkshauptmänner. Worte der Besinnung sprachen der katholische Militärpfarrer Militäroberkurat
Pater Anselm Michael Kassin und der evangelische Militärpfarrer Militärkaplan Johannes Hülser Kommandant
der ausgerückten Truppe war Major Ulrich Baumgartner, Kommandantstellvertreter des Stabsbataillons 7. Die
Gelöbnisformel verlas Oberst Hofer. Die Militärmusik Kärnten unter der Leitung von Militärkapellmeister
Oberstleutnant Dietmar Pranter sorgte für die musikalische Umrahmung der Veranstaltung.
Vor der Angelobung gab es eine Totenehrung beim Kriegerdenkmal der Stadtgemeinde Wolfsberg.
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